Part 7

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Marco war fertig, zumindest hoffte ich das. Massimo schien es ebenfalls bemerkt zu haben und sah zum Arzt.

"Sie bleibt ab sofort im Bett. Die einzige Ausnahme ist wenn sie mal zur Toilette muss. Dafür werde ich ihr Krücken ins Zimmer bringen lassen. Sie wird auch bitte im Bett essen. Mindestens eine Woche lang. Ich werde jeden Tag nach dir und deiner Verletzung schauen Isabella." Am Anfang widmete Marco seine Worte an Massimo. Beim letzten Satz sah er mich dann an.

Ich nickte ihm zu und Massimo half mir beim aufsetzen. Marco machte mir noch einen neuen Verband um und wischte vorsichtig das getrocknete Blut von meinem Bein. Ich hatte gar nicht gemerkt das es schon an meinem Bein runter gelaufen war.

"Danke." Flüsterte ich und sah Marco an.
"Nicht dafür." Lächelte er mich freundlich an.

"Ich bringe dich in dein Zimmer." Meinte Massimo und nahm mich wieder vorsichtig auf den Arm.

"Sag das bitte auch alles deinem Bruder. Auf dich hört er besser." Mischte sich Marco nochmal ein.
Massimo nickte ihm zu und verließ das Zimmer.

An der gegenüberliegenden Wand lehnte Matteo und sah sofort zu uns als Massimo in den Flur trat.
"Ist alles ok?" Wollte er leicht besorgt wissen. Massimo fing an seinem Bruder zu erzählen was Marco ihm gerade gesagt hatte. Dabei liefen wir durch die Flure in Richtung meines Zimmers. Matteo sah mehrmals zu mir und entschuldigte sich des öfteren.

"Schon gut Matteo. Du konntest ja nicht wissen das es wieder aufgeht." Versuchte ich ihn zu beruhigen.
Doch so wirklich schien das nicht funktioniert zu haben. Ich nutzte die Zeit um mich ein bisschen umzusehen. Jeder Flur sah aber gefühlt genau so aus wie die anderen.

"Wie findet ihr euch hier zurecht? Es sieht doch alles gleich aus." Sagte ich. "Wir sind hier aufgewachsen. Du wirst dich auch schnell zurecht finden Bella. Aber die Führung durch unser Anwesen muss wohl noch etwas warten. Sieht Marco dich in nächster Zeit außerhalb deines Bettes, reißt er uns den Kopf ab." Erzählte Massimo. Wodurch sein Bruder beim letzten Satz grinste. Er hielt gemeinsam mit Matteo an einer Tür und sah zu seinem Bruder.

"Bis morgen." Lächelte Matteo und ging in das Zimmer. Ich schlussfolgerte daraus das es sein Zimmer war.

Ich sah mich nochmal im Flur um und erkannte einige der Bilder an der Wand wieder. Dann müsste mein Zimmer auch hier sein. Und ich hatte recht. Massimo ging mit mir zwei Räume weiter und öffnete dort die Tür. Wir gingen in den Raum und er kickte die Tür gekonnt mit seinem Fuß zu.

Er setzte mich vorsichtig auf meinem Bett ab und deckte mich zu. Ich musterte ihn dabei und bemerkte das sein weißes Hemd an manchen Stellen nun mit roten Flecken versehen war. Blut. Mein Blut.

"Tut mir leid." Entschuldigte ich mich und hielt mein Blick auf sein Hemd gerichtet.

"Wofür entschuldigst du dich?" Wollte Massimo verwirrt wissen und setzte sich neben mich aufs Bett.

"Dein Hemd." Sagte ich und sah hoch in seine Augen. Er sah mich erst verwirrt an, ließ seinen Blick dann auf sein Hemd gleiten. Massimo zuckte mit seinen Schultern und fing an sein Hemd aufzuknöpfen.

"Ist nicht schlimm. Es ist nur ein Hemd." Sagte er dabei und zog es aus. Der Gedanke machte sich in meinem Kopf breit, dass er die Chance gerade nutzte um sich mir oberkörperfrei zu präsentieren. Leider musste ich mir eingestehen das mir der Anblick gefiel, sehr sogar.

Massimo hatte einen durchtrainierten Oberkörper. Sein Sixpack war definiert. Auf seiner linken Brusthälfte hatte er ein großes Tribal Tattoo welches sich über seine Schulter bis zur Mitte seines Oberarms zog. Ich brauchte einige Sekunden um mich von diesem Anblick zu lösen.

Verdammt Isabella, reiß dich zusammen. Er will dich doch nur ins Bett bekommen. Immerhin sagt er nicht umsonst das du ihm gehörst. Wenn du nicht aufpasst dann wirst du sein Betthäschen und sein Spielzeug. Diese Sätze Rief ich mir immer wieder in Erinnerung.

"Na, gefällt dir was du siehst?" Fragte Massimo. Ich sah zu ihm hoch und bemerkte wie er versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen. Na warte. Deinem Willen beuge ich mich nicht so schnell.

"Es ist nett anzuschauen." Sagte ich schulterzuckend. Ich sah wie ihm seine Gesichtszüge entglitten. Mit so einer Antwort hatte er anscheinend nicht gerechnet. Vermutlich fielen ihm sonst alle Frauen direkt um den Hals. Einen kurzen Moment dauerte es bis sich Massimo wieder gesammelt hatte.

"Sollte etwas sein, mein Zimmer ist gegenüber." Meinte er dann und stand auf. Ich nickte und ließ mich in die Kissen sinken. Massimo ging zur Tür und drehte sich dort angekommen nochmal zu mir um.

"Schlaf gut." Sagte er und öffnete die Tür. "Du auch." Erwiderte ich. Massimo verließ den Raum. Ich kuschelte mich mehr in meine Decke und schloss erschöpft meine Augen. Das Einzige was ich jetzt noch wollte war schlafen. Kurz danach viel ich auch schon in einen tiefen Schlaf.

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Schreiend und schweißgebadet wachte ich aus einem Alptraum auf.
Tränen rannen unaufhörlich über meine Wangen. Ich zitterte am ganzen Körper und schaute mich panisch im Raum um. Schnell erkannte ich das ich mich in 'meinem' Zimmer befand.

Ich hörte schnelle Schritte welche aus Richtung Flur kamen. Die Zimmertür wurde geöffnet und Licht strömte in den Raum, wodurch er erhellt wurde. Ich erkannte eine große Person im Türrahmen. Mit schnellen Schritten kam er auf mich zu und setzte sich hin. Er wurde leicht von dem Licht angestrahlt. Es war Matteo.

"Was ist los?" Fragte er besorgt.
An seinem Unterton in der Stimme erkannte ich das ich ihn aus seinem Schlaf gerissen hatte.

"Ich hatte einen Alptraum." Antwortete ich mit zitternder Stimme. Am Ende schluchzte ich auf und wischte mir meine immer noch laufenden Tränen weg.

"Komm her." Flüsterte Matteo und zog mich vorsichtig in seine Arme. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf und schluchzte immer wieder leise gegen seine Brust. Matteo strich mit einer Hand über meinen Rücken während seine andere Hand an meinem Kopf lag.

"Tut mir leid das ich dich geweckt hatte." Flüsterte ich nachdem ich mich langsam wieder beruhigt hatte.

"Dafür brauchst du dich nicht entschuldigen." Antwortete Matteo und gab mir einen Kuss auf meine Haare. Aus dem Flur war plötzlich gepolter und gekichere zu hören. Ich runzelte verwirrt meine Stirn. Von Matteo kam nur ein genervter Seufzer.

"Na versuchst du jetzt dein Glück bei ihr? Mich hat sie eiskalt abblitzen lassen. Hab mir Ersa-." Es war Massimo. Doch bevor er weiter sprechen konnte, Schnitt Matteo ihm das Wort ab.

"Schlaf deinen Rausch aus. Du bist nicht bei klarem Verstand." Matteos Stimme klang sehr bestimmend und ernst. Er löste sich von mir und ging zu seinem Bruder welcher im Türrahmen stand. Ich beobachtete die beiden und fühlte mich etwas unwohl.
Hatte ich Massimos Ego so verletzt das er sich gleich Bestätigung bei wem anders suchen wollte?

Ich sah wie Matteo seinen Bruder unsanft aus dem Zimmer drückte und die Tür auch gleich schloss. Er atmete nochmal tief durch bevor er sich wieder zu mir aufs Bett gesellte.

"Könntest.. würdest du vielleicht mit bei mir schlafen?" Fragte ich unsicher.
Das einzige Licht welches den Raum jetzt noch erhellte war das Licht des Mondes welches durch die Vorhänge reinschien. Ich wartete auf eine Antwort von Matteo.
Er sagte zwar nichts, jedoch beobachtete ich ihn wie er sich neben mir hinlegte. Ich rutschte ein Stück zur Seite damit er mehr Platz hatte und deckte ihn mit zu.

"Komm her." Flüsterte er und rutschte näher zu mir. Ich sah zu ihm herüber und wusste nicht genau was er meinte. Matteo zog mich in seine Arme.
Ich legte meinen Kopf auf seinen Oberarm und schloss lächelnd meine Augen. Es dauerte nicht lange bis ich wieder einschlief.

The Mafiaboss & IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt