»Ein T-Shirt? Natürlich könnte ich dir ein T-Shirt geben, aber du kannst auch ohne Kleidung schlafen.« Der Dunkelblonde zog seine Augenbraue hoch, musterte mich von oben bis unten. Dabei biss er sich auf die Unterlippe und seine Augen verdunkelten sich ein wenig. Scheinbar war dieser Mann unersättlich und ich hatte das Bedürfnis, ihn ein wenig zu provozieren. Meine Zunge glitt über meine Lippen und ich trat näher an ihn heran. Langsam legte ich meine Hand auf seine Brust und streichelte zärtlich darüber.
»Das könnte ich natürlich tun, aber ich mag es, wenn ein bisschen Stoff meinen nackten Körper bedeckt«, hauchte ich und sah ihm herausfordernd in die Augen. Der Arzt schluckte schwer und strich sich mit seinem Zeigefinger über die Lippen. Wie kann man nur so gut aussehen? Allein das zarte Streicheln mit seinem Finger über die Lippen, machte mich rasend vor Lust.
»Ich schaue mal nach, Darling. Mit Sicherheit habe ich etwas Passendes für dich. Allerdings hätte ich auch nichts dagegen, wenn nichts Taugliches in meinem Schrank zu finden ist«, entgegnete er mir mit einem Lächeln auf den Lippen. Hochmütig stemmte ich meine Hände auf die Hüfte, sah ihn angriffslustig an.»Mister...« Ich verstummte und dachte einen Moment lang nach. Dabei fiel mir auf, dass ich seinen Nachnamen gar nicht kannte. Langsam senkte ich meine Arme wieder, während Tom seinen Kopf schief legte und mich fragend ansah.
»Wie heißt du eigentlich mit Nachnamen?«, fragte ich interessiert. Der Blauäugige räusperte sich und zog hektisch an den Kragen von seinem Hemd.
»Mein Nachname? Habe ich dir den noch nicht gesagt?« Er wirkte nervös und das verunsicherte mich mal wieder. Dennoch habe ich mir geschworen, ihm zu vertrauen, weshalb ich sein Verhalten jetzt nicht auf die Goldwaage legte.
»Nein, sonst würde ich nicht fragen«, bemerkte ich und quälte mich zu einem Lächeln. Er sollte nicht merken, dass ich wieder am Zweifeln war. Der Arzt fuhr sich mit seinen großen Händen durch die Haare und hustete kräftig, ehe er den Blickkontakt wieder zu mir suchte.
»Tut mir leid, dass ich dir das noch nicht verraten habe. Mein voller Name ist Tom Servaes.«Tatsächlich war ich erleichtert, als er mir seinen Nachnamen nannte. Er hätte jetzt auch nach Ausreden suchen können, doch das tat er nicht. Es ist die richtige Entscheidung gewesen, seine Worte nicht anzuzweifeln.
»Nun gut, Mister Tom Servaes, ich möchte Sie darauf hinweisen, dass Ihre Art, mich anzusehen sehr obszön ist und ich nicht weiß, ob Sie nur das eine von mir wollen?«
»Miss... Jetzt weiß ich nicht wie Ihr Nachname ist?« Ich schmunzelte und strich mir eine verirrte Haarsträhne hinter mein Ohr. Wir beide haben miteinander geschlafen und uns gestanden, verliebt in den Anderen zu sein, aber unsere Nachnamen haben wir nicht verraten.
»Mein Name ist Rose Morgan.«
»Miss Morgan, es war nicht meine Absicht Ihnen zu vermitteln, dass ich nur an dem einem interessiert bin. Am meisten Interesse habe ich an Ihrer bezaubernden Persönlichkeit.« Mein Gegenüber kam einen Schritt auf mich zu und stand direkt vor mir. Mit seinen Fingern streichelte er mir sanft über die Wange, während seine blauen Augen mich verliebt ansahen.
»Ja, ich finde dich anziehend, aber denk bitte niemals, dass ich nur Sex von dir möchte. Denn da ist noch so viel mehr.« Ich nickte ihm verständnisvoll zu, denn es ging mir genauso.Er weckte ein unbändiges Verlangen in mir, aber das war nicht das Einzige, das mich an ihm reizte. Der Arzt griff nach meiner Hand und zog mich in sein Ankleidezimmer. Nachdem er meine Hand losließ, ging er zielstrebig auf ein Regalbrett zu, während ich mich staunend umsah. Ich entdeckte hunderte von Anzügen und schicke Schuhe. Dass ein Arzt, der fast immer mit Kittel rumläuft, so viel schicke Kleidung benötigt, war mir nicht bewusst gewesen. Vielleicht war es aber auch ein Hobby von ihm, teure Kleidung zu sammeln.
»Das hier ist nicht ganz so groß«, sagte Tom und kam auf mich zu. Er hielt ein weißes T-Shirt in der Hand und reichte es mir.
»Ich danke dir«, murmelte ich. Dann nahm ich es ihm ab und verschwand ins Bad. Nachdem ich mich umgezogen hatte, machte ich mich mit klarem Wasser ein wenig frisch. Als ich mein Gesicht mit einem Handtuch trocken tupfte, sah ich mich im Raum um. Auch das Badezimmer war hübsch eingerichtet und bestand aus hochwertigen Sanitäranlagen. Ein Blick auf das runde Regal an der Wand verriet mir, dass er ziemlich teures Parfum benutzte. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich bei einem Promi zu Hause.
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between lies and truth
FanfictionEine Lüge bringt sie zusammen und eine Lüge ist es, die sie wieder entzweien kann. Das Erste, an das Rose sich erinnern kann, sind seine blauen Augen. Bei ihrer ersten Begegnung ist ihr bereits klar, dass sie diesen Mann unbedingt wiedersehen muss...