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POV Deku
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Wir steigen aus und mein Wagen wird vom Parkservice weggebracht.
„Wir gehen ins Kitcho? Bist du völlig verrückt geworden? Das ist das beste Restaurant Japans. Um hier einen Platz zu kriegen, muss man Monate lang vor reservieren."
„Der Chefkoch schuldete mir noch einen Gefallen."
Wir gehen rein und werden vom Personal zu unserem Raum geführt. Kacchan kommt aus dem Staunen nicht mehr raus.
„Alter, wie hast du das geschafft? Wir haben sogar einen eigenen Raum. Das ist so verdammt krass."
Schmunzelnd setzte ich mich hin und Kacchan tut es mir gleich.
„Herzlich willkommen Herr Midoriya. Herr Kunio Tokuoka hat ihnen zur Ehre das heutige Menü designt. Ich wünsche ihnen einen guten Appetit."
Unser Essen wird reingebracht und die Kellner verschwinden wieder.
„Deku, sag die Wahrheit. Was hast du für den Koch getan, dass er dir sogar ein eigenes Menü gewidmet hat?"
Am liebsten würde ich nur schweigen und vor ihm verstecken wer ich bin, aber heute Abend beantworte ich jede Frage.
„Um ehrlich zu sein habe ich den Mörder seiner Tochter gefasst."
„Warum sagst du das, als wäre es etwas negatives?"
„Weil das noch nicht alles war... ich habe den Mörder gefasst und zu Kunio Tokuoka, dem Chefkoch gebracht. Er hat den Mörder seiner Tochter umgebracht und seinen Gästen zum Essen gegeben."
Angewidert sieht er auf unsere Teller.
„Hast du auch etwas... gegessen?"
„Nein, ich habe nichts davon angerührt und seitdem hat er auch nie wieder mit Menschenfleisch gekocht. Vertrau mir."
Er zögert noch kurz, aber als ich anfange meine Suppe zu löffeln langt er auch zu.
„Du bist heute so ehrlich. Normalerweise machst du einen Bogen um schwierige Themen, aber jetzt gerade hast du mir, ohne zu zögern die Wahrheit gesagt."
„Ich habe mir selbst etwas versprochen: Heute Abend werde ich dir jede deiner Fragen ehrlich beantworten. Ich werde dir alles sagen, was du wissen willst, damit du mich kennenlernst so wie ich wirklich bin."
„Dann werde ich meine Chance nutzen! Ich habe so viele Fragen. Hast du mir, als wir auf dem Dach der UA Oberschule waren, die Wahrheit gesagt? Erinnerst du dich nicht mehr an die Menschen, die du getötet hast?"
„Ich sollte dich darüber aufklären, dass ich dir in einigen Aspekten auf dem Dach nicht die Wahrheit gesagt habe. Ich habe zum Beispiel 27 Quirks. Anstatt, dass ich mein Leben lang Zeit hatte sie zu perfektionieren musste ich schnell lernen sie zu kontrollieren. Wenn du willst, kann ich dir einige davon zeigen, aber andere sind nur dafür da, um wahllos Menschen zu töten. Diese setzte ich aber nicht mehr ein."
„Ja, ich würde gerne deine Quirks sehen, aber du bist meiner eigentlichen Frage ausgewichen. Wie viele Menschen hast du getötet?"
„493"
„Was?!"
„Ich habe insgesamt 493 Menschen umgebracht."
„Das ist... eine sehr große Zahl. Und in deinen Augen waren sie alle schlecht und haben anderen geschadet?"
„Ich wünschte es wäre so. Den ersten Mord bereue ich heute noch. Ich habe Mr. Plastic getötet. Bis zu dem Tag war ich sein Sidekick. Er war für den Tod meiner Mutter verantwortlich und ich war so wütend auf ihn, dass ich ihn umgebracht habe. All for One hat mich bei seiner Leiche gefunden und entführt. Nach einem halben Jahr voller Folter konnte ich einfach nicht mehr. All for One hat die ganze Zeit auf mich eingeredet, wie schrecklich die Helden sind und wie viel Leid sie verursachen. Er hat mir Bilder und Dokumente gezeigt, um es mir zu beweisen. Als die Suche nach mir aufgegeben wurde begann ich für ihn zu arbeiten, um mich selbst zu retten. Ich habe alles getan, was er mir befohlen hat. Unter seinem Befehl habe ich 118 Menschen getötet. Aber das schlimmste kommt erst noch. Er hat mir immer noch nicht ganz vertraut und wollte mich auf die Probe stellen. Deshalb befahl er mir All Might zu töten. Ich war so ein Idiot und habe es getan. Damals bin ich so wütend gewesen, weil er mich im Stich gelassen hatte, aber das waren alles nur Ausreden. Ich verfolgte schließlich die Beerdigung im Fernsehen und mir wurde klar, dass All for One nicht besser war als irgendeiner dieser Helden. An dem Tag fasste ich den Entschluss die LOV zu vernichten. Dabei habe ich weitere 132 Menschen getötet. Ab hier solltest du eigentlich alles wissen."
Kacchan sieht betroffen zu Boden. Nach ein paar Minuten unterbreche ich das Schweigen.
„Du darfst jederzeit gehen oder mich verhaften. Schließlich habe ich dir gerade den Mord an 493 Menschen gestanden. Du hast jedes Recht mich zu hassen."
„Nein, ich ähm... Ich hasse dich nicht und ich werde auch nicht zur Polizei gehen. Das, was du erlebt hast tut mir sehr leid. Wenn ich dir Fragen stelle, die zu weit gehen musst du sie nicht beantworten. Ich muss zugeben, dass du fast 500 Leute umgebracht hast, ist schwer zu verarbeiten, aber du wurdest zu vielen Morden gezwungen oder wolltest Menschen retten. Auch, wenn du das vielleicht lächerlich findest, aber...ich verzeihe dir."
Er verzeiht mir. Das hat noch nie jemand zu mir gesagt. Nach all den Jahren fällt mir eine große Last vom Herzen. Obwohl ich Menschen getötet habe, verzeiht er mir. Haben wir doch eine Chance?
„Trotzdem fände ich es schöner, wenn du das in der Zukunft nicht mehr machen würdest."
„In der Zukunft werde ich auch nicht mehr Deku sein."
„Wie genau meinst du das?"
„Ich arbeite an einem Plan, wie ich nicht mehr Deku sein muss, ohne dass mein Unternehmen darunter leidet. Aber die Einzelheiten behalte ich noch für mich, sonst funktioniert es nicht."
Wir essen weiter und einer der Kellner bringt uns Sake.
„Tut mir leid Katsuki. So hast du dir den Abend bestimmt nicht vorgestellt."
„Ist schon okay. Immerhin bestimmen meine Fragen das Thema."
„Trotzdem ist es vermutlich das schlimmste erste Date, das du jemals hattest."
„Nein, so schlimm ist es auch wieder nicht. Mein aller erstes Date war schlimmer."
„Wirklich?"
„Ja, es war furchtbar. Ich war 16 und hatte mich auf ein Mädchen aus der B eingelassen. Mina hatte das ganze arrangiert und das Date Monate lang geplant. Ich hatte nur zugestimmt, damit sie endlich aufhörte zu nerven. An vieles kann ich mich nicht mehr erinnern, dafür ist es zu lang her, aber sie hat die ganze Zeit über sich geredet. Aus Anstand bin ich sitzen geblieben und hörte ihr gelangweilt zu. Auf einmal sprach sie das Thema Kinderkriegen und Heiraten an. Ich war komplett verwirrt und kurz davor kommentarlos zu gehen, aber das war erst die Spitze des Eisberges. Sie sagte, dass, im Falle einer Ehe, nur einer von uns Pro-Hero werden könne und das wäre ganz klar sie."
„Was?"
„Jap sie war davon überzeugt ein besserer Held zu sein als ich. Da bin ich aufgestanden und gegangen."
„Das muss echt ein weirdes Date gewesen sein."
„Ich kann dir versichern, dass ich jetzt schon mehr Spaß hatte als damals den gesamten Abend."
Beruhigt lächle ich. Der Abend läuft besser als ich erwartet habe. Hoffentlich können wir das bald wiederholen.
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Ich parke den Wagen vor Kacchans Villa. Er lächelt mich an und ich kann gar nicht anders, als zurück zulächeln. Wir beide lehnen uns leicht nach vorne und beginnen uns sanft zu küssen. Langsam lösen wir uns voneinander.
„Ich weiß nicht, wies dir geht, Deku, aber ich hatte heute echt viel Spaß."
„Das kann ich nur zurückgeben."
„Ich habe Mark den Abend frei gegeben, nur falls du noch mit reinkommen möchtest."
Grinsend sehe ich ihn an.
„Vielleicht ist das keine so schlechte Idee."
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Tut mir leid, dass ich länger nichts veröffentlicht habe. Bei mir ist momentan ziemlich viel los und da finde ich nicht immer die Zeit zu schreiben.
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Nach all der Zeit
FanfictionKurz nach Izukus Abschluss an der UA kam seine Mutter ums Leben. In seiner Raserei brachte er den Helden um, den er für ihren Tod verantwortlich machte. Nach fünf Jahren ist Deku ein gefürchteter Villain und trifft zufällig auf seinen alten Chrush...