Part 34

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Ich strengte nochmal kurz meinen Kopf an. Dann drehte ich die Rädchen auf die passenden Zahlen. '1606'.
Das Schloss öffnete sich durch ein klicken. Ich fing an mit strahlen und sah Massimo an.

"Du hast es geschafft. Und das noch vor Weihnachten." Lobte er mich.

Ich öffnete direkt das Fotoalbum. Auf der ersten Seite stand 'La nostra storia d'amore', darunter unser Datum als wir damals zusammen kamen.

"Kannst du mir das übersetzen?" Fragte ich Massimo.

"Es heißt übersetzt: Unsere Liebesgeschichte." Antwortete er lächelnd. Ich nickte lächelnd und blätterte die Seite um.

Es war ein Bild von uns beiden zu sehen, wie ich ihm schüchtern meine Lieblingspuppe von damals hin hielt. Massimo schien mit der Situation damals überfordert zu sein, zumindest zeigte das sein Blick.

"Das war unser erstes Aufeinandertreffen?" Fragte ich schmunzelnd.
Ich war zu klein, um mich daran noch erinnern zu können.

"Ich war sichtlich überfordert. Bis dahin hatte ich meistens nur mit Jungs gespielt. Ich hatte keine Gedanken an Mädchen verschwendet. Du warst da zwei Jahre alt." Erzählte Massimo. Wenn ich da zwei war, dann war Massimo acht.

Auf der anderen Seite war ein Bild von Massimo, Matteo und mir. Ich stand in der Mitte und die Jungs links und rechts neben mir.
Ich blätterte um. Auf dieser Seite befand sich nur ein Bild.
Auf diesem Bild befanden sich Mum, Dad, Josh, Massimo, Matteo, Elena, Francesco und ich.

"Unser erstes und letztes Bild mit der gesamten Familie." Sagte Massimo leise.

"Das muss doch kurz vor den Geschehnissen mit deiner Mum gewesen sein, oder?" Fragte ich vorsichtig nach. Massimo nickte nur.

Auf der nächsten Seite waren wir beide schon etwas älter. Ich schien auf den Bildern sechs Jahre alt zu sein.
Auf dem Bild versuchte ich gemeinsam mit Massimo etwas zu backen.
Doch wir hatten beide eine Mehlschlacht daraus gemacht und dementsprechend sah die Küche und auch wir aus. Ich kicherte leise.

Darunter war ein Bild von unserem Kuchen, welcher jedoch etwas dunkel geworden war.

"Naja, wir hatten es versucht." Kicherte ich.

"Unsere Haushälterin hatte sich auch sehr gefreut die Küche danach zu putzen." Lachte Massimo.

Grinsend sah ich auf die nächste Seite. Daran konnte ich mich noch leicht erinnern.
Ich lag krank im Bett. Da mir so kalt war, hatte Massimo sich angeboten mich zu wärmen. Wir hatten uns aneinander gekuschelt und waren so eingeschlafen.
"Und danach war ich krank." Schmunzelte Massimo.

"Und ich hatte dich danach gesund gepflegt." Sagte ich grinsend.

Massimo nickte lächelnd. Wieder blätterte ich um. Auf der Seite befanden sich Bilder von uns am Strand.
Wir hatten da mit den Jungs einen Kurzurlaub am Meer gemacht.
Da war ich acht. Auf einem Bild grinsten Massimo und ich in die Kamera während er hinter mir stand und mich umarmte.

"Marco meinte, das du verschlossener und weniger lebensfroh warst. Das sieht man auf den Bildern gar nicht." Sagte ich.

"Ich war auch nie so wenn du in meiner Nähe warst. Bei dir fühlten sich die Wunden wie geheilt an. Da fing es an, dass ich bemerkte, was du für einen positiven Einfluss auf mich hattest." Massimo fing an mit meinen Haaren zu spielen.

Auf der nächsten Seite kam wieder ein kleiner Zeitsprung. Massimo war auf dem Bild achtzehn. Er saß an sein Bett gelehnt und zockte Call of Duty auf seiner Playstation. Ich lag neben ihm, hatte mir ein Kissen auf seinen Schritt gelegt und meinen Kopf darauf gebettet.

"Ihr wart gefühlt immer bei uns wenn du wieder bei deiner Familie warst. Die Tage und Wochen ohne dich waren für mich schrecklich. Das merkten vorallem Sofia, Marco und Davide.
In der Zeit hatte ich dann oft meine Sturm- und Drangphase." Ich hörte ihm aufmerksam zu und küsste seine Wange.

"Und trotzdem hatten sie mich immer wieder von dir getrennt." Sagte ich kopfschüttelnd und sah zum nächsten Bild.

"Ich hatte dich ewig genervt bis du mich endlich mit zum Schießstand genommen hast." Grinste ich. Massimo lachte.

"Aber ich muss sagen, so schlecht warst du für den Anfang gar nicht." Auf dem Bild stand Massimo hinter mir und half mir beim schießen. Ich blätterte wieder um. Unser erster Kuss.

Wir hatten an dem Abend mehrere Bilder zusammen gemacht. Auf dem Bild war zwar nicht unser erster Kuss zu sehen aber einer der hundert anderen die an dem Abend noch folgten.

"Ich hatte zu dem Zeitpunkt ja schon eine Weile für dich geschwärmt aber ich dachte immer du willst nichts von mir. Immerhin war ich ja gerade mal vierzehn." Sagte ich lächelnd.

"Und ich dachte, du willst nichts von mir da ich schon zwanzig war." Schmunzelnd sah er mich an.

"Es kommt mir schon wie eine Ewigkeit vor aber es war gerade mal vor etwas mehr als vier Jahren." Massimo stimmte mir mit einem Kopfnicken zu.

Auf dem nächsten Bild war ich 15.
Es war unser Sommerball in der Schule. Ich war traurig weil mich niemand gefragt hatte. Ich wollte eigentlich gar nicht hingehen. Meine Eltern meinten dann aber ich solle mich fertig machen. Als ich fertig gestylt wieder aus meinem Zimmer kam, stand Massimo im Anzug vor mir.

"Ich habe das übrigens aus freien Stücken gemacht. Deine Mum hatte es mir erzählt und ich sagte direkt das ich mit dir hingehe aber es eine Überraschung werden soll." Grinsend sah ich Massimo an.

"Das Bild hängt auch in der Kammer auf dem Dachboden oder?" Mein Ehemann nickte lächelnd.

"Ich kann mich noch genau an die Blicke der anderen erinnern als wir aus deinem Jeep ausgestiegen sind." Kicherte ich.

"Vorallem die eifersüchtigen Blicke der Mädels als ich dich das erste Mal in der Öffentlichkeit geküsst hatte." Erwiderte Massimo.

In diesem Sommer verbrachten wir sehr viel Zeit zusammen. Doch an mehr konnte ich mich nach diesem Sommer nicht erinnern.

"Das sollte vorerst das letzte Mal sein, das wir gemeinsam Zeit miteinander verbracht hatten. Für deinen Psychologen wurde es immer schwieriger, deine Gedanken zu verfälschen." Sagte Massimo. Ich nickte leicht und blätterte trotzdem weiter. Auf der nächsten Seite war kein Bild, sondern ein Gedicht.

"Vorrei essere con te e guardarti negli occhi per farti capire quanto ti amo." Sprach Massimo es leise aus. Ich hörte ihm zu und las gleichzeitig die Übersetzung daneben.

'Ich wünschte, ich könnte bei dir sein und dir in die Augen schauen und dich wissen lassen, wie sehr ich dich liebe.'
Lächelnd küsste ich ihn. Dies war wieder einer der Momente, in denen ich nicht glücklicher hätte sein können.

"Ich hatte es nach unserer Hochzeit noch erweitert." Sagte Massimo als wir uns lösten.

Diesesmal schlug er die Seite um. Dort war ein Bild von unserer Trauung.
Auf diesem steckte Massimo mir meinen Ring an den Finger.
Auf dem darunter küssten wir uns vor dem Altar. Zwischen den Bildern stand wieder ein kleiner Text.
Diesesmal ohne Übersetzung.
'Ci sono solo due volte che voglio stare con te. Adesso e per sempre.'
Ich sah Massimo fragend an.

"Ich glaube, ich sollte doch italienisch lernen." Sagte ich schmunzelnd. Mein Ehemann grinste und übersetzte das Geschriebene.

"Es gibt nur zwei Male, in denen ich mit dir zusammen sein möchte. Jetzt und für immer." Tränen der Freude stiegen in meine Augen.
"Ich liebe dich so, so sehr." Flüsterte ich lächelnd.

"Und ich dich erst Bella." Erwiderte er flüsternd und zog mich noch näher an sich.

"Die restlichen Seiten werden wir gemeinsam füllen." Sagte Massimo lächelnd. Ich schloss das Buch, legte es auf den Tisch und nickte.
"Ich weiß schon, welches Bild als nächstes rein kommt." Fragend sah ich zu ihm hoch. Lächelnd strich mein Mann über meinen Bauch.

"Unser kleines Wunder." Flüsterte ich lächelnd.

The Mafiaboss & IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt