Kapitel 55

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Gabriel:

Ich ging nochmal zurück in den Raum und sah nach, ob Elena irgendwas verstellt hatte. Dem war aber nicht so. Das Kissen lag benutzt auf dem Bett. Das Bettlaken war wellig und die Decke wurde achtlos an die Wand geschoben. Mehr konnte ich nicht sehen.

Mein Weg führte mich also wieder nach oben zu Elena. Sie stand in der Küche und spülte grade die Tassen und Gläser ab. Ich beobachtete sie ein wenig dabei. Währenddessen hing mein Blick immer wieder an ihrem Arsch. Ich hatte direkt wieder Bock, sie zu ficken, aber ich konnte nicht. ,Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.', sagte ich mir.

,,Hey, meine Schöne.", begrüßte ich sie. Sie sah hinter sich und zwang sich ein Lächeln auf. ,,Warum nennst du mich so?", fragte sie mich dann. ,,Du hast scheinbar echt alles vergessen. Süße, wir sind zusammen. Wir lieben einander.", erklärte ich ihr und sah sie mitleidig an. ,,Ich erinnere mich.", gab sie zurück und ließ in ihren Augen Hoffnung aufleuchten. Ich bekam kurz Angst, da sie sich bestenfalls an nicht zu viel erinnern sollte. ,,Weißt du auch wieder, warum du hier bist?", fragte ich vorsichtig und versuchte nicht allzu viel Unsicherheit reinzubringen. Sie drehte sich komplett zu mir und hielt ein Messer in der Hand. Ihre Augen strahlten nun Wut aus.

,,Ja.", knurrte sie und lief auf mich zu. ,Ist das jetzt ihr Ernst?', fragte ich mich, als sie mit dem Messer in ihrer Hand herumspielte. ,,Wag es dich..." ,,Sonst was?", provozierte Elena mich. Das Messer erhob sich und ich zog eine Waffe aus meinem Hosenbund. Ich richtete sie mit einem kalten gefühllosen Gesichtsausdruck auf sie und zitterte kein bisschen. Sie erschrak und ließ das Messer fallen. ,,Sonst war das dein letzter Atemzug.", raunte ich zu ihr rüber.

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Elena:

Ich wachte auf... diesmal aus meiner Trance. Ich wollte töten. Ich wollte meinen Freund töten, weil er mir so viel angetan hatte. Er hatte mich niedergeschlagen und dann entführt. Er hatte mich über Stunden in diesem Raum eingesperrt. Ich wollte ihn tot sehen.

Aber vor allem wollte ich diesem Trieb nachgehen, jemanden zu töten. Mir egal wen.

Als er dann die Waffe auf mich gehalten hatte, kam ich aus meiner weiteren Trance heraus. Ich wollte nicht sterben. Auch töten wollte ich Gabriel nicht mehr. In meinem Kopf drehte sich alles und meine Emotionen und Gefühle fuhren Karussell.

,,Du hast die Wahl... entweder du bist brav und darfst leben oder du hast einen Termin mit dem Teufel höchstpersönlich.", drohte er mir und sah mich kalt an. Ich spürte die Kälte, mit der er mir kam. Mein Herz zog sich krampfhaft zusammen und mein Körper zitterte. Ich hatte Angst. Dieses Gefühl wieder spüren zu können, war wunderschön. Auch wenn es vielleicht grade nicht so eine schöne Situation war.

Ich stand komplett reglos vor ihm und blickte in den Lauf der Waffe. Das Einzige, was mein Körper tat, war Zittern. Ein kalter Schauer schoss über meinen Rücken. Mein Mund war einen kleinen Spalt geöffnet. Durch diesen atmete ich schnell und unregelmäßig. Immer wieder stockte er.

,,Ich dachte, du liebst mich.", hauchte ich leise und sah verzweifelt hoch in seine Augen. In die kalten Augen meines Freundes. In die kalten Augen eines Psychopathen. ,,Tue ich, aber ich habe Prinzipien... und... du verlangst grade dreisterweise, dass ich dir das durchgehen lasse. Bist du dir sicher, dass du dir sowas anmaßen kannst? Du?", gab er zurück und schnaubte verächtlich. Ich senkte meinen Kopf und sah zu Boden.

,,Knie dich nieder!", befahl Gabriel mir. Sofort gehorchte ich und kniete mich, wie auf Knopfdruck, auf den Boden. ,,Gut so.", meinte er und warf mir die Waffe vor die Füße. Bei dem Anblick der Waffe zog sich mein ganzer Körper zusammen und schmerzte. Gequält sah ich weg und kniff verletzt die Augen zu.

,,Sieh gefälligst hin!", knurrte er und kam mit schnellen Schritten auf mich zu. Der Boden vibrierte und verpasst mir eine heiden Angst. Innerlich betete ich dafür, dass er mir nichts tat.

,,Nein, bitte.", quickte ich verzweifelt, während Gabriel mich, durch den Griff in meinen Haaren dazu zwang, die Waffe anzusehen. Ich versuchte krampfhaft meinen Kopf zur Seite zu drehen, doch Gabe war zu stark. ,,SIEH SIE DIR AN VERDAMMT!", brüllte er und riss meinen Kopf so herum, dass mir schlecht wurde.

Benommen sah ich dann zu der Waffe. Ich war kurz davor, mich zu übergeben. ,,Bitte.", wimmerte ich und fing das Würgen an. Die Kotze stieg in meinem Hals immer weiter an. Ich zog den Kopf ein und würgte weiter. ,,Das ist ein Witz oder? Du willst mich umbringen, aber schaffst es nicht mal eine verdammte Knarre anzuschauen. Geh!", meinte er und seufzte enttäuscht. Während ich aus dem Zimmer stürmte hörte ich noch, wie er ,,Ich hab mehr von dir erwartet.", sagte.

Mein Erbrochenes platschte nur so ins Wasser, während ich versuchte, meine Haare oben zu halten. Mein Hals kratzte und der Geschmack ließ nur mehr Übelkeit in mir aufkommen. Meine Augen waren verklebt vor lauter Tränen und meine Wangen waren nass. Gequält ließ ich von der Toilette ab und krümmte mich in der Ecke zusammen. Meine Beine zog ich ganz dicht an mich ran und weinte alles heraus.

Als es an der Tür klopfte, wischte ich mir mit meinem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht und sah mit geschwollenem Gesicht auf. Als Gabriel den Raum betrat, verschnellerte sich mein Herzschlag und ich sackte noch mehr in mich zusammen, als sowieso schon. Er sah mich mitleidig an und ließ seine Schultern hängen.

,,Du solltest spülen.", meinte er bloß und betätigte die Toilettenspülung. Ich sah ihn traurig an und versuchte seine Blicke auf mich zu ziehen. Als dies dann endlich klappte, lächelte er mir aufmunternd zu und kniete sich neben mich. Sein Arm legte sich um mich und zog meinen Oberkörper an seinen heran. Ich legte meinen Kopf sanft auf seine Schulter und versuchte mich, so gut es ging, zu entspannen. Seine Finger zeichneten Kreise auf meinem Arm. Sein Atem prallte auf meinen anderen Arm.

,,Du solltest aufpassen, was du machst.", sagte er und riss mich somit aus den Gedanken, die mir so durch den Kopf gingen. ,,Mag sein, aber du solltest auch mal ein bisschen netter und behutsamer sein. Vor allem sollst du aber ehrlich sein... und zwar immer.", gab ich zurück und legte schnell meine Hand auf sein Bein, damit er meine Worte nicht in den falschen Hals bekam. Langsam ließ ich sie hochwandern. Bei seinem Hosenbund hielt ich inne.

,,Willst du?", fragte er mich und sah mich an. ,,Ja.", hauchte ich und griff in seine Hose. Er hingegen hielt meine Hand fest. ,,Nicht so.", raunte er mir ins Ohr und zeigte auf seinen Reißverschluss. Ich verstand und öffnete ihn schnell. Ein wenig zog ich seine Hose runter und betrachtete die Beule in seiner Boxershort. Dann holte ich ihn raus. Er sah so verdammt gut aus. Ich wusste, wie gut er war. Und das sollte ich auch nie wieder vergessen.

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