Kindheitserinnerungen - 19. Dezember

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Die Tropfen bildeten Kreise auf der Wasseroberfläche. Als das Wasser sich beruhigte, wurden Bilder sichtbar.
Zwei junge Elbenmädchen in weißen reich verzierten Kleidern, die über eine Wiese tollten. Im Hintergrund sah man zwei Bäume, silbern und golden, sie leuchteten. Das eine Elbenmädchen hatte goldene Locken und blaue Augen, das andere hatte schwarzes Haar und graue Augen.
Das Bild wechselte. Nun sah man das blonde Elbenmädchen zwischen vier blonden Elben, nur deutlich älter.
Noch viele Bilder folgten, in denen man sah wie aus dem Elbenmädchen eine junge Elbin wurde. Doch plötzlich veränderte sich die Erscheinung, von der behüteten Kindheit in den Wahnsinn des Krieges und man sah die Elbin durch eine Eiswüste gehen, verfroren und am Ende ihrer Kräfte.
Das nächste zeigte die Elbin in einem Wald, bei ihr ein silberblonder Elb.
Das letzte Bild waren diese beiden Elben. Der Elb umarmte die Elbin von hinten, während sie ein kleines blondes Elbenmädchen in den Armen hielt. Beide schauten lächelnd auf ihre kleine Tochter.
Dann verschwanden die Bilder und übrig blieb nur das Becken voller Wasser.

Goldene Blätter fielen von den hohen Bäumen. Die Herrin des goldenen Waldes schritt über den mit goldenem Laub übersäten Boden. Tief in ihren Gedanken versunken.
Was sollten diese Bilder in ihrem Spiegel nur bedeuten?
Galadriel musste zu geben, dass sie ihre Familie und ihre Tochter vermisste. Ihre Tochter Celebrían war vor ihr in den Westen gefahren. Durch ein tragisches Ereignis war Celebrían schwer verletzt worden. Ihr Schwiegersohn Elrond der Halbelb hatte sie heilen können, doch war sie wegen ihrer Seelenpein in den Westen gesegelt. Galadriel hoffte inständig, dass ihre Familie Celebrían aufgenommen hatte.
Auch vermisste sie ihre Brüder: Finrod Felagund, Orodreth, Angrod und Aegnor. Auch ihren Vater Finarfin vermisste sie schrecklich.
Einer ihrer persönlich größten Verluste war, der ihrer Mutter Earwen. Nur durch sie konnte Galadriel ihren wundervollen Gatten kennenlernen.
Eine Berührung am Arm, riss sie aus den Gedanken und ließ sie aufschauen, in die blau-grauen Augen von ihren geliebten Gemahlen. Sie glaubte jetzt verstanden zu haben, was die Bilder bedeuteten.
Es würde wieder Zeiten des Friedens geben, Zeit für Familie und Zeit für die Liebe.
Es gibt ein Hoffnungslicht in der Dunkelheit.

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