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Es ist Mitternacht, als ich nachhause komme.
Ich bemühe mich nicht mal leise zu sein.
In meinem Zimmer angekommen, Falle ich müde ins Bett.
Ich zieh mich nichtmal um.

Ich werde um 8 Uhr von meiner Mutter geweckt.
"Steh auf und mach dich fertig, wir bekommen Besuch."
Und schon verlässt sie mein Zimmer wieder.
Müde raffe ich mich auf und mache mich tatsächlich fertig.
Ich ziehe mir einen Hoodie von Zecke an. Den hat er mir gestern gegeben, weil mir etwas kalt war.
Ich hab schon nen süßen Freund.
Es ist ein schwarzer mit einem roten Pentagramm drauf.
Er selber hat ein paar Patches, Buttons und Ketten dran befestigt.

"Was hast du da an?" fragt mein Vater skeptisch als ich die Küche betrete. Er sitzt dort am Tisch und trinkt Kaffee, während er Nachrichten auf den Handy ließt.
"Der gehört meinem Freund, er hat ihn mir gegeben als mir kalt war. Ich hab einen süßen Freund, der immer darauf achtet, dass es mir gut geht. Perfekt oder? Deshalb brauche ich auch keinen anderen." erwiedere ich ein wenig zickig.
Mein Vater seufzt.

Es ist 13 Uhr und es klingelt an der Tür. Den Hoodie habe ich immernoch an, auch wenn meine Eltern mich überreden wollten, ihn auszuziehen.
Ich bleibe auf der Couch sitzen, während meine Eltern die Tür öffnen.
Ins Wohnzimmer kommen ein Mann, eine Frau und ein Junge, etwa mein alter.
Er sieht ziemlich schlicht aus. Nicht mein Typ.
Alle verteilen sich auf Couch und Sessel.
"Also, Alex. Das ist Erik. Wie wärs, wenn ihr euch kennenlernt?" Meine Mutter guckt mich auffordernt an.
Seufzend stehe ich auf. "Komm mit." sage ich in Richtung Erik und er folgt mir in mein Zimmer.
Ich setze mich auf mein Bett, er sich auf meinen Schreibtischstuhl.
"Bist du der, mit dem die mich verkuppeln wollen?" frage ich ein wenig unfreundlich.
Er brummt und nickt dabei.
"Ich hab ein Freund." erwähne Ich.
"Ich auch." antwortet er.
"Moment, du hast einen Freund und deine Eltern wollen dich trotzdem mit mir zusammen bringen?" frage ich ungläubig.
"Deine doch auch, obwohl du einen Freund hast." zickt er mich an.
"Heißt, wir haben beide keinen Bock darauf und sind beide eh schon vergeben?" stelle ich fragend fest.
Erik nickt.
"Dann is ja easy, sorry, dass ich so unfreundlich war." endschuldige ich mich und lehne mich an die Wand.
Skeptisch guckt er mich an.
"Du wirst nicht auf Deine Eltern hören?" fragt er mich.
"Niemals."
"gut." lächelt er mich jetzt an.
"Was hat dein Freund angestellt, dass deine Eltern ihn nicht mögen?" werde ich neugierig gefragt.
"Wie kommst du darauf, dass sie ihn nicht mögen?"
"Naja, sie wollen dich mit mir verkuppeln."
"Mein Freund ist ein Punk. Er kennt keine Regeln und das mögen sie nicht." seufze ich. "Und was hat deiner angestellt?"
"Er spielt in einer Rock Band. Meine Eltern mögen diese Musik Richtung nicht."
Leicht muss ich lachen.
Plötzlich vibriert es in meiner Hosentasche und ich hole mein Handy raus.
Als ich auf dem Bildschirm sehe, wer mich anruft, muss ich lächeln und gehe ran.
'Hey.'
'Hey, Alex. Hast du Zeit?'
Ich seufze.
'Nicht wirklich, der Typ mit dem meine Eltern mich verkuppeln wollen, ist gerade zu Besuch.'
'Aha.' kommt es neutral vom anderen Ende.
'bist du etwa eifersüchtig?' frage ich ihn belustigt.
'Nein, ich will nur, dass du bei mir bist und nicht bei diesem scheißer.'
'Also bist du doch eifersüchtig.' lache ich. 'keine Sorge, er hat auch einen Freund und keine Lust verkuppelt zu werden. Eigentlich ist er ganz cool.'
'kann ich vorbei kommen?'
Ein wenig muss ich überlegen.
'Okay, Klingel an der Haustür. Sie sollen sehen, wie mein Freund mich besucht.'
Er lacht am anderen Ende und legt dann auf.
"Dein Freund ist ernsthaft eifersüchtig?" fragt Erik belustigt.
"Naja, er hatte in seinem Leben nicht so oft Glück. Ich denke, er hat einfach Angst mich zu verlieren und, dass ich mich wieder von meinen Eltern kontrollieren lasse."
Nachdenklich nickt mein Gesprächspartner, als es auch schon klingelt.
Stürmisch laufe ich zur Haustür um sie zu öffnen.
Davor steht ein grinsender Zecke.
Er zieht seine Springerstiefel aus und stellt sie ordentlich ins Schuhregal.
Ich ziehe ihn mit, dahin wo man uns aus dem Wohnzimmer gut sehen kann und Küsse ihn.
Als wir uns wieder lösen, lächel ich provokant in die Richtung meiner Eltern.
In meinem Zimmer angekommen, stelle ich meine Gäste einander vor.
"Zecke, dass ist Erik, Erik, dass ist Zecke, mein Freund." Zecke nickt einmal in Eriks Richtung und wirft sich dann in mein Bett.
Er streckt die Arme nach mir aus und ich lasse mich hinein fallen.
Da diese Position etwas seltsam ist, wenn eine dritte Person anwesend ist, setzten wir uns auf. Zecke ist an die Wand gelehnt und ich sitze zwischen seinen Beinen an ihn gelehnt.
"Irgendwoher kenn ich dich." murmelt Erik in Zeckes Richtung.
"Ehh, ja. Du und deine Schwester habt mal bei mir Graß gekauft."
Erik bekommt große Augen.
"Ihr schuldet mir noch was, weil ich wegen euch verhaftet wurde."
"Es war doch nicht unsere Schuld, dass du Graß verkaufst und erwischt wirst." verteidigt Erik sich.
"Doch, irgendwie schon, weil ich nie auf die Idee gekommen wär in diesem Reichenviertel zu verkaufen, wenn ihr mich nicht dahin bestellt hättet, weil ihr euch nicht zu 'den Assis' getraut habt. In so einer Gegend Falle ich auf."
"Hättest dich ja nicht drauf einlassen müssen." meint Erik.
"Ich bin treu zu meinen Kunden und halte meine Versprechen. Ich hab euch gesagt, ich verkauf euch was. Danach habt ihr erst gesagt an welchem Ort."
Gespannt verfolge ich die Unterhaltung.
Ich wusste zwar nicht, dass er Drogen verkauft aber gefragt habe ich ihn ja auch nie danach.

Plötzlich klingelt Zeckes Handy.
Er geht ran und hat ein total ernstes Gesicht.
"Was willst du?" fragt er genervt.
Blöderweise kann ich seinen Gesprächspartner nicht hören, ich bin nämlich ziemlich neugierig.
"Die Wohnung gibt es nicht mehr, das Gebäude wurde abgerissen."
Genervt streicht er sich einmal durchs Gesicht.
"Nein verdammt, du kannst nicht bei mir oder Vin wohnen, wir wohnen im Heim."
Neugier gucke ich ihn an.
"Mir scheiß egal wo du pennst. Such dir halt was."
Genervt legt Zecke auf und ignoriert die weiteren Anrufe die eingehen.
Neugier gucke ich meinen Freund an.
"Mein Vater ist aus n Knast raus und will jetzt bei mir pennen."
Verwirrt gucke ich ihn an.
"Er ist jetzt schon draußen?" frage ich endsetzt.
"Naja, es sind fast sieben Jahre um. Er hatte Anfangs nur 2 Jahre bekommen, plus die 5 die er drauf bekommen hat.
Die Jahre sind jetzt um und er darf raus."

"Puh Alex, da hast du dir ja mal n Freund aus ner Verbrecher Familie geangelt." meint Erik plötzlich. Den hatte ich ja total vergessen.
"Halt die Fresse und misch dich nicht in Dinge ein, die du nicht verstehst."
Zischt Zecke ihn an.






Ich hab im Juni Abschlussprüfung und bin jetzt schon total nervös.
Vorallem ist es dann total das seltsame Gefühl, dass ich dann keine Azubi mehr bin sondern richtig ausgelrnt. Dann heißt es nie wieder Schule und nie wieder Berichtsheft schreiben.
Mein Lehrer verzweifelt zwar an uns und es sieht so aus als ob über die Hälfte der Klasse durchfällt aber das wird schon xD










Break The RulesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt