The losing game (Minsung)

25. Kapitel

"Guten Morgen meine Sonnenscheine~", grinst Minho meine, oder auch, unsere Freunde an, während ich nur die Augen verdrehe.
"Bist du High?" fragt Hyunjin, setzt sich.
"Wieso sollte ich High sein? Ich bin einfach nur glücklich."
Hyunjin zieht eine Augenbraue hoch, sieht dann zu mir.
"Hast du ihn irgendwie vergiftet? Ich meine, ich gebe dir meinetwegen ein Alibi, aber hast du?"
Kichernd schüttle ich den Kopf, esse mein Wrap.
"Du würdest Jisung ein Alibi geben? Bitch,ich bin dein bester Freund!"
"Nur um fair zu sein..jeder an diesem Tisch würde Jisung ein Alibi geben.", sagt Seungmin, während Felix heftig nickt und kichert.
"Meine Freunde verraten mich einfach...ich glaub's nicht."
Ich schüttle nur den Kopf, verdrehe die Augen.
"Es will ja auch niemand eine Nervensäge wie dich haben.."
Nun sieht er mich schmollend an.
"Doch, du."
"Ganz bestimmt nicht. Das bildest du dir alles nur ein.", murre ich, hoffe einfach das ich nicht rot werde.
"Habt ihr euch ausgesprochen?"
"Irgendwie schon und gleichzeitig auch nicht. Wir sind nicht wirklich auf das eigentliche Thema gekommen, aber er da, die Nervensäge neben mir, hat tatsächlich eine zweite Chance bekommen und darf versuchen mir zu beweisen das er es Wert ist, eine Beziehung mit ihm ein zu gehen.", beantworte ich die Frage von Felix, welcher mich sanft an lächelt, unter dem Tisch nach meiner Hand greift, diese drückt.
Er ist stolz auf mich und das weiß ich zu schätzen.
Nur weiß ich nicht ob es eine wirklich gute Entscheidung gewesen ist. Ich weiß nicht ob es wirklich gut ist, Minho eine zweite Chance gegeben zu haben, egal wie sehr ich ihn möchte...
Versteht das jemand?
Versteht mich jemand und kann mich mir selbst erklären, habe den Überblick über mich selbst verloren.
Ich verschränke meine Hand, mit der meines besten Freundes, lächle leicht, halte mir der anderen Hand mein Wrap vor Felix Mund.
"Ich durfte nicht von deinem Wrap ab beißen.", schmollt Minho, weswegen ich, Mal wieder, die Augen verdrehe ihn nur an sehe.
"Felix hat da ein paar Vorteile, Lee Minho. Der erste ist es, dass ich diesen Typen seit seiner Geburt kenne."
"Bitch, du bist nur ein paar Stunden älter als ich.", sagt mein bester Freund, nachdem er das Essen, aufgekaut und runtergeschluckt hatte.
"Ja und? Bin immer noch älter als du. Selbst wenn es nur ein paar Stunden sind."
Hyunjin schmunzelt, drückt Seungmin an sich.
"Ich bin eine Woche und ein paar Tage jünger als ihr." sagt Seungmin, schlägt dann sein Buch auf, liest dann weiter.
Minho legt ein Arm um meine Schulter,zieht mich an sich.
"Hast du heute Zeit?"
"Ich habe meiner Oma versprochen, ihr beim Einkauf und kochen zu helfen, allgemein Mal wieder mehr Zeit mit ihr zu verbringen, auch wenn ich es eigentlich die letzten Wochen nur Zeit mit ihr verbracht habe, aber egal. Ich liebe meine Oma."
"Sie liebt mich auch. Ich komme einfach mit."
"Und wenn ich es nicht möchte?", frage ich, sehe den älteren an, welcher mich nur angrinst.
"Natürlich möchtest du dies."
"Nein.", sage ich, zwinkere ihm zu.
"Alle anderen sind mir lieber als du...und dazu mag meine Oma dich nicht mehr."
Ich zucke mit den Schultern, esse dann in Ruhe weiter.

"Bin Zuhause Oma! Und hab einen Anhängsel mitgebracht, welchen ich nicht mehr los werde.", rufe ich, werfe meinen Rucksack in die Ecke, höre meine Oma aus der Küche lachen.
"Es riecht so gut.", sagt Minho, während ich nur lächle.
"Ich weiß...dazu kocht Oma das beste Kimchi und die besten Hotteoks."
Ich nehme seine Hand, ziehe ihn mit in die Küche, lasse dann seine Hand los.
"Hay mein Schatz."
Sie küsst meine Stirn, sieht dann zu Minho, betrachtet ihn misstrauisch.
"Was hast du hier verloren?"
"Oma...", fange ich an, küsse ihre Wange.
"Was denn? Er hat dir das Herz gebrochen, also sollte er kein Teil mehr in deinem Leben sein.", murrt sie, zieht mich in ihre Arme und knuddelt mich.
"Ich weiß, Oma, und wenn er dies hier wieder vermasselt, dann kann er mich sowieso mal so am Arsch lecken und von der nächsten Brücke springen...und jetzt bring ihn nicht mit deinen Augen um.", kichere ich, genieße es, dass sie mich knuddelt.
Minho lächelt verlegen.
"Ich werde versuchen, Jisung, nicht mehr das Herz zu brechen, ihn nur noch zum Lächeln zu bringen..."
"Ach halt die Klappe, Nervensäge.", sage ich, drücke meiner Oma ein Kuss auf die Wange, decke dann den Tisch.
"Möchtest du etwas trinken, Nervensäge?"
Erschrocken quieke ich auf, als er seine Arme um mich schlingt, lehne mich dann an ihm.
"Glaubst du, sie wird mir das Essen vergiften?"
"Naja, sie weiß wie man Gift aus Pfirsichkernen herstellt, also ist es eine fünfzig fünfzig Chance, ob du diesen Nachmittag überlebst."
Minho lacht leise in meine Halsbeuge, beschert mir damit eine Gänsehaut am gesamten Körper.
"Du ähnelst ihr, finde ich."
"Sie ist auch mein Vorbild.", murmle ich, drehe mein Kopf etwas zu ihm, sehe ihn an.
Er lächelt mich an, haucht mir ein Kuss auf die Nasenspitze.
"Sei nicht so niedlich, sonst habe ich Angst, dass ich dich zu Tode knuddle, weil du absolut Zucker bist."
"Meine Schwester ist viel süßer.", murmle ich, versuche die Verlegenheit zu ignorieren.
Was macht er bitte mit mir?
Es ist doch komisch.
Kann Liebe echt so stark sein?
Ist das noch normal?
Ist überhaupt irgendwas normal?
"Das stimmt, aber sie ist nur eine weitere Variante von dir."
Er lächelt, lässt mich dann los, setzt sich zu meiner Oma an den Tisch, während ich versuche meinen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bringen.
Ich sollte Angst haben, Angst davor haben das er so eine riesen Wirkung auf mich hat, aber irgendwie hab ich keine Angst, oder ich unterdrücke es einfach grade ziemlich gut.
Wer weiß das schon.
Wenn jemand eine 'Han Jisung' Anleitung hat, gibt sie mir bitte...
Ich möchte mich gerne selbst verstehen können.
Vielleicht sollte ich Felix fragen-.
Kopfschüttelnd setze ich mich, nachdem ich Becher hingestellt und Wasser eingefüllt habe, fange an zu Essen.
"Okay gut..." sagt meine Oma plötzlich, weswegen ich aufsehe.
"So wie du mein Eichhörnchen ansiehst, kann ich dich ja wohl schlecht umbringen. Ich wünschte mein Mann würde noch leben und würde mich so ansehen.", seufzt sie, spielt mit ihrem Ehering.
Minho wird rot, blickt auf den Teller.
Wird er grade wirklich rot?
Und wieso finde ich das jetzt niedlich?

"Deine Oma kann mir genauso wenig wie du widerstehen.", schmunzelt Minho, lässt sich auf mein Bett fallen, verschränkt seine Arme hinter seinem Kopf, sieht mich an.
"Du warst noch nie in meinem Zimmer.", murmle ich, sehe mich in der Unordnung um.
"Echt nicht?"
Ich schüttle den Kopf. "Wir waren immer bei dir.'', murmle ich, setze mich neben ihm auf mein Bett, stelle den Fernseher an um Euphoria weiter zu sehen.
"Du kannst dich ruhig auch hinlegen und mit mir kuscheln, Sungie. Du musst nicht sitzen bleiben."
"Hast du vor heute noch zu gehen?" frage ich, weswegen er mich nur grinsend ansieht.
"Anscheinend wohl nicht..", murmle ich, lege mich zögerlich neben ihm, lege mein Kopf auf seine Brust, sehe zum Fernseher, während er plötzlich anfängt durch meine Haare zu streichen, mit mir die Serie weiter sieht.
"Dein Handy klingelt.", sagt Minho irgendwann, reicht mir mein Handy.
Ich sehe kurz drauf, drücke dann weg und werfe es neben dem Bett auf dem Klamotten Haufen.
"Alles gut?"
"Meine Mutter hat mich gerade angerufen..", murmle ich, setze mich auf und atme tief durch.
Minho schlingt seine Arme um mich, während ich nicht weiß was ich tun soll.
Ich weiß, ich wollte nach Ihnen sehen, aber dann einen Anruf von seiner Mutter zu bekommen, nachdem sie einen über Jahre ignoriert hat...das...das bringt mich aus dem Konzept. Es bringt mich einfach aus allem raus.  Was möchte sie?
Will sie Geld? Will sie mich anschreien? Möchte sie reden? Hat sie es endlich geschafft von diesem Arschloch weg zu kommen? Zu gerne würde ich wissen, was sie von mir möchte. Doch gleichzeitig möchte ich es nicht wissen, habe Angst davor.
"Sungie..."
Minhos Stimme holt mich zurück, drückt mich fester an sich.
"Es ist alles gut, Sungie...", fängt er an. "Du bist in Sicherheit..du brauchst keine Angst haben.", flüstert er.
Ich schluchze auf, merke erst jetzt, dass ich weine, drücke mich mehr an Minho.
"Ich bin da, mein kleines Eichhörnchen...du musst da nicht alleine durch. Niemals wieder...Lass ruhig alles ruhig, Eichhörnchen...ich halte dich.", haucht er in mein Ohr, drückt mir ein Kuss auf dem Nacken, hält mich fest an sich gedrückt, während ich immer und immer mehr die Kontrolle über mich und die Tränen verliere.