Ringe und Schnee - 21. Dezember

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Ein nervöser Elb ging in seinem Gemach auf und ab. Ständig überprüfte er im Spiegel sein blaues Gewand, rückte den Stirnreif zurecht und zupfte an der Frisur herum. Nach einer Weile fiel ihm auf das es sich nicht veränderte und widmete sich anderen Aufgaben.
Aus der Tasche zog er eine Schatulle, in ihr war ein Ring. Ein silberner Ring mit einem Diamanten, ein Verlobungsring.
Er hatte die Elbin gefunden mit der er sein unsterbliches Leben verbringen wollte.
Am Fenster blieb er stehen und schaute auf das weiß verschneite Imladris, sein Tal. Den dieser nervöse Elb war niemand anders als Elrond Peredhel, der Sohn Earendils. Der Halbelb wollte um die Hand von Celebrían, der Tochter Galadriels anhalten.
Bei Celeborn, ihrem Vater, hatte er schon um ihre Hand gebeten. Celeborn war am Anfang nicht unbedingt begeistert gewesen, sein kleines Mädchen aus dem Haus zugeben aber unter dem Einreden von Galadriel, dass Celebrían kein kleines Mädchen mehr war, sondern eine erwachsene Elbin hatte er dann zugestimmt.
Nun war Elrond hier und war sich nicht mehr so sicher, ob er das richtige tat. Nicht das er Celebrían nicht liebte, das tat er vom ganzen Herzen. Aber tat auch sie es?
Er befand sich in einer dieser Stressmomente, wo man alles in Frage stellt. Zur Besinnung brachte in sein Diener Lindir.
„Frau Celebrían ist nun im Garten, im Pavillon eingetroffen. Es ist alles vorbereitet. Nur Ihr, Herr, fehlt noch," sagte Lindir nach einer kurzen Verbeugung.
„Danke, Lindir. Ich werde mich dorthin begeben," sagte Elrond, bevor er los ging.
Als er im Garten Celebrían in ihrem hellblauen Kleid erblickte. Wusste er, dass er das richtige tat. Elrond trat zu ihr und bevor sie etwas sagen konnte, hatte er sich vor sie gekniet. Die Überraschung war gelungen.
„Celebrían, deine Augen sind so blau wie der Winterhimmel. Dein Haar glänzt golden, wie frisches Korn, im Sonnenlicht. Dein Lächeln wärmt mich wie das Feuer. Schon bei unseren ersten Treffen hat mich deine Schönheit fasziniert, sowie nur die Sterne es können. Dein helles Lachen beglückt mich und deine große Weisheit, ehrt mich.
Seit langen kennen wir uns und du standest mir die ganze Zeit bei. Du bist die Elbin mit der ich mein unsterbliches Leben verbringen will. Und so möchte ich dich fragen, ob du mir die Ehre erweisen willst, meine Gattin zu werden und an meiner Seite über Imladris zu herrschen," fragte Elrond.
„Ja, ich will," antwortete Celebrían und in ihren Augen funkelten Tränen der Freude und der Rührung.

24 Wintermomente aus Mittelerde - OS AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt