Kapitel 13

89 7 2
                                    

„Da bin ich wieder..."

Alle drehen sich zu mir um und es wird ganz still im Saal. Unter meinen Füßen knirscht das Glas der zerbrochenen Scheibe. Ich gehe auf einen der Kellner zu. Er versucht zurück zu weichen, aber ich lege schnell meinen Arm um seine Schulter. Mit meiner freien Hand nehme ich mir das letzte Champagnerglas und werfe es achtlos hinter mich. Die Leute fangen auf der Stelle an zu schreien. Sie denken wohl ich hätte eine Bombe nach ihnen geworfen. Jetzt nehme ich dem Kellner sein Tablett aus der Hand und werfe es quer durch den Saal. Allerdings nicht so achtlos wie beim Glas, denn das Tablett trifft die Moderation auf der Bühne am Kopf und sie fällt um. Bedrohlich schreite ich auf die Bühne. Alle Augen sind auf mich gerichtet. Diese Angst in ihren Gesichtern, sie erwarten den Tod. Ich kann förmlich ihre Gedanken lesen. Die Frau in der ersten Reihe bereut, ihre erste große Liebe verlassen zu haben. Der alte Mann weiter hinten denkt an seine Kinder und seine bereits verstorbene Frau. Mitten in der Menge steht Kacchan. Er stand mir noch nie so gegenüber. Unsere Blicke treffen sich! Hat er mich erkannt? Nein, bestimmt nicht. Ich darf mir nichts anmerken lassen.

„Habt ihr mich vermisst?...Ihr habt euch alle so schick gemacht und das nur für mich? Hätte ich das gewusst hätte ich mich vorher umgezogen. Aber wir sind nicht zum feiern hier. Mir ist zu Ohren gekommen, dass jemand Kinder verkauft. Da musste ich einfach vorbei kommen, um sicher zu gehen."

Ich versuche so viel Aufmerksamkeit, wie möglich, auf mich zu ziehen. Die Organisation einfach so auffliegen zu lassen passt nicht zu Deku. Meine Aufgabe ist es die Anwesenden und vor allem die Cops abzulenken. In der Zeit können meine Leute die Beweise auf die Handys laden und Deku ist aus der Nummer raus.

„Mister, Sie sind doch der Leiter dieser Organisation, oder etwar nicht?"

Ich deute auf einen geschockten Mann links von mir. Mit großen Augen sieht er mich an und beginnt zu stottern.

„Jjja, ddas binn ich. Wawawas wollen sie?"

„Ihren Tod."

„Was?"

Ein Raunen geht durch die Menge. Die Leute fangen an mit einander zu reden. Das ist nicht gut. Ich muss sie ablenken.

„Aber zuerst kommen sie zu mir auf die Bühne."

Er sieht zu seiner Frau, dann wieder zu mir.

„Jetzt kommen Sie schon, ich beiße nicht."

Er gibt ihr einen Kuss, bevor er schließlich die Stufen zu mir hoch steigt.

„Können wir ein wenig Musik haben? Das ist alles so langweilig ohne Musik."

Mit einem bösen Blick zur Band, auf der anderen Seite des Raum, beginnen sie „You don't own me" zu spielen. Ich bin kein großer Fan vom Lied, aber ich akzeptiere es.

„Ich kann mir Gesichter merken, aber keine Namen. Wie heißen Sie nochmal?"

„Ich hheiße Alex Hofmann."

„Alex... Alex, hast du Kinder?"

„Ja."

„Würdest du deine Kinder verkaufen, Alex?"

„Nein, niemals."

„Aber du würdest andere Kinder verkaufen, oder?"

„Nein, wieso sollte ich?"

Der Mann hat seine Stimme gefunden, er hat sein Selbstbewusstsein zurück. Dann kann ich jetzt zum Punkt kommen.

„Weil das Geschäft sehr profitabel ist. Die perversen alten Männer da draußen bezahlen eine Menge Geld, um ihren alten dreckigen Penis in den Arsch eines kleinen wehrlosen Jungen zu stecken. Diese alten Säcke lassen sich so leicht bescheiß, stimmt's?"

Ich ziehe meine Maske leicht runter, damit er sehen kann, dass ich lache. Er lacht zurück. Ich hab ihn!

„Ja, diese Idioten bezahlen ein Vermögen für eine Nacht."

Er lacht dreckig, auch ich steige ein und fange an zu lachen. Als er realisiert, was er gesagt hat ist es bereits zu spät. Die Masse sieht auf ihn. Es ist als wäre ich nicht mehr da. Sogar die Band hat aufgehört zu spielen.

„Wieso ist es so ruhig? Spielt weiter. Ich will mich nicht langweilen müssen."

Ich atme genervt durch.

„Und Jetzt zu dir... Du hast so viel Scheiße in deinem Leben abgezogen, dass ich nicht mal alles aufzählen kann. Du hast den Tod mehr als verdient."

„Warte! Nein, nein, nein, nein. Das verstehen sie falsch. Nicht!"

Ich lege meine Hand auf seinen Bauch und wende eins meiner Quirks an. Sein Blut spritzt durch den Saal und die Leute beginnen zu schreien.

(Für die, die es interessiert würde ich kurz erklären, wie das Quirk funktioniert. Aber das zu wissen ist nicht unbedingt notwendig. Achtung, ein paar Fachbegriffe! Durch die Berührung wird eine Art Kreisbewegung erschaffen mit der Handfläche als Mittelpunkt. Der berührte Gegenstand/Körper wir auf eine eigentlich unerreichbare Geschwindigkeit gebracht, bei der die Zentripetalkraft und Zentrifugalkraft den Körper auseinander reißen und die zerstörte Masse von der Zentrifugalkraft nach außen geschleudert wird. Das beschleunigen des Körpers geschieht so schnell, dass es aussieht, als würde der Körper einfach zerbersten. Dieses Quirk hat Deku im zweiten Kapitel bereits angewandt, Als er die Wand des Museums zerstört hat. Ich bezweifle, dass jemand das ließt, aber Hi ^^)

Nachdem sich die meisten Menschen wieder beruhigt haben ruft jemand durch die Menge. Es ist Kacchan.

„Hey, Deku. Morgen Abend bin ich auf dem Dach der UA-Oberschule. Keine Cops, keine Überwachung. Nur du und ich. Ich will mit dir reden."

„Ach ja, Kac-suki Bakugou? Worüber willst du reden? Meine Identität? Als ob ich darauf rein fallen würde."

„Ich schwöre es, nur ich werde da sein."

„Was springt für mich dabei raus?"

„Unser Ermittlungsstand."

Ich weiß zwar auf welchem Stand die Ermittlungen sind, aber er darf nicht wissen, dass ich es weiß. Wenn ich so tue, als ob ich anbeiße wird er keinen Verdacht schöpfen. Vielleicht kann er mir wirklich Informationen geben.

„Hast du ne genauere Uhrzeit als ‚abends'?"

„Ich werde von acht bis neun da sein. Es wäre nett, wenn du vorbei kommen würdest. Wenn du willst kann ich was zu Essen mit bringen."

„Also ein Date oder was?...Morgen soll es kalt werden. Du besogst Decken und ich bringe das Essen mit. Wer weiß ob du mich vergiften würdest."

„Deal."

Schon wieder ein Deal mit Kacchan. Ich sollte damit aufhören, sonst bringe ich mich in noch größere Schwierigkeiten. Ich gehe zum zerbrochenen Fenster durch das ich eben rein gekommen bin.

„Bis Morgen."

Mit diesen Worten springe ich raus und ziehe mich umgehend mit meinen Whips wieder hoch. So klettere ich die gesamte Glasfassade hoch. Oben wartet bereits ein Hubschrauber auf mich und ich verschwinde von hier. Ich habe ein Date mit Kacchan. Wenn er kein Held wäre oder ich kein Villain, dann könnte aus uns wirklich was werden. Ich schüttele meinen Kopf, um diese Gedanken los zu werde. Das wird niemals passieren.

Nach all der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt