"Du bist ein wundervoller Mensch, niemals würde ich auf die Idee kommen dich zu meiden."
Sein einer Mundwinkel hebt sich und er streicht sich die Kapuze vom Kopf. Seine blauen Haare fallen ihm jetzt ins Gesicht.
"Du kennst nur die guten Seiten an mir, Alex.
Die schlechten habe ich dir nie gezeigt und hatte es auch nicht vor. Aber es ist auch falsch dich anzulügen.
Verlieren will ich dich aber auch nicht. Du machst meine Welt bunter und das fühlt sich echt gut an."
Er streicht sich einmal mit beiden Händen durchs Gesicht und dabei direkt die Haare nach hinten.
Zeitgleich setzt er sich in den Schneidersitz.
Er möchte gerade weiter reden aber da klopft es an meiner Tür und sie öffnet sich direkt. Meine Mutter betritt den Raum.
"Was bringt es dir anzuklopfen, wenn du nicht auf eine Antwort wartest?" frage ich sie und verdrehe meine Augen.
"Tut mir leid, aber es ist schon 21 Uhr. Dein Besuch sollte sich langsam auf den Weg nachhause machen. Nicht das seine Eltern sich sorgen."
Verwirrt gucke ich sie an.
"Rede nicht so als ob er nicht im Raum ist. Er sitzt hier und kann sehr gut hören wie du über ihn redest."
Misstrauisch lässt meine Mutter ihren Blick über Zecke wandern.
"Hallo, ich bin Sebastian, schön sie kennenzulernen." höflich hält Zecke ihr die Hand hin aber sie ignoriert sie.
Langsam lässt er sie wieder sinken.
Verwirrt gucke ich meine Mutter an, die plötzlich ganz große Augen macht.
"Ich kenne dich, du wurdest mal vor dem Gelände meiner Firma verhaftet."
"Was?" frage ich verwirrt.
"Ich weiß nicht wieso die Polizei hinter ihm her war aber vor dem Gelände meiner Firma haben die ihn eingeholt. Du verlässt jetzt sofort mein Haus. Und Alex, du wirst diesen Verbrecher nie wieder sehen, verstanden?"
"Mama, nein. Hast du sie noch alle? Er braucht mich gerade. Er bleibt hier!" stelle ich mich laut zwischen die beiden.
Ernst gucke ich meiner Mutter in die Augen, die ebenso zurück guckt.
Zecke legt von hinten seine Hände auf meine Schultern.
"Is schon okay, ich gehe. Ruf mich an."
Flüstert Zecke in mein Ohr. Schon schlängelt er sich an uns vorbei und ich höre die Haustür auf und wieder zu gehen.
"Ich hab doch deine Nummer gar nicht." flüstere ich ihm hinterher.
"Ich glaubs nicht, dass du mit so einem befreundet bist." regt meine Mutter sich auf. "Wir hätten dir diesen freigang nie erlauben dürfen."
"Wenn wir hier jetzt in alte Muster fallen und ihr mich wieder einsperrt wars das. Dann bin ich weg und ihr werdet nie wieder von mir hören. Und jetzt raus aus meinem Zimmer!"
Ich drücke meine Mutter raus und meinem Zimmer und schließe die Tür.
Ich soll ihn anrufen? Wie soll ich ihn anrufen, ich habe seine Nummer nicht.
Ich greife mir an meine Kette, beziehungsweise Zeckes Kette, die ich immer trage.
Doch etwas ist anders.
Ich gucke hin und es hängt ein weiterer Anhänger in Form einer Pistolenkugel an der Kette.
Woher kommt der denn? Sie hat einen Skelettkopf mit Iro eingraviert.
Ich betrachte ihn etwas genauer und entdecke, dass man ihn aufschrauben kann.
Dies mache ich auch.
Hinaus kommt ein kleiner Zettel auf dem eine Nummer steht.
Schnell gebe ich die Zahlenfolge in mein Handy ein und rufe diese Nummer an.
"Hey." höre ich Zeckes Stimme auf der anderen Seite.
"Wie und wann hast du das gemacht?" frage ich direkt und hoffe er weiß was ich meine.
"Als du mich an der Skaterrampe umarmt hast habe ich bemerkt, dass du die Kette noch trägst. Also habe ich ihn einfach befestigt. Den Anhänger hatte ich schon länger vorbereitet aber hatte noch nicht den richtigen Zeitpunkt erwischt."
"Du bist verrückt." lache ich ins Telefon.
"Gut, denn normal ist langweilig." lacht er in seiner rauen Stimme zurück.
"Was machst du jetzt?" frage ich etwas ernster.
"Bin grad am Hauptbahnhof. Sitze auf einer Bank an den Gleisen und werde von paar Spießern angeglotzt, die in ihren schicken ICE Zug steigen wollen."
Im Hintergrund läuft eine Durchsage, dass irgendein Zug Verspätung hat.
"Gehst du für die Nacht ins Heim?"
"Nein, ich werde mir hier draußen irgendwo einen Schlaf Platz suchen."
"Nein, Zecke es ist kalt in der Nacht."
Ich mache mir echt Sorgen um ihn.
"Ich hab schon bei kälteren Temperaturen draußen geschlafen, alles gut. Die Leute hier kennen mich auch. Bin mit paar Obdachlosen hier gut befreundet. Und ein Bahn Mitarbeiter hier, lässt mich manchmal in den seltsamen Häuschen, die auf den Bahnsteig stehen, schlafen. Du weißt schon, von wo die immer ihre Ansagen durchs Mikro labern."
"Erzählst du mir, wo du schläfst und ich komme so früh wie möglich morgen zu dir?"
Ein zustimmendes Brummen kommt aus der Leitung.
"Mike, der Bahn Mitarbeiter, arbeitet heute anscheinend nicht. Ich denke ich schlafe auf der Wiese hinter den ZOB."
"Okay, also sehen wir uns morgen. Ich bin etwas müde und möchte so früh am Morgen wie möglich bei dir sein."
"Okay, dann schlaf gut und bis morgen."
"Du auch und pass auf Dich auf, ja?"
"Mach ich."
Und schon hat er aufgelegt.Realtalk: bin ich die einzige die das Wort 'Schneidersitz' seltsam findet?
Btw wird mir das Buch grad etwas zu kitschig und ich warne vor : im nächsten wird leider auch Kitsch vor kommen.
Tut mir furchtbar leidAber bitte seid mal Stolz auf mich, mein Handgelenk killt mich, ich kann es kaum bewegen und das schreiben hier verursacht auch total Schmerzen und trotzdem hab ich grad n Kapitel hin geklatscht.
Etwas Anerkennung bitteHier ein auf dem Kopf stehendes Fragezeichen: ¿
So sorry, es is der dritte Tag an dem ich nur im Bett liege und ich bin etwas abgedreht grad

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Break The Rules
RandomSebastian, von jedem nur Zecke genannt, ist mit seinem bunten Iro auf dem Kopf, den ausgefallenen Klamotten und seiner Einstellung auf Regeln zu scheißen, wohl das genaue Gegenteil von Alex. Alex, der so normal und langweilig wirkende Junge der nac...