"Was meinst du, mit nicht freiwillig?" bleibe ich stehen und drehe ihn ruckartig zu mir um.
"Du weißt nicht, warum mein Vater im Knast ist, oder?"
Ich schüttel den Kopf, ehrlich gesagt habe ich da auch nie drüber nachgedacht.
Er seufzt, "meine Mutter hat sich nh überdosis Heroin gespritzt, wodurch das Jugendamt prüfen wollte, wie es so in unserem Haushalt aussieht. Ich hatte nicht mal ein eigenes Zimmer und hab im Flur gepennt. Vin hatte ein eigenes Zimmer und mein Vater das Wohnzimmer zum Schlafen. Die fanden, dass ich mich komisch benommen habe und sind mit mir zum Arzt. Ich war da 8. Es kam raus, dass ich nh Dosis Drogen in mir hatte. Gerade so viel, dass ich nicht ich bin aber zu wenig um ein Kind in Lebensgefahr zu bringen. Die dachten, dass ich mir was von meiner Mutter gekrallt hatte. Die haben die Wohnung durchsucht und alle Drogen die die finden konnten, haben die mit genommen. Als die n Jahr später nochmal da waren, stand ich wieder unter Drogen. Es hat noch ein halbes Jahr gedauert, bis die gecheckt haben, dass ich die nicht selbst genommen habe, weil ich eine Junkie Mutter als Vorbild hatte, sondern, dass mein Vater sie mir gegeben hat, damit ich ruhig bin und ihn nicht nerve. Es hat noch ein halbes Jahr gedauert bis er verhaftet wurde. Da habe ich das erste mal dann geraucht, weil seine Kippen halt da so rum lagen. Keine Ahnung was er so im Knast anstellt, aber seine Haftstrafe wurde fünf Jahre erhöt. Aber ich bin ganz froh, dass das alles mir passiert ist und nicht Vin. Sie hatte es auch nicht leicht aber immerhin stand sie als Kind nie unter Drogen."
Am Ende zuckt er gleichgültig mit den Schultern.
Ich bin geschockt. Das hört sich so an wie ein Film.
Langsam ziehe ich ihn in eine Umarmung. Meine Arme um seinen Nacken, während seine Arme um meinen Bauch gehen.
"Was wird das?" fragt er.
"Ich umarme meinen Freund, darf man das nicht mehr?" Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange.
"Doch aber wehe du hast jetzt Mitleid oderso. Das brauch ich nicht."
"Und wenn schon, ich umarme doch nur meinen Freund."
Er zieht mich stärker an sich. "Danke." flüstert er dabei.
Erleichtert seufze ich auf. Zum Glück mache ich gerade alles richtig.Wir sind bei mir Zuhause angekommen. Ich habe noch eine halbe Stunde, bis ich da sein muss.
"Ich könnte dich irgendwie rein schmuggeln." überlege ich laut.
"Damit ich wieder raus geschmissen werde?" fragt er genervt. Ein Glück weiß ich, dass er nicht von mir genervt ist, sondern nur wegen der Tatsache, dass er nicht mit rein darf.
"Wartest Du kurz hier draußen? Ich rede kurz mit meinen Eltern."
"Alex, deine Mutter hat uns den Kontakt verboten. Denkst du es ist schlau, sie jetzt zu fragen, ob ich mit rein darf?"
Verwirrt gucke ich ihn an.
"Du bist mein Freund. Das wird sie akzeptieren müssen und es bedeutet, dass sie dich wohl oder übel kennen lernen wird."
Zecke gibt mir einen Kuss auf die Stirn und ich gehe in das Haus, in dem ich so lange eingesperrt war.
Meine Eltern sitzen auf der Couch und gucken einen Film.
"Mama, Papa? Kann mein Freund heute hier übernachten?"
Meine Eltern gucken zu mir.
"Es ist mitten in der Woche." sagt meine Mutter.
"Ich weiß, aber er weiß nicht wo er sonst hin soll."
Meine Mutter dreht sich ganz zu mir.
"Etwa dieser Sebastian? Alex, Nein! Wenn es ihm nicht gut geht, soll er zu seinen Eltern, die für ihn da sein können."
"Aber er hat doch gar keine Eltern!" rufe ich aus.
Meine Mutter guckt mich verwirrt an. "Jeder hat Eltern."
"Seine Mutter ist aber tot und sein Vater im Gefängnis." werde ich etwas leiser.
"Pflegeeltern?" fragt mein Vater.
Ich schüttel den Kopf, "Er und seine Schwester wohnen im Heim. Aber die Interessieren sich nicht was er macht. Bitte, nur eine Nacht. Ich möchte nicht, dass er wieder draußen schläft."
"Draußen?" fragt meine Mutter verwirrt.
"Nachdem du ihn raus geschmissen hast, wusste er nicht wohin, deshalb hat er auf der Wiese beim ZOB geschlafen."
"Du hast ein Kind, ohne richtiges Zuhause hier raus geschmissen und er musste draußen schlafen?" fragt mein Vater an meine Mutter.
Meine Mutter wendet ihren Blick ab.
"Ich konnte ihn nicht erlauben, in diesem Haus zu sein. Ich habe gesehen wie er vor einigen Jahren verhaftet wurde."
"Dein Bruder wurde auch schon verhaftet und du hast ihn immer wieder bei uns aufgenommen, obwohl du ein Kleinkind hier hattest."
"Das ist was anderes. Ich kenne meinen Bruder, diesen Sebastian kenne ich nicht."
"Aber ich kenne ihn. Ich vertraue ihm. Vertraut doch nur das eine mal mir, wenn ich sage, dass er harmlos ist. Er braucht mich gerade. Mich, und niemand anderen."
"Du kannst ihn rein holen." meint mein Vater.
"Nein!" ruft meine Mutter, allerdings bin ich schon zur Tür um meinen Freund rein zu lassen.
"Komm, du kannst rein."
Er gibt mir lächelnd einen Kuss auf die Stirn und folgt mir ins Wohnzimmer.
Meine Mutter sieht beleidigt aus, mein Vater lächelt freundlich.
"Hallo, ich bin Sebastian." höflich streckt Zecke meinem Vater die Hand hin, "Ben." erwidert Mein Vater.
Meine Mutter beachtet uns gar nicht.
"Wir gehen hoch." sage ich meinen Eltern und ziehe Zecke die Treppe mit mir hoch.
Ich schließe hinter uns die Tür.
Zecke wird von mir aufs Bett geschubst und ich lasse mich auf ihn fallen.
Ich lausche mal wieder seinem Herzschlag und er fährt mir durch die Haare.
"Okay, ich bin neugierig, wie hast du das gemacht?" fragt Zecke mich.
Grinsend gucke ich zu ihm hoch.
"Ich hab erzählt, dass du draußen geschlafen hast, nachdem du von meiner Mutter raus geschmissen wurdest. Mein Vater fand das gar nicht cool und meinte ich kann dich rein holen."
Mein Freund brummt zufrieden.
"Ich hab auch gesagt, dass deine Mutter tot ist und dein Vater im Knast. Ich hoffe das war okay?"
Zecke zieht meinen Kopf zu sich hoch um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken.
"Solange ich bei dir sein kann, ist alles okay."
"Das war kitschig." grinse ich ihn an.
"Aber die Wahrheit." murmelt er, bevor er mich länger küsst.ᕦ( ͡° ͜ʖ ͡°)ᕤ
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Break The Rules
RandomSebastian, von jedem nur Zecke genannt, ist mit seinem bunten Iro auf dem Kopf, den ausgefallenen Klamotten und seiner Einstellung auf Regeln zu scheißen, wohl das genaue Gegenteil von Alex. Alex, der so normal und langweilig wirkende Junge der nac...