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Kol schaut mich erwartungsvoll an, mit seinen braunen hinterlistigen Augen.

"Ach Darling, komm schon. Ich dachte es hätte dir gefallen gestern. Von mir aus kannst du sie auch draussen lassen, dann können wir da weitermachen, wo wir letztens aufgehört haben?", grinst er spitzbübisch, in der Küche.

"Ach bitte Kol. Verschwinde. Das letztens war ein Fehler. Einen Fehler, den ich nie wieder wiederholen würde, egal was du bietest und jetzt verschwinde", schnauze ich ihn an.

Er wirkt ehrlich verletzt als ich ihm an den Kopf werfe, er sei nicht gut im Bett. Hah 1:0 für mich.

"Darf ich dich daran erinnern, WER die Idee hatte? Oder WER meinen Namen gestöhnt hat?", er wirkt richtig verletzt. Langsam tut er mir leid.

"ICH hatte den Plan IRGENDJEMANDEN mit zu nehmen, nicht dich und DU hast MICH geküsst nicht umgekehrt", grinse ich überlegen. 2:0 für mich.

"Moment!", schreit Rebekah plötzlich, sodass sich alle zu ihr umdrehen.

"Ihr hattet Sex miteinander?", quietscht sie.

Prompt laufe ich rot an. Doch das ist Rebekah als Antwort genug und sie beginnt zu kreischen.

"OMG!", kreischt sie. Instinktiv halte ich meine Ohren zu. Ich mochte laute Geräusche und Schreie noch nie. Auch, habe ich panische Angst vor Feuerwerk seit ich denken kann.

"Rebekah kannst du dich nicht an einem anderen Ort freuen? Ich vermute mal dass Allison kein Gekreische mag, so wie sie sich die Ohren zuhält", erhebt Elijah seine Stimme.

Gott ich muss hier weg.

Noch bevor Rebekah sich entschuldigen kann stürme ich an ihnen vorbei und direkt in den Wald hinein. Tief in meinem Innern weiss ich, dass das ein Fehler sein wird, aber ich wollte nur schnell weg.

Ich merke nicht wie lange ich renne oder wohin. Nach einigen Minuten realisiere ich erst, dass ich nichts mehr wiedererkenne.

Mist! Ich bin zu weit in den Wald gerannt.

Aber es ist so schön ruhig hier.

Aus Erschöpfung, lasse ich mich an einem Baum hinunter gleiten und schlage meine Hände vor mein Gesicht. Ein Schluchzen entfährt mir und meine Welt bricht zusammen.

Ich habe alles verloren was mir was bedeutete. Meinen Vater, meinen Frieden, meine Jungfräulichkeit...

Tränen laufen meine Wangen hinunter und Tropfen auf den Boden. Langsam wird meine Sicht immer verschwommener.

Eine warme Hand berührt vorsichtig mein Gesicht. Die Hand kam so plötzlich, dass ich zusammenzucke und in ein paar braune, treue Augen blicke. Ich schrecke zurück, doch die Hand bleibt wo sie ist.

"E-Elijah?", frage ich und versuche meine Tränen zu unterdrücken.

Elijah schaut mich nur stumm an. Langsam fange ich an zu zittern, aus Angst. Ich weiss nicht was er von mir will. Vielleicht will er mich auch nur ausnutzten oder benutzten, so wie Kol. Elegant setzt sich Elijah vor mich und greift in seinen Anzug.

Mit einer eleganten Geste, holt er ein weisses Taschentuch hervor und streckt es mir entgegen. Zögerlich greife ich danach. Meine Hand berührt kurz seine und ich zucke vor Angst zurück.

Elijah sitzt einfach da und scheint zu warten. Er schaut mich mitleidig an nicht so wie Kol, der mich immer so mustert, als sei ich eine Hauptspeise. Elijahs braune Augen mustern mich eher, wie eine Mutter ihr kleines scheues Rehkitz.

"Darf ich mich zu dir hin setzten?", fragt er leise. Meine Augen weiten sich ein wenig. "Ich tu dir nichts", fügt er hinzu.

"Versprochen?", krächze ich unter denTränen.

"Du hast mein Wort", grinst er. Zögernd nicke ich. Elijah steht kurz auf und setzt sich neben mich auf den Boden. Er greift wieder nach dem Taschentuch und reicht es mir. Dieses Mal nehme ich es an und putze mir die Nase. Der Duft nach Wald und Zimt steigt mir in die Nase.

"Tut mir leid wegen meiner Schwester, sie ist nicht gerade die gefühlvollste", meint er entschuldigend.

"Schon gut. Sie ist nicht schuld daran", grinse ich ihn an. Er ist bis jetzt so ziemlich der Einzige, der momentan keine schlechten Absichten hat.

"Eigentlich sollte ich mich entschuldigen", füge ich noch schnell hinzu.

"Wieso dass den?", fragt er verunsichert.

"Na wegen der Kugel, die ich dir das letzte Mal verpasst habe. Tut mir leid", flüstere ich entschuldigend.

Auf einmal fängt er schallend an zu lachen. Ich blicke ihn verstört an.

"Haha. Ist schon gut. Ich meine, du hast mich ja nicht verletzt", versucht er sich zusammen zu reissen.

Ich ziehe meine Augenbrauen in die Höhe.

"Oh bitte, ich wurde schon schlimmer verletzt, da war deine Kugel nur ein kleiner Stich", grinst er.

Auch ich fange nun an zu grinsen.

"Du zitterst, willst du meine Jacke", fragt er. Noch bevor ich ihm versichern kann, dass ich warm genug habe, obwohl das gelogen ist, da es in der Nacht nicht gerade warm im Wald ist, zieht er seine Anzugjacke aus und legt sie um meine Schultern.

"Ist schon gut Elijah. Ich brauche das nicht", versuche ich ihm seine Jacke wieder unterzuschieben. Doch Elijah zieht mich etwas zu ihm und legt einen Arm um mich.

"Wieso machst du das?", frage ich ihn verunsichert.

"Brauche ich einen Grund, um ein Gentleman zu sein?", meint er grinsend.

"Dein Bruder will etwas von mir", gebe ich nüchtern von mir.

"Kol will Niklaus nur eins Auswischen und Niklaus will Rache an Frederick. Alles in allem habe ich nichts damit zu tun. Ich unterstützte meine Familie zwar, aber du hast nichts gemacht und ich weiss, wie es ist, wenn man seine Familie um jeden Preis schützen will. Vielleicht kann ich für nichts garantieren, aber versuchen dich daraus zuhalten", grinst er.

"Okay, aber wieso?", frage ich wieder.

"Weil du was ganz Besonderes bist, Allison."

The Story of Allison MillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt