Kapitel 19

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POV Kacchan

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Die Sonnenstrahlen kitzeln meine Nase. Vorsichtig öffne ich meine Augen und sehe aus dem großen Fenster neben mir. Noch ist alles verschwommen, weshalb ich mir den Schlaf aus den Augen reibe. Ich realisiere, dass ich nur in Jogginghose geschlafen habe. Mein müder Blick schweift durchs Zimmer, auf der Suche nach der Kleidung, die ich mir gestern Abend ausgezogen habe.

Dieses Grün... Mein Blick wird klarer. Ist das nicht Deku? Es ist Deku! Erschrocken weiche ich zurück und halte mir die Decke vor meinen nackten Oberkörper. Was macht er in meinem Zimmer? Wann ist er hier reingekommen?

„Guten Morgen Kacchan. Ich wollte dich nicht aufwecken, tut mir leid."

Immer noch verwirrt, aber deutlich entspannter setzte ich mich normal hin und such nach einem Oberteil. Vor Deku steht eine seltsame Holzkonstruktion. Will er mich umbringen?

„Du hast mich nicht aufgeweckt, aber was machst du in meinem Zimmer? Und was ist das für ein Gestell?"

„Das ist für meine Leinwand. Ich male gerade."

„Warum malst du hier? Du kannst genauso gut in deinem Zimmer malen."

„Ich bin nur inspiriert. Ich habe nächste Woche eine Ausstellung und mir fehlen noch ein paar Bilder."

„Was genau malst du?"

Er guckt mich ertappt an. Dann sieht er sich hektisch um und schmeißt ein großes Tuch über die Leinwand. Er beginnt die Pinsel zu sammeln und die Farben einzuräumen.

„Das siehst du nur, wenn du zu meiner Ausstellung kommst. Nicht früher!"

„Ist Ja gut. Als ob ich dich kopieren würde. Ich kann absolut gar nicht malen."

„Das ist eine Lüge. Deine früheren Bilder waren gar nicht mal so schlecht."

„Früher... seitdem hat sich einiges verändert."

Nicht nur Deku hat sich verändert. Ich bin auch nicht mehr derselbe. In Gedanken verloren verlasse ich mein Zimmer, um ins Bad zu gehen. Im Flur bleibe ich abrupt stehen. Ein prägender Geruch steigt in meine Nase.

„Sind das Speck und gebratene Eier?"

„Ich bin vorhin zu nem Diner gefahren und habe uns Eier Sandwiches geholt. Damit sie nicht kalt werden habe ich sie in den Ofen gelegt. Ich habe nicht damit gerechnet, dass das ganze Haus danach riechen würde."

„Du hast Eier Sandwiches geholt?"

„Ja, ich hätte welche selbst gemacht, aber das Diner ist näher als der nächste Supermarkt. Deshalb war ich auch noch nicht einkaufen."

Als wir im Kindergarten waren hat seine Mutter ihm immer welche mit gegeben. Er hat sie immer mit mir geteilt, wenn meine Mutter vergessen hatte mir welche zu machen. Über glücklich falle ich Deku um den Hals.

„Danke schön. Ich hatte ewig keine Eier Sandwiches mehr."

„Wenn du jedes Mal so süß lächelst, werde ich dir das jeden Tag kaufen."

Ich spüre die Hitze in meinen Kopf steigen. Er findet mein Lächeln süß. Schnell laufe ich in die untere Küche, damit er nicht bemerkt, wie rot ich werde. Dieser Idiot macht mich fertig. Ich öffne den Ofen und hole die beiden Sandwiches raus. Da kommt Deku auch schon die Treppe runter. Ich krame Gläser aus einem der Schränke und fülle sie mit Wasser.

„Kacchan?"

„Ja"

„Wir brauchen Kartoffeln."

„In wiefern?"

„Als Nahrungsmittel."

„Überlegst du an einer Einkaufsliste?"

„Ja, wir brauchen auf jeden Fall Kartoffeln und Nudeln."

„Was hältst du von Brot?"

„Das auch."

„Ich fange lieber an aufzuschreiben."

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POV Deku

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Wir steigen aus meinem Auto aus und begeben uns mit meinem Einkaufswagen in Richtung Supermarkt. Langsam schlendern wir durch die Gänge und suchen zusammen, was wir brauchen. Neben normaler Nahrung fehlen uns auch andere alltägliche Sachen, wie Hygieneartikel und Waschmittel. Kacchan läuft neben mir her und geht gewissenhaft die Liste durch. Nach einer Stund stehen wir endlich an der Kasse.

„Hey Kacchan, bist du ein Bier- oder Cocktailmensch? Also trinkst du lieber Bier oder Cocktails?"

„Ich denke Bier. Wieso?"

„Wenn's dir nichts ausmacht würde ich zurückgehen und welches holen."

„Okay, warum nicht? Aber mach nicht zu lange, sonst musst du dich nochmal anstellen."

„Ich beeil mich."

Mit schnellen Schritten entferne ich mich von Kacchan und biege in den Gang mit den alkoholischen Getränken ein. Kurz stehe ich vor dem Regal und überlege welches Bier ich holen soll, bevor ich nach irgendeinem Sixpack greife. Als ich wieder zurück gehen will entdecke ich, auf der gegenüberliegenden Seite, ein weiteres Regal und beginne zu grinsen. Ich hole, was ich brauche und begebe mich zurück zur Kasse. Während ich stolz auf Kacchans Reaktion warte, lege ich neben dem Bier auch Kondome und eine Flasche Gleitgel aufs Fließband. Gespannt beobachte ich wie sein Gehirn die Information verarbeitet. Zunächst ist er nur verwirrt, dann sieht er mich an und wird rot. Mit meinen Händen beginne ich andeutende Bewegungen zu machen. Allerdings ignoriert er mich gekonnt und packt unseren Einkauf weiter ein.

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Nachdem wir zu Hause sind und die Einkaufstüten geleert haben, gehen wir ins Wohnzimmer und ich setzte mich auf die Couch. Auch Kacchan setzt sich hin und schaltet den Fernseher ein. Die letzten Minuten einer Sope laufen und rechts in der Ecke stehet, dass gleich die Nachrichten folgen.

„Hey Deku, darf ich dich mal was fragen?"

„Klar, was ist los?"

„Was du vorhin gekauft hast, war nur ein Scherz. Du würdest nicht wirklich mit mir schlafen, oder?"

Das habe ich ganz vergessen. Er traut sich nicht mir in die Augen zu sehen. Ich rutsche näher zu ihm, nehme sein Kinn in meine Hand und zwinge ihn mich anzusehen. Seine Augen sind mit Tränen gefüllt, die er versucht zu unterdrücken. Gerade als ich antworten will, werde ich unterbrochen.

„... Nun erfahren sie alles über unseren Helden Dainamait. Nach dem Treffen mit Deku wurde er ins Krankenhaus gebracht. Ob sein Aufenthalt dort mit dem großen Villain in Zusammenhang steht will uns die Polizei nicht sagen. Man versicherte uns er müsste sich erholen und wird deshalb in den nächsten Wochen nicht arbeiten. Heute wurde er nach drei Tag wieder gesehen. Allerdings scheint er ständig von einem Mann begleitet zu werden. Wie schlimm es um unseren Helden wirklich stehet wollte die Polizei uns nicht beantworten. Aber es wurde uns versichert er würde bald wieder auf den Beinen sein. Und nun zum Sport..."

„Die Nachrichten sind alle viel zu dramatisch. Sie stellen das so hin als hättest du mich bei der ersten Gelegenheit fertig gemacht und ich könnte meinen Job nicht mehr machen."

„Momentan kannst du das auch nicht. Deshalb bin ich bei dir, um auf dich aufzupassen."

„Ich brauche keinen Babysitter. Wenn es nach mir ginge würde ich Morgen schon wieder arbeiten."

„Ich weiß, du bist immer bereit, aber dein Körper noch nicht. Wann hattest du das letzte mal Urlaub? Vermutlich noch nie, weil du viel zu ehrgeizig bist, um deinem Körper eine Pause zu gönnen. Ich mache mir Sorgen um dich. Bitte. Du musst nur diese zwei Wochen aushalten und kannst dann weiter machen, aber Bitte, mach eine Pause."

Kacchan sieht mich wütend an und stürmt aus dem Haus

Nach all der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt