Kapitel 27

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POV Deku

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Das Date mit Kacchan ist schon einige Tage her. Wir haben immer wieder mal geschrieben oder telefoniert, aber seit ich heute Morgen nach einem zweiten Date gefragt habe, hat er mir nicht mehr geantwortet. Soll ich die Nachricht wieder löschen? Eigentlich hat er sie schon gelesen. Warum antwortet er nicht? Schon den ganzen Tag starre ich auf mein Handy. Tetsu betritt mein Büro.

„Hier sind die Akten der Gerichtsmediziner, wie gewünscht."

Er stellt einen großen Karton auf meinen Schreibtisch.

„Wofür brauchst du das eigentlich? Sind dir unsere Leute nicht mehr gut genug?"

„Ist ne Recherche in eigener Sache. Du kannst gehe."

„Wenn du meinst..."

Tetsu verlässt den Raum und ich sehe mir den Karton genauer an. Er ist bis zum Rand mit dünnen Akten gefüllt. Seufzend nehme ich mir eine raus und beginne zu lesen. Für eine kurze Zeit kann ich mich konzentrieren und denke nicht mehr an Kacchan, aber bereits nach der dritten Akte gucke ich wieder auf mein Handy. Warum schreibt er nicht? Wie auch immer, ich muss weiterarbeiten. Um nicht abgelenkt zu werden schließe ich mein Handy in einem anderen Raum ein und gebe Tetsu den Schlüssel. Nach fünf Stunden habe ich endlich alle Akten durchgelesen und beschließe für heute Schluss zu machen. Ich gehe die Treppe im Foyer runter, als mir einfällt, dass ich mein Handy noch holen muss. Vielleicht hat Kacchan mir in der Zwischenzeit geschrieben. Hoffnungsvoll eile ich zu Tetsu.

„Kannst du mir bitte den Schlüssel wieder geben."

„Welchen Schlüssel?"

„Na den, den ich dir vorhin gegeben habe. Den brauche ich wieder zurück."

„Du hast mir keinen Schlüssel gegeben."

„Doch, als ich mir einen Kaffee geholt habe."

„Bist du dir sich er, dass ich es war?"

Mein Blick verfinstert sich. Wenn Tetsu den Schlüssel nicht hat gibt es nur eine andere Möglichkeit.

„TOGAAAAAAA!!!"

Wutentbrannt schreie ich so laut, dass man es durch das ganze Gebäude hören kann. Nur wenige Sekunden später kommt Toga angerannt, schmeißt sich vor mir auf die Knie und hält mir mein Handy hin.

„Es tut mir leid, bitte verzeih mir. Ich habe mich nur so gelangweilt und sah diese Möglichkeit."

„Was hast du getan?"

„Ich habe dein Handy genommenen."

„Und dann? Was hast du damit gemacht!?"

„Da war eine Nachricht."

„Was stand dort? Spuck es aus!"

„Die Nachricht war von einem Kacchan. Ich wusste nicht wer das ist und habe mir den Chatverlauf durchgelesen. Er hat sich für die späte Antwort entschuldigt und nach einem Treffen gefragt."

Er hat mir also doch geschrieben! Ich muss sofort los und Kacchan sehen. Das er mir geschrieben hat macht mich so glücklich, dass ich für einen kurzen Moment meine Wut vergesse. Aber dann redet sie weiter...

„Ich habe mir Sorgen gemacht, dass er dich verraten würde. Also habe ich die Sache selbst in die Hand genommen. Ich habe mit ihm einen Treffpunkt vereinbart und überall Wachposten aufgestellt, die bereit sind Bakugou zu erschießen, sobald er auftaucht."

In meinem Kopf wiederhole ich, was sie gerade gesagt hat.

„Was ich gemacht habe war notwendig. Nicht nur habe ich unseren größten Feind ausgeschaltet, ich habe auch dich und unser Unternehmen gerettet. Habe ich das nicht toll gemacht?"

Entgeistert starre ich sie an.

„Wo ist der Treffpunkt?"

„Was?"

„WO IST DER TREFFPUNKT?"

„Es ist eine Bar. Ihr habt dort Bakugous Zusammenarbeit mit der Polizei gefeiert."

„Sperr sie weg und foltere sie, bis sie sich nicht mehr bewegen kann."

„Wieso? Nein, nicht! Wieso tust du mir das an? Ich habe dich gerettet."

Tetsu schleppt sie weg. Hoffentlich ist Kacchan noch am Leben!

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POV Kacchan

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Deku hat mich heute Morgen nach einem weiteren Treffen gefragt. Obwohl das Date gut war, habe ich ein ungutes Gefühl. In zwei Tagen muss ich wieder arbeiten und Antoine Petit, der Ermittler wird mir so viele Fragen über Deku stellen. Wie soll ich reagieren? Was soll ich ihm sagen? Ich sollte dringend mit Izuku sprechen. Aber vielleicht wird der Verdacht dann nur noch größer werden. Nach gründlichem Überlegen entschließe ich mich ihm doch zu schreiben. Es ist bereits einige Stunden her, dass er mir geschrieben hat. Er macht sich vielleicht sorgen, weil ich ihm so lange nicht geantwortet habe. Ich sollte mir gut überlegen, wie ich meine Antwort formuliere. Wenn ich mich falsch ausdrücke denkt er noch, dass ich das Date scheiße fand.

K: Hey, tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde. Ich hatte einiges zu tun. Ich würde mich gerne nochmal mit dir treffen, aber dieses Mal lieber zum Reden. Es gibt da etwas, worüber ich mich mit dir einigen muss. Es geht um meinen Job und die Polizei.

I: Ja klar, kein Problem. Über die Polizei?! Wenn du meinst. Wo sollen wir uns treffen?

K: Erinnerst du dich noch an die Bar, in der wir mit Eiji und den anderen gefeiert haben?

I: Treffen wir uns dort so gegen sechs?

K: Okay, bis dann.

Es ist bereits halb sechs. Ich sollte mich langsam Mal auf den weg machen. Schnell suche ich ein paar Sachen zusammen und setze mich in mein Auto. Der Weg ist für mich nicht sonderlich weit und ich treffe um kurz vor sechs ein. Meinen Wagen parke ich einige Meter von der Bar entfernt. Ich steige aus und mache mich auf den Weg. Ein Mann rempelt mich an. War das Absicht? Nachdem sich unsere Blicke treffen, zieht er seine Kappe tief in sein Gesicht. Wie seltsam. Noch einmal drehe ich mich um. Der Mann ist verschwunden! Werde ich beobachtet? Ich habe ein unangenehmes Gefühl. Auf der anderen Straßenseite erkenne ich Deku. Unbekümmert winke ich ihm zu. Immer wenn ich ihn sehe, fühle ich mich sicher. Bei ihm muss ich mir keine Sorgen um irgendetwas machen. Doch gerade als ich diesen Gedanken zu ende gedacht habe, fällt ein Schuss.

To be continued 

Nach all der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt