Kapitel 19

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Noch immer stand ich in der Küche und übernahm die letzten Vorbereitungen.

Ich füllte Chips in unsere Glasschüsseln, stellte ein paar Flaschen Bier in den Kühlschrank und bereitete eine Käseplatte mit Weintrauben vor. Derweil stand Olivia vor unserem Regal im Wohnzimmer und holte einige Gesellschaftsspiele hervor.

»Hast du schon eine Idee, mit welchem Spiel wir heute Abend beginnen können? Irgendwas, woraus wir ein Trinkspiel machen könnten«, rief sie zu mir in die offene Küche.

»Hmm, gute Frage. Ich finde Looping Louie eignet sich hervorragend«, bemerkte ich und richtete gerade die Weintrauben auf dem Holzbrett an. Mit diesem Spiel hatten wir schon einige interessante Abende verbracht. Die immer feucht fröhlich geendet waren.

»Das geht leider nicht. Wir sind zu fünft und das Spiel ist nur für vier ausgelegt.«

»Stimmt, das hatte ich bereits vergessen. Was hältst du von Stadt Land Fluss, Jenga, UNO oder Mau Mau? Was anderes fällt mir gerade auch nicht ein.ֿ«

Ich stellte die Snacks auf den Tisch und sah, wie die Blondhaarige auf dem Boden kniete. Verzweifelt holte sie Spiele heraus und packte sie wieder zurück ins Regal. Angestrengt pustete sie Luft aus ihrem Mund und erhob sich.

»Vielleicht haben die Jungs ja noch eine Idee oder wir benehmen uns wie Teenager und spielen Flaschendrehen«, kicherte sie. Der Vorschlag gefiel mir überhaupt nicht. Ich war keine Spaßbremse, aber da auch Steve dabei sein wird, wollte ich auf solche Spiele lieber verzichten.

Er würde sich wahrscheinlich was total Dämliches einfallen lassen und bei meinem Pech zeigt der Flaschenhals dann auf mich. Mir wäre es so wieso lieber gewesen, wenn er zuhause geblieben wäre. Doch Olivia meinte, dass er Kai regelrecht angefleht hat, ihn mitzunehmen.

»Uns fällt mit Sicherheit etwas ein. Notfalls müssen wir beide mal neue Spiele besorgen, damit der nächste Abend besser geplant ist«, sagte ich, woraufhin sie nickte. Das laute Schellen unserer Haustür durchströmte unsere Wohnung und wir beiden Mädels sahen uns gespannt an.

»Hoffentlich ist es Kai«, sprach sie verliebt.

»Nein, hoffentlich ist das Tom«, entgegnete ich ihr.

Wir beide schauten der Anderen ernst in die Augen und zeitgleich spurteten wir los, öffneten die Tür. Gespannt sahen wir beide ins Treppenhaus und mein Wunsch war es, dass Tom, mein Freund, die Stufen hinaufsteigt, seine Arme von sich streckt und mich umarmt.

Doch leider wurde ich enttäuschte und die Blauäugige warf mir einen siegessicheren Blick zu.

»Hallo Olivia und Rose«, sagte der Braunhaarige, der mit einigen Getränken die letzten Stufen erklimmt. Olivia fiel ihm augenblicklich um den Hals und drückte ihre Lippen auf seine Wange, was zur Folge hatte, dass nun roter Lippenstift auf seiner Haut zierte.

»Hallo Kai«, begrüßte ich ihn und nahm ihm die Flaschen ab. Steve stellte sich direkt vor mich und zwinkerte mir zu, was dafür sorgte, dass ich auf Anhieb wieder genervt war. Ich schaffe es nicht mit dem Blondhaarigen warm zu werden, noch nicht einmal auf eine rein platonische Basis.

»Hallo Schönheit«, sagte er und berührte meinen nackten Oberarm. Unauffällig ging ich einen Schritt zur Seite und bat die Beiden hinein.

Die Brüder machten es sich mit meiner besten Freundin auf der Couch bequem, währenddessen ich einige Flaschen Gin und Tonic Water in die Küche stellte.

Angespannt stand ich in der Küche und hoffte darauf, dass der Arzt jeden Moment klingelt. Wenn er bei mir sein wird, wird Steve sich nicht trauen mir so auf die Pelle zu rücken.

between lies and truthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt