eine Möglichkeit

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eine Möglichkeit

In Windeseile stolperten die Zwei die Treppen hoch, denn ihre Hände waren hinter ihrem Rücken gefesselt. Deidara flog auf seinem Lehmvogel, wenn auch auf einem kleinen, denn es war nicht genug Platz im Treppenhaus für einen seiner großen Vögel. Dann, endlich, kamen sie oben an, wo Deidara bereits auf sie wartete und sie gingen von da aus weiter in den Gemeinschaftsraum, wo Kisame stand. „Und, Deidara? Wie ist es gelaufen?", wollte dieser von ihm wissen und erstarrte, als er sich umdrehte und die beiden Mädchen dort stehen sah. Sogar sein spöttisches Fischgrinsen war schlagartig weg und er sah nun ziemlich gefährlich auf Deidara hinab. „Was soll das, Deidara? Das sind unsere Gefangenen!" „Ja, aber die hier weiß vielleicht wirklich, wie wir wieder zurück kommen können! Ich muss sofort mit dem Leader sprechen!", erwiderte Deidara und Kisame begriff und sah ihnen nach, wie sie durch eine Tür hindurch auf einen Gang traten. „Dort am Ende des Flures ist das Büro des Leaders, un." 
Er ging ihnen voran an den Türen vorbei zielgerichtet auf das Ende zu. 
Shina und Mariko folgten ihm leise und blickten in jeden Raum, dessen Tür geöffnet war. Dann blieb plötzlich Deidara vor ihnen vor einer der Türen zu ihrer Linken stehen, die einen Spalt breit geöffnet war und grinste. „Oh, Sasori-no-Danna! Hier haltet ihr euch also schon die ganze Zeit auf", bemerkte dieser und Mariko zuckte kurz kaum merklich zusammen. Wie automatisch angetrieben bewegte sie sich zur Tür hin und sah hinein. Da drin saß ein rothaariger Junge, der aussah wie fünfzehn und er hatte sich gerade zu ihnen umgedreht und Deidara, der die Tür weit geöffnet hatte und Mariko einen Todesblick zugeworfen. Shina war hinter der Wand, weshalb er sie nicht sehen konnte. „Deidara, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mich nicht bei meiner Arbeit stören sollst?" Vor ihm auf dem Tisch lag jede Menge Werkzeug und auf dem Boden überall kleine Holzstücke, Reste. Auf seinem Tisch lagen außerdem ganz viele Puppeneinzelteile sortiert und teilweise auch schon zu einer halbfertigen Puppe zusammengebastelt. Sie ähnelte Hiruko ein wenig, seiner alten Marionette. Also wollte er sich wieder in eine Marionette reinsetzen. „Schon gut, ich verschwinde ja wieder!", meinte Deidara grinsend und schloss die Tür wieder, diesmal ganz. Mariko sah traurig auf die Tür, ehe ihr Blick zu Boden fiel und sie so aussah, als sei jemand gestorben. Sie tat Shina unglaublich Leid und sie hätte sie am liebsten in den Arm genommen, ehe sie Deidara weiter zum Büro folgten, aber leider waren sie ja gefesselt. 
Vor der Tür gab es keine Beschriftung oder zumindest ein Hinweisschild, 
auf dem ‚Büro' oder so zu lesen war. 
„Pain? Ich muss dich sprechen! Jetzt! Es ist unglaublich wichtig!", rief Deidara durch die Tür, nachdem er dreimal geklopft hatte und nun erwartungsvoll lauschte. Als Antwort sprang die Tür auf. Deidara sprang reflexartig einen Meter von der Tür, um nicht von ihr erschlagen zu werden. Am anderen Ende des Raumes stand Pain vor der Wand und drehte sich nun zu ihnen um. „Deidara, was gibt es und warum schleppst du mir die beiden Gefangenen da hoch?" Seine Stimme dröhnte gelassen und kühl wie immer durch den Raum. „Weil sie hier weiß, wie wir wieder zurückkommen können", meinte Deidara gelassen und hielt den Blickkontakt zu seinem Leader. Mariko meinte, den Leader kurz wie versteinert erstarren zu sehen. Gut, der Satz schien also so seine Wirkung bei dem orangehaarigen erzielt zu haben. Seine Augen weiteten sich kaum merklich. „Was hast du gesagt?",  fragte der Anführer, ohne dass man auch nur einen Hauch Emotion darin vernehmen konnte. 
Keine Panik, kein Unglaube, kein Misstrauen und keinerlei Aufregung. 
Aber sie ahnte, dass er in seinem Inneren ein wenig erstaunt war. „Ich sagte, dass diese beiden Gefangenen hier doch wissen, wie wir zurück in unsere Welt kommen können", wiederholte Deidara und wurde ein wenig ernster. Dann wechselte Pains Blick zwischen Mariko, Shina und Deidara immer wieder hin und her. Er verzog keine Miene. „Nun ja, wir wissen es nicht direkt, aber wir haben da so eine Vermutung", verbesserte Shina den blonden Künstler. „Und die wäre?" „Also, ihr seid ja aus einer anderen Welt, aber hier kennen wir euch auch. Aus einer ‚erfundenen' Serie. Ob der Erfinder der Serie, in der ihr vorkommt, also Masashi Kishimoto, nun wirklich keine Ahnung von eurer Welt hatte oder nicht, wissen wir nicht, aber ich vermute, wenn wir irgendwo eine Antwort auf die Frage, wie ihr wieder zurück in eure Welt kommen könnt, kriegen, dann von ihm", erklärte Shina. Mariko sah sie erstaunt an. Das war wirklich sehr einfallsreich von ihrer Freundin! Und es war auch eigentlich der einzige Weg, um in Erfahrung zu bringen, wie die zehn Akatsukis zurückkehren konnten. Sie nickte nachdenklich. „Dann habt ihr also vor, zu diesem Typen zu reisen und zu hoffen, dass er etwas weiß?", fasste Pain das Ganze kurz zusammen. Shina nickte ernst. Marikos Herz klopfte ein wenig schneller und Hoffnung stieg in ihr auf. Hoffnung darauf, dass sie doch nicht da unten versauern brauchten. Wie zur Bestätigung knurrte ihr Magen unheimlich laut und sie hielt sich leise stöhnend die Hand vor den Bauch. Sie hatte seit zwei Tagen oder so nichts mehr gegessen! 
„Gut, wir werden so schnell wie möglich aufbrechen. Deidara, Trommel alle Mitglieder zusammen, in einer halben Stunde findet im Gemeinschaftsraum eine Besprechung statt", kommandierte Pain und Deidara verschwand nickend.
„Konan?", rief Pain nach der einzigen Frau in der Organisation. 
„Ja?", kam es von einer aus der Decke kommenden Konan, 
deren Kopf von Papieren umschwirrt wurde, dem einzigen, das zu sehen war. 
„Hast du alles mit angehört?" 
„Ja, Pain-sama", antwortete sie in ihrer üblichen, emotionslosen, gleichgültigen Art und wenn Mariko ehrlich war, mochte sie Deidara viel lieber als diese Frau da, auch wenn man erwartete, dass sie, als einzige Frau unter einer Mörderorganisation, die Sympathischste und Gefühlvollste war, doch das war bei Akatsuki eben überhaupt nicht der Fall. „Soll ich ebenfalls zum Gemeinschaftsraum gehen?", fragte sie. „Ja. Hilf Deidara vorher noch, die anderen Mitglieder einzusammeln", wies der Leader die Blauhaarige an, die daraufhin wieder in der Decke verschwand, und wandte sich dann wieder an das Überbleibsel, dass sich lediglich aus Mariko und Shina bildete. „Folgt mir zurück in den Gemeinschaftsraum", orderte er an und die beiden nickten und folgten ihm zurück die Gänge entlang bis zum Gemeinschaftsraum. Dort saß bis jetzt nur Kisame und grinste die drei mit seinem üblichen teuflischen Blick an, während er seine spitzen, bedrohlich wirkenden Haizähne zur Show stellte. Da war den beiden Konan dann doch etwas sympathischer. Sie setzten sich nebeneinander, so weit wie möglich weg von Kisame, aber möglichst auch nicht gegenüber von ihm, hin und sahen nervös auf den Tisch oder den Raum hinter ihnen, weil sie ehrlich gesagt auch nicht so recht wussten, wo sie am besten hingucken sollten. Und dann nach einer Weile trudelten auch die anderen Akatsuki-Mitglieder ein und Pain setzte sich neben Konan gegenüber von den beiden hin. Rechts neben Mariko saß noch Deidara und links neben Shina... Tobi. 
Shina lief schon seit er sich neben sie gesetzt hatte ein Schauer über den Rücken und sie sah auf ihre Hände, die sie auf dem Tisch ineinander verschränkt hatte. 
Doch Tobi fuchtelte nur wild gestikulierend mit den Armen in der Luft herum und rief die ganze Zeit irgendwas von wegen er könne es ja gar nicht glauben und auch kaum abwarten. Und dann kreischte er plötzlich laut auf und zeigte hektisch zwischen Deidara und Mariko hin und her und rief: 
„Oh, Deidara-senpai, mir ist ja noch gar nicht aufgefallen, 
wie unglaublich ähnlich ihr diesem Mädchen da neben euch seid!" 
Sofort war er aufgestanden und hatte sich hinter einem missmutig dreinblickendem Deidara und einer verwirrt schauenden Mariko positioniert und verglich gedankenverloren die Haare der beiden miteinander, indem er sich eine Strähne des jeweiligen nahm und in die Höhe hielt, was ziemlich komisch aussah, als Tobi das Haar nach oben zog und Shina musste sich ein Grinsen verkneifen. Es war nicht nur das, was Tobi da mit Deidaras Haar machte, sondern auch der lustige Gesichtsausdruck, den er dabei aufgesetzt hatte. Aber ähnlich waren sich die beiden überhaupt nicht. Das Einzige, das die beiden gemeinsam hatten war ihre Haarfarbe, nämlich Blond, aber eigentlich stimmte nicht einmal das,  weil Mariko ein helleres Blond hatte, eher so wie Ino. 
„Tobi, du Idiot! Lass sofort meine Haare in Ruhe oder du kannst dir schon mal dein eigenes Grab schaufeln! Tu die Hand da weg oder sie IST weg!", drohte ihm Deidara knurrend und schlug Tobis Hand weg. 
„Tobi, setz dich wieder auf deinen Platz und lass uns die Besprechung beginnen", sagte ihm Pain ruhig, aber kühl und der Maskenträger saß augenblicklich später wieder neben Shina. „Ja, Leader-sama! Tobi is a good boy!", rief er und hielt sich die Hand kurz befehlfolgend gegen die Stirn, als wäre er auf eine großen Schiff und wollte sagen: ‚Ai ai, Käpt'n Pain! Tobi is a good boy!' „Also dann. Ich habe eine gute Nachricht an euch alle." Pain nickte Shina und Mariko kurz zu und alle richtete ihre Blicke auf die beiden. „Unsere beiden Gefangenen haben einen möglichen Weg gefunden, wie wir wieder in unsere Welt gelangen können", verkündete Pain und am ganzen Tisch erhielt er von den meisten Mitgliedern daraufhin einen ungläubigen, eindringlichen oder schiefen Blick. „Was??", platzte es laut aus Hidan raus. Er war sehr überrascht und in seinem ach-so-kleinen Hirn schien es richtig zu arbeiten. Pain nickte zur Bestätigung. „Sie sind sich zwar noch nicht sicher, aber es ist momentan unser einziger Plan. Da wir hier ja auch existieren, auch wenn wir ausgedacht sind, werden wir denjenigen aufsuchen, der uns in dieser Welt erfunden hat", erklärte Pain den Plan und man hörte gleich heraus, dass es für ihn schon beschlossene Sache war. „Erklärt genauer, wie und wohin wir gehen werden. Wie genau soll das Ganze ablaufen?", fragte Konan sie so emotionslos wie immer. 
„Na ja, also der einzige Weg, dorthin zu kommen, ist wohl, 
dass ihre eure Jutsus benutzt, um zu fliegen, denn die Strecke ist sehr lang. Heißt zum Beispiel, Konan würde ihr Papierjutsu benutzen, um sich oder auch uns, wenn das möglich ist, Papierflügel wachsen zu lassen. Deidara kann Tonvögel für uns machen. Wir werden auf jeden Fall in der Luft fliegen müssen, denn der Weg ist unheimlich lang und gehen wäre nicht nur zeitaufwendiger und anstrengender, sonder wir würden auch vielen Menschen begegnen und ihr könnt euch nicht vor so vielen Menschen verstecken. Das ist einfach unmöglich", meinte Shina. „Wie weit ist es denn ungefähr von hier?", kam es von Kisame. „Ich würde mal so schätzen... Hm... Mariko, wie lange dauert es ungefähr von Berlin nach Japan, wenn man so schnell fliegt wie ein Flugzeug?", fragte Shina sie. Mariko musste kurz überlegen. „Eineinhalb Tage ungefähr? Aber mit Konans Flügel, falls man das Jutsu auch auf andere Leute anwenden kann, und Deidaras Tonvögel, sind sehr viel schneller als ein Flugzeug, also würde ich mal so 20 Stunden oder so sagen?", überlegte sie. Shina nickte nachdenklich. 
„Ich denke, das kommt ganz gut hin!" 
Vorsichtig sah sich Shina am Tisch um. 
Alle sahen sie mit unterschiedlichen Blicken an. Bei Tobi war es kindische Verwirrung, bei Deidara Interesse, bei Kisame Belustigung und Hohn, bei Hidan Langeweile, während sein Partner Kakuzu sie düster ansah. Er schien geradezu das Verlangen danach zu schüren, den beiden die Kehlen zu durchtrennen. Sasori sah die Zwei an wie Gefangene, die aus der Unterstufe kamen. Und es war keinerlei Interesse an ihnen. Lediglich am Plan, aber natürlich. Was sollten sich zehn Mörder denn auch schon für so zwei Winzlinge interessieren? Zetsus Blick war analysierend, Pains und Konans Blick wie immer emotionslos und Itachis Blick... nun ja, Kühlschrank eben, mehr brauchte man da nicht sagen. Alles in allem waren die beiden wohl immer noch bloß kleine, nervige Mädchen für die Organisation, die auf irgendeine Weise an Informationen über Akatsuki gekommen waren. Mariko seufzte. „Na gut, dann lasst uns am besten so schnell wie möglich aufbrechen", meinte Kisame grinsend. Pain nickte. „Macht euch fertig, wir werden auf Deidaras Tonvögeln fliegen", veröffentlichte er.

Akatsuki - reale MassenmörderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt