Part 31

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Sprachlos sah Massimo mich an.
Er schien es nicht fassen zu können. Tränen der Freude und Erleichterung stiegen in meine Augen. Schluchzend fiel ich ihm um den Hals.
Massimo schlang direkt seine Arme um meinen Oberkörper und zog mich nah an sich.

"Du bist wirklich hier. Meine Bella." Flüsterte Massimo glücklich.

"Du glaubst gar nicht wie oft ich in den letzten drei Monaten vor dem Anwesen deiner Eltern stand. Von Mal zu Mal hatte ich mehr meiner Leute dabei. Doch es führte kein Weg dran vorbei. Sie haben mich nicht reingelassen.
Ich wollte aber nicht gewaltsam eindringen." Sprach er direkt weiter.

"Hätte ich an dem Abend gewusst das dort Gefahr lauert, hätte ich dich niemals aus den Augen gelassen.
Ich wollte das alles nicht. Ich war Josh so dankbar das er dich retten konnte. Dieses Gefühl als ich dich dort hab liegen sehen, es war schrecklich.
Du glaubst gar nicht was ich mir für Vorwürfe mache. Es tut mir leid."
Ich hörte ihm weiterhin aufmerksam zu.

"Ich bin dir nicht böse und würde dir auch nie Vorwürfe machen. Ich weiß das du im Krankenhaus warst und mit meinen Eltern diskutiert hattest.
Ich habe es gehört, jedoch konnte ich mich nicht bemerkbar machen.
Dann übermannte mich eine Welle von Erinnerungen und ich wurde wieder bewusstlos. Als ich dann endlich vollständig zu mir kam, war es zu spät. Sie hatten dich fort geschickt. Ich war tot traurig darüber.
Es verging kein Tag an welchem ich nicht mit meinen Eltern gestritten habe und mich dann abends in den Schlaf geweint habe. Josh konnte ich nach und nach auf meine Seite ziehen aber meine Eltern nicht." Erzählte ich und strich dabei über seinen Oberarm.

"Also hat Josh dich hergebracht? Darfst du bleiben?" Meinte Massimo und sah mich hoffnungsvoll an.
Ich nickte lächelnd und sagte: "So lange wie du mich hier haben möchtest." Massimo fing an mit lächeln und küsste mich sanft. Endlich hatte ich meinen Ehemann wieder. Jetzt gab es nur noch eine Kleinigkeit die ich ihm erzählen musste.

"Dann fangen wir doch direkt mit für immer an." Flüsterte Massimo gegen meine Lippen. Lächelnd löste ich mich und nahm die Holzkiste in die Hand. "Ich hoffe du möchtest das immer noch nachdem du in die Kiste geschaut hast." Sangte ich nervös und gab sie an Massimo weiter.
Er schenkte mir einen verrwirten Blick und öffnete dann die Kiste langsam.
Ich beobachtete ihn dabei aufmerksam.

Sein Atem stockte als er das Ultraschallbild in die Hand nahm. Nervös kaute ich auf meiner Lippe herum. Mit zitternden Händen nahm er den Strampler heraus und las die Aufschrift. Und dann passierte etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Massimo fing an mit weinen. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
Er legte alles zurück, stellte die Kiste zur Seite und zog mich auf seinen Schoß.
Ich legte meine Hände an seine Wangen und wischte seine Tränen vorsichtig weg.

"Wir werden Eltern?" Fragte er flüsternd. Ich nickte sofort und lächelte ihn an. Massimo erwiderte es direkt und strich mit einer Hand über meinen Bauch.
"Seit wann weißt du es?" Wollte mein Ehemann wissen.

"Ich habe es vorhin erst erfahren. Daraufhin hatte Josh beschlossen mich wieder zu dir zu lassen." Antwortete ich.
Wir zuckten leicht zusammen als das laute Quietschen von Autoreifen und das Hämmern und Schreien an der Haustür zu hören war.

"Deine Eltern. Er hat es ihnen erzählt." Da war der alte, beschützende Massimo wieder. Das Clanoberhaupt der Familie. Sanft schob er mich von seinem Schoß. "Ich bin gleich wieder da." Kurz küsste er mich und verschwand aus dem Zimmer.
Langsam ging ich ihm hinterher.
Oben an der Treppe blieb ich stehen. Unten standen Matteo, Massimo, Josh und einige andere Clanmitglieder an der Tür. Davor meine Eltern, mit gezogenen Waffen. Doch sie waren nicht die einzigen bewaffneten.

Unsere Männer hatten ihre Waffen ebenfalls gezogen. Josh, Massimo und Matteo hatten ihre hinten im Gürtel stecken.
"Ihr steckt also unter einer Decke. Was hat er dir geboten damit du sie zu ihm bringst?! Ist nicht schon genug passiert?! Er hat sie schlichtweg nicht verdient! Er ist eine Schande!" Brüllte mein Vater los.

"Massimo hat mir gar nichts dafür angeboten! Ich habe sie aus freien Stücken hergebracht! Das hätte ich übrigens schon viel eher tun sollen! Sie hat bei uns nur gelitten, sie war absolut nicht glücklich aber das habt ihr natürlich nicht gesehen!" Antwortete Josh in der gleichen Lautstärke.
Eine Hand legte sich an meinen Rücken. Marco. Ich lächelte ihn schwach an.

"Lass uns zu deinem Mann gehen. Stärke seinen Rücken." Meinte er lächelnd. Ich nickte und wir gingen langsam die Treppe herunter.
Meine Eltern sahen mich und ließen automatisch die Pistolen sinken. Massimo sah zu mir und warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu.
Ich stellte mich neben ihm hin und nahm seine Hand in meine. Dabei sah ich meine Eltern an.

"Ich denke ihr habt mein Leben jetzt lange genug beeinflusst und das größtenteils negativ. Ihr habt mich meiner Kindheit beraubt. Ihr wart nie wirkliche Eltern für mich. Ich hatte wenigstens Josh an meiner Seite.
Er hat mich beschützt und verteidigt. Ich habe mittlerweile meine gesamten Erinnerungen wieder und darüber bin ich auch sehr froh. Denn jetzt weiß ich endlich, wie tiefgreifend meine Gefühle Massimo gegenüber sind. Ich werde hier bei meinem Ehemann bleiben.
Er ist meine Familie. Genau so wie Matteo, Josh und Marco. Ich habe lange genug durch euch gelitten.
Jetzt ist Schluss." Sagte ich ernst und sah meine Eltern dabei an. Ihre Minen veränderten sich.
Massimo küsste meinen Kopf und legte seine Hand an meinen Bauch.

"Und unsere Familie wächst." Meinte Massimo lächelnd. Sofort drehte sich Matteo zu uns.

"Ich werde Onkel?" Rief er begeistert aus. Lächelnd nickte ich und sah dann wieder zu meinem Gegenüber.

"Und ihr werdet Großeltern. Solltet ihr euer Enkelkind aufwachsen sehen wollen, würde ich an eurer Stelle anfangen mich zu ändern.
Unser Kind braucht keine Großeltern die Zwietracht und Lügen streuen.
Wir könnten eine große Familie sein." Immer wieder wechselte ich den Blick zwischen Mum und Dad.
"Wir gehen." Knurrte Dad. Mit diesen Worten drehten sie sich um und verschwanden.

Josh fragte ob er für ein paar Tage bei uns bleiben könne, was wir natürlich bejahten.
Gemeinsam verbrachten wir den Nachmittag mit Matteo und Josh. Wir hatten uns viel zu erzählen. Zwischen Massimo und Josh hatte sich nun auch alles wieder gelegt. Mein Bruder hatte sich bei meinem Ehemann entschuldigt. Massimo erzählte uns, dass Max und Mancini einiges zu erwarten hatten.
Ihr Menschenhändlerring ist durch die Tat aufgeflogen.

Es wurde eine Durchsuchung des Hauses angeordnet nachdem unter anderen Matteo und Massimo gegen ihn ausgesagt hatten.
Vorallem Mancini und Max drohte eine lebenslange Haftstrafe. Keiner stand mehr auf deren Seite um sie raus zu holen.

Nach dem Abendessen gingen Massimo und ich in unser Schlafzimmer.
Wir kuschelten uns ins Bett und unterhielten uns noch eine ganze Weile. Massimo wollte alles über unser Baby erfahren und wie es mir während der restlichen Zeit erging.
Im Gegenzug wollte ich auch wissen wie es ihm ging. Es stellte sich heraus, uns beiden ging es ohne den jeweils anderen schlecht.

Zum Schluss erzählte ich von meinen Erinnerungen und fragte ihn einige Dinge, die etwas im Nebel lagen.
Zwar konnte ich mich wieder an alles erinnern aber es gab trotzdem ein paar Dinge, die mit der Zeit verblassten. Aber nun würden wir wieder gemeinsame Erinnerungen schaffen.

The Mafiaboss & IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt