Nach all der Zeit

Kapitel 11

Kacchan steht vor mir in der Tür. Hinter ihm, im Wagen, sehe ich ein paar Leute Sitzen.

„Bist du soweit?"

„Das war ich schon vor ner halben Stunde, also ja."

Ich bin, trotz meiner Erleichterung nicht sitzen gelassen worden zu sein, ziemlich genervt. Seine dummen Sprüche machen das nicht grad besser.

„Tut mir leid, dass wir so spät sind. Als wir an ner Ampel standen sind plötzlich Leute aus den anderen Autos ausgestiegen, hauptsächlich Frauen. Die haben dann unser Auto belagert und sich davor gelegt. Es hat lange gedauert bis wir die alle los geworden sind."

„Schon klar, du bist berühmt. Können wir jetzt los?"

„Was ist los? Ja, wir waren etwas spät, aber..."

Er hat keine Chance zu Ende zu reden, denn ich falle ihm aufgewühlt ins Wort.

„Was los ist? Ich habe mir Sorgen gemacht. Dir hätte sonst was passiert sein können. Du hast nicht mal geschrieben, dass ihr zu spät kommt. Ich musste erst nachfragen und ewig auf eine Antwort warten. Hättest du nicht Bescheid sagen können? Ich dachte du lässt mich wieder sitzen."

Wütend starre ich in seine tief roten Augen. Sie sind so ruhig. Ich wünschte ich könnte mich für immer in ihnen verlieren. Merkt er denn gar nicht, wie verletzlich er mich macht? In dem Moment nimmt er mich in seine Arme. Überrascht erwidere ich die Umarmung und sehe ihn wieder an.

„Es tut mir leid, dass ich dir nicht sofort Bescheid gesagt habe. In dem Moment war ich nur gestresst und wollte zu dir, so dass ich die Zeit und dir zu schreiben ganz vergessen habe. Vergibst du mir?"

„Ja, das tue ich."

Wir lösen uns wieder und ich schließe die Tür hinter mir. Gemeinsam begeben wir uns zu seinem Wagen und steigen vorne ein. Hinten sitzen Eijiro, Denki und Mina zusammengequetscht auf der Rückbank. Kacchan sitzt neben mir und fährt direkt los.

(Ich denke die Namen ergeben sich aus den Buchstaben und ich muss nichts erklären.)

I: „Hi, schön euch wieder zu sehen."

M: „Hiii."

E: „Hallo."

D: „Hi."

K: „Ihr kennt euch ja noch."

D: „Spätestens vom Klassentreffen."

Er wirft mir einen bösen Blick zu. Ich hatte ihm und seiner Verlobten weiß gemacht ihre Hochzeitstorte machen zu können.

I: „Es war nichts persönliches, okay. Ich besitze wirklich eine Bäckerei. So gesehen hab ich dich nicht angelogen."

D: „Verarscht hast du mich trotzdem. Aber egal... wie geht's dir?"

M: „Nach DER Begrüßung sicherlich großartig."

K: „Ignorier sie einfach. Seit der Schulzeit haben sie sich kaum verändert."

M: „Das stimmt doch gar nicht."

D: „Wir sind viel reifer und erwachsener geworden."

K: „Merkt man..."

E: „Sei nicht so gemein. Wir sind hier um zu feiern. Also ab in die Bar!"

Kacchan hält kurz darauf an und wir steigen aus. Er scheint reserviert zu haben oder ist noch beliebter als ich gedacht habe, denn direkt werden wir zu einem Tisch gebracht und uns allen wird ein Bier hin gestellt.

I: „Was feiern wir eigentlich?"

M: „Katsuki wurde in einem Fall als mitwirkender Hero angenommen."