Break The Rules

22

Es ist Mittwoch, ich sitze in der Schule auf meinen Platz und bin total nervös.
Gestern, als ich bei Zecke und seinen Freunden, mit auf der Wiese saß, ist die Stimmung immer seltsamer geworden.
Eigentlich waren seine Freunde ganz nett aber ich habe mich immer unwohler gefühlt.
Er hat mir versprochen, er kommt heute zur Schule.
Ich muss dringend mit ihm reden. Ich weiß noch nicht worüber aber es ist wirklich nötig.
Nervös bin ich, vorallem, wegen dem Gespräch, was ich mit ihm führen möchte aber auch, weil in einer Minute der Unterricht anfängt, der Lehrer hat den Raum schon betreten, und Zecke ist immernoch nicht da.
Ich weiß, er ist kein pünktlicher Mensch aber dadurch, dass er noch nicht da ist, bekommt ich Panik, dass er heute gar nicht kommt.
"Was ist los?" fragt Nick mich als er sich neben mich setzt.
Ich zucke mit den Schultern, einfach, weil ich nicht weiß was ich darauf sagen soll.
Nick hält ja eh schon sehr wenig von Zecke, da will ich ihn nicht auch erzählen, dass ich mich bei ihn gestern unwohl gefühlt habe.
"Wenn er dir weh getan hat, kill ich den."
Endsetzt gucke ich Nick an.
"Hat er nicht. Ich denke nur viel nach gerade."
Unzufrieden verschränkt Nick die Arme und lehnt sich in seinem Stuhl zurück.
Gerade als der Lehrer den Unterricht beginnen möchte, öffnet sich die Tür und ein grunsender Zecke betritt den Raum. Er zwinkert mir kurz zu aber als er sieht, dass meine Laune grad nicht so geil ist, fällt sein Lächeln kurz.
Er setzt sich hin, dreht sich allerdings nochmal zu mir um und legt einen zusammen gefalteten Zettel auf meinen Tisch.
Er dreht sich wieder richtig hin und der Lehrer beginnt mit dem Unterricht.
Ich Falte den Zettel auseinander und muss, trotz meiner schlechten Laune, leicht lächeln.
Auf dem Zettel ist eine Zeichnung von einem Hamster, der einen Bengalo in die Luft hält und ein Bandana vor den Mund gebunden. Dazu ist das Fell am Kopf zu einen ganz kleinen Iro aufgestellt.
Darunter steht 'Tattoo, ja, nein'
Das 'ja' und 'nein' haben Kästchen zum ankreuzen dabei.
Ich nehme mir einen Stift und Kreuze das 'Ja' an.
Es macht mich schon irgendwie glücklich, dass Zecke meine Meinung, zu seinen zukünftigen Tattoos haben möchte.
Da Zecke nur einen Tisch vor mir sitzt, diese nicht so weit auseinander liegen und er kippelt, schaffe ich es, den Zettel in seine Kapuze zu legen.
Ich streiche ihm noch einmal durch die langen Haare, die er heute nicht zu einem Iro gestylt hat, um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass ich ihm etwas in die Kapuze gelegt habe.
Und vielleicht auch, weil ich ihm unbedingt mal durch die Haare streichen wollte.
Er greift in seine Kapuze und faltet den Zettel dann wieder auseinander.
Er dreht sich zu mir um und lächelt mich an.
Als er sich wieder zurück dreht, wird er vom Lehrer angeschnautzt, dass er mich nicht ablenken soll.
Er reagiert gechillt darauf und beachtet den Lehrer gar nicht richtig aber ich bin etwas... Endsetzt? Endtäuscht? Nicht wegen Zecke, sondern wegen dem Lehrer. Es war ganz klar, dass ich Zeckes Aufmerksamkeit auf mich gezogen habe und nicht andersherum, also warum gibt der Lehrer Zecke die Schuld und nicht mir?
Den ganzen restlichen Unterricht denke ich darüber nach aber komme auf kein Ergebnis. Zecke sieht zwar anders aus als andere und endspricht alles andere als der Norm aber das gibt Niemanden das Recht ihn für alles verantwortlich zu machen.
Ich hab das jetzt schon oft zwischen Zecke und Lehrern beobachtet.
Ich gebe zu, Zecke hat nicht immer gut reagiert und manchmal war wirklich er Schuld aber das gibt den Lehrern nicht das Recht anders mit ihm umzugehen als mit den anderen Schülern.

Als der Unterricht vorbei ist, fange ich Zecke an der Tür ab.
"können wir reden?"
Er nickt leicht verunsichert.
Es ist immer wieder merkwürdig ihn mal ohne Selbstbewusstsein anzutreffen.
Wir suchen uns einen ruhigen Ort in der Schule und finden einen unter den Treppen der Sporthalle.
Neugierig guckt er mich an.
"Wegen gestern..."
"Dir gings nicht so gut unter meinen Freunden und mir, hm?" übernimmt Zecke als ich keine Ahnung mehr habe was ich eigentlich sagen wollte.
Ich zucke mit den Schultern und nicke.
"Woran lags?"
"Ich weiß nicht. Ich glaube einfach, die Art wie sie mich angeguckt haben. Und wie sie geredet haben, dass du eigentlich nur Junkies magst und plötzlich raus kam, dass du was mit Socke hattest und alle waren so gechillt von deinem vorherigen Liebesleben zu reden, während dein aktuelles Liebesleben daneben sitzt. Beziehungsweise weiß ich ja nicht mal, ob ich überhaupt dein aktuelles Liebesleben bin. Ich denke das hat mich alles verunsichert. Vorallem, weil ich sehr gerne dein aktuelles und zukünftiges Liebesleben sein möchte."
Die ganze Zeit hatte ich meinen Blick Richtung Boden, bis Zecke meinen Kopf in seine Hände nimmt und seine Stirn gegen meine drückt.
"Ich hätte dich auch sehr gerne als mein aktuelles und zukünftiges Liebesleben auch wenn das von dir eine sehr seltsame Art war, mich zu fragen ob ich dein Freund sein möchte." Er lächelt und gibt mir einen kleinen, kurzen Kuss.
"Möchtest du mein fester, so richtig fester Freund sein?" frage ich ihn nochmal.
"Sehr gerne." und wieder küsst er mich.
Wir lösen uns und er nimmt sich meine Hand.
Mein Kopf landet auf seiner Schulter.
"Socke wird sich freuen, dass ich ihn nicht mehr voll jammer, dass du unerreichbar für mich bist."
"Hast du das wirklich gemacht?"
"Ja. Ich bin schon so lange total verknallt in dich und hätte niemals gedacht, dass du jeh das kleinste Interesse für mich fühlst."