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So leise wie möglich versuche ich die Haustür aufzuschließen.
Als ich dies getan habe, fällt mir auf, dass dies nichts gebracht hat, da meine Eltern hinter der Tür auf mich warten.
Verdammt.
Okay, eigentlich wollte ich auch mit ihnen nochmal reden.
Ich dachte ich hätte mich innerlich schon darauf vorbereitet aber Fehlanzeige.
Dies ist womöglich eine der unangenehmsten Situationen meines Lebens.
"Komm, Alex. Wir müssen reden." meint meine Mutter und zusammen gehen wir ins Wohnzimmer und setzen uns zu dritt auf die Couch.
Ich zwischen meiner Mutter und meinem Vater.
"Wir sehen ein, wir haben als Eltern Mist gebaut." fängt mein Vater an.
"Aber du musst verstehen, ich kann dich nicht verlieren und ich hatte immer so eine Angst um dich." redet meine Mutter mit gebrochener Stimme weiter.
"Erklärt es mir, bitte." meine Stimme ist nicht so fest, wie ich es gehofft habe.
"Ich kann nicht. Alex, mein Junge, ich würde es dir zu gerne erklären aber es tut zu sehr weh drüber zu sprechen."
Tränen laufen über die Wangen meiner Mutter als sie dies sagt.
Ich nicke darauf.
"Ihr werdet mich für immer verlieren, wenn ihr so weiter macht. Das wisst ihr, oder?"
Meine Mutter presst die Lippen zusammen und nickt. Ihr Gesicht ist tränen nass. Der Körper meines Vaters ist voller Spannung und seine Knöchel an seiner Faust treten weiß hervor.
So habe ich meine Eltern noch nie erlebt.
"Alex, wie wärs mit einem Deal?" schlägt mein Vater vor. Interessiert gucke ich ihn an.
"Du machst nichts gefährliches, nichts illegales, sagst uns immer wo du bist und dafür lassen wir dir aber deinen Freiraum. Du darfst hingehen wo du willst, wann du willst aber bitte sei in der Woche spätestens um 22 Uhr zuhause, ja?" ungläubig gucke ich meinen Vater an, der zu meiner Überraschung tränen nasse Augen hat. Er muss sich sichtlich beherschen nicht zu weinen.
"Okay." flüstere ich. "Ich darf machen was ich will aber ich sage euch immer bescheid. Das klingt für mich nach einer guten Lösung. Mom? Ist das für dich auch okay?"
"Solange du mich nicht verlässt ist alles für mich okay." ruft sie aus und zieht mich in ihre Arme.
Ich erwidere die Umarmung und auch mein Vater schließt sich uns an.
Das war ein leichteres Gespräch als ich dachte.

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