Weihnachtsgeschichten von Bilbo - 20. Dezember

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Mein lieber Frodo, du bist noch klein und wirst nicht verstehen was ich dir erzähle. Es ist die Geschichte wie ich einen alten Freund kennenlernte. Es war zehn Jahre nach meinem Abenteuer zum Einsamen Berg. Ein Jahr bevor ich dich aufnahm. Damals als ich noch jünger war ging ich oft auf Wanderschaft.
Von der, der ich dir heute erzählen will, sind viele schöne Erinnerungen geblieben. Dieses Abenteuer führte mich in den Norden.
Ach, Frodo wenn du wüsstest, wie schön es dort ist. Ein wildes und raues Land geprägt von einer Schönheit, kaum in Worte zu fassen. Große Wälder von Alter und Macht, Berge, groß und unnahbar, und die Täler weit, unberührt und im Schatten des Morgens von weißem Nebel gefüllt. Wie du merkst, ganz anders als im Auenland.
Ein sehr Geschichtsträchtiges Land. Es wird ‚Das Verlorene Reich von Arnor' genannt. Mittlerweile könnte ich dir viel über die Geschichte erzählen, denn ich lernte jemanden kennen, der viel darüber weiß.
Um ihn soll es gehen. Er ist einer von den Dúnedain, den Waldläufern aus dem Norden. Die meisten nennen ihn Streicher und da ich nicht weiß ob er möchte das ich seinen wahren Namen verrate, lasse ich es lieber.
Ich war sehr fasziniert von der Landschaft, in schneegehüllt sah alles noch schöner aus.
Da hatte sich ein Warg an mich dran geschlichen und als er angreifen wollte, surrte plötzlich ein Pfeil hervor, der ihn erlegte.
Ich kann von Glück sprechen, da wieder heil raus gekommen zu sein. Ich verdanke es Streicher. Er ist ein großartiger Mann.
Er schaffte es alle Wargs zu besiegen. Dann fragte er mich wer ich wäre und wo ich herkäme. So kamen wir ins Gespräch und er erzählte, dass die Wildnis nichts für Hobbits wäre. Ich sagte da, ich bin ein Beutlin und kein einfältiger Strafgürtel. Er lachte nur und sagte er hätte von meinem Abenteuer gehört. Den mit dem Drachen versteht sich.
Ich hatte damals einen guten Freund gefunden und wir sind uns auf so manch einer Reise nochmals begegnet.
Frodo merk dir, das Weihnachtsfest ist ein besonderes Fest. Das die unterschiedlichsten Leute zusammenbringt und uns zeigt, was wirklich wichtig ist.

Die Straße gleitet fort und fort,
Weg von der Tür, wo sie begann,
Weit überland, von Ort zu Ort,
Ich folge ihr, so gut ich kann.
Ihr lauf ich raschen Fußes nach,
Bis sie sich groß und breit verflicht
Mit Weg und Wagnis tausendfach.
Und wohin dann? Ich weiß es nicht.

Die Straße gleitet fort und fort
Durch Berg und Schlucht, durch Feld und Tann,
Bald säumend hier, bald eilend dort,
Hin zu der Tür, wo sie begann.
Das Aug', das Feuer sah und Schwert,
Gefahr und Greuel ohne End',
Nun schaut es wieder, heimgekehrt,
Baum, Bach und Hügel, die es kennt.
(aus der Hobbit, von J.R.R. Tolkien)

Gewidmet Bilbo (BilboBaggins02)

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