Kapitel 53

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Es ist kalt und dunkel.
Ich sitze Blutverschmiert auf dem Boden in einem Raum, der mir völlig fremd ist.
Mit weit aufgerissenen Augen gucke ich auf meine Hände runter. Das Blut tropft an meinen Fingern herunter in die Blut lache die sich schon auf dem Boden um mich herum gebildet hat.
Es ist nicht mein Blut, stelle ich erschrocken fest.
Es ist das Blut eines anderen.
Ich lecke meine Lippen ab und habe den silbernen Geschmack von Blut in meinem Mund.
"Du hast ihn getötet." Zischt eine Stimme hinter mir. Ich zucke zusammen.
"Was?" Stammel ich vor mich hin.
"Du hast ihn getötet." Die Stimme klingt dunkel und bedrohlich. Sie entfernt sich.
Ich gucke hinter mich und jetzt liegt in einem Scheinwerfer licht eine Person, wo es vorher Stock dunkel war. Mit zittriegn Beinen stehe ich auf und gucke an mir herunter.
Ich habe ein komisches weißes gewnd an und meine Haare sind ebenfalls Blut getränkt.
Schuhe habe ich keine.
Ich setze einen Fuß vor den anderen und hinterlasse eine Blutspur an Fußabdrücken.
Ich nehme die Person ins Visier und gehe langsam auf sie zu.
Mir läuft es kalt über den Rücken als ich begreife wer da liegt. Sofort weiche ich einen Schritt nach hinten und Tränen Überströmen mein Gesicht.
"Nein." Stotter ich mit Bender Stimme und schüttel meinen Kopf.
"Nein, i-ich wollte das nicht." Ein schluchzen kommt meine Kehle hoch und ich wünsche mir die Tränen mit meinen Händen weg. Ich habe völlig vergessen das ich überall Blut an meinen Händen habe. Das Blut meines Bruders.
"Du hast ihn getötet." Wieder diese Stimme doch dieses mal ist sie so nahe das ich den Atem im Nacken spüre.
"Ich hatte keine Ahnung ich-" Versuche ich mich zu verteidigen.

Schweißgebadet wache ich auf.
Sofort gucke ich auf meine Hände hinab.
Kein Blut.
Ich muss hier raus.
Ich stehe auf, gehe so schnell ich kann ins Bad und schließe ab.
Ich gucke zögernd in den Spiegel, kein Blut.
Sofort wasche ich meine Hände dreimal in Folge und Spüle meinen Mund aus, in dem ich immer noch den Geschmack von frischem Blut habe.
Dieser Traum war so real. Viel zu real.
Ich wasche mein Gesicht mit Wasser und Stütze mich am Waschbecken ab.
Und obwohl ich meine Hände schon dreimal gewaschen habe, wasche ich sie noch ein viertes mal.
Ich spüre immer noch das klebrige Blut an meinen Händen.
Irgendetwas wird passieren.
Ich habe nicht umsonst immer solche Träume in denen entweder ich, oder eine Person die mir sehr nahe steht stirbt.
Ich halte das nicht mehr aus, ich muss hier raus. Irgendwie anders hin.
Ich will nach Hogwarts.
Ich will Daphne wiedersehen.
Leise kullert mir eine Träne die Nase entlang und tropft auf das Waschbecken. Ich öffne meine zusammengekniffenen Augen und schrecke zurück. Dabei stoße ich über etwas und falle rückwärts. Ich Krabbel zur Wand und drücke mich soweit es geht an diese. Als könnte ich eins mit der Wand werden und einfach verschwinden.
"Das kann nicht sein." Sage ich zu mir selber.
Ich stehe am ganzen Körper zitternd auf.
Die Träne, die eben noch rot war, ist verschwunden. Keine Anstalten von Blut oder ähnlichem.
"Beruhig dich Y/n. Du bist nur aufgewühlt, mehr nicht." Ich Atme einmal tief durch und gucke in den Spiegel.
Plötzlich fängt mein Spiegelbild an zu Grinsen. Mir entfährt ein erstickter Schrei.
"Psssst." Sagt mein Spiegelbild und legt sich einen Finger auf den Mund, als Zeichen ich solle leise sein.
"Was zum-" flüster ich.
"Du weißt was du getan hast." Spricht es weiter, mit erfreuter Miene.
Ich schüttel den Kopf.
"Das ist nicht real." Versuche ich mir einzureden.
Mein Spiegelbild zieht einen Schmollmund.
"Doch, es ist real." Beschwichtigt sie mich.
"Wer bist du?" Frage ich unsicher.
"Ich bin du." Sagt sie.
"Das ist nicht möglich."
"Siehst du doch."
"Mein Gehirn will mir einfach nur einen Streich spielen, mehr nicht."
Mein Spiegelbild verdreht die Augen.
"Weißt du, uns würde es eine Menge leichter machen wenn du dir Sachen einfach eingestehst, anstatt dir einzureden es sei Einbildung."
"Uns?" Frage ich unsicher.
"Ich habe mir schon eingestanden was wir getan haben. Glaub mir es macht alles leichter. Sieh es ein. Er ist durch uns gestorben. Versuch dir das nicht schon zu reden. Es ist so." Sie zuckt mit den Schultern, als wäre das was sie gerade gesagt hat, eine Frage wie "Wie geht es dir?" gewesen. 
"Ich wollte das nicht. Ich habe das alles nicht gewollt."
Sie guckt mich an.
"Doch, hast du."
Tränen entstehen in meinen Augen.
"Hör auf zu weinen!" Sagt sie laut und ich bekomme Angst. 
"Du bist Schuld. Und es hat dir gefallen jemanden umzubringen. Sieh es ein."
Ich Schüttel  wieder nur den Kopf und renne zur Tür um aufzuschließen. Doch der Schlüssel ist weg. Panisch gucke ich mich um. Er ist weg.
"Suchst du den hier." Ertönt mein Spiegelbild wieder.
Ich drehe mich langsam um und mein Herz wäre beinahe stehen geblieben.
Sie hat den Schlüssel.
Ich wage es nicht auch nur einen muks von mir zu geben.
Sie grinst mich an und in dem Spiegel hinter ihr, öffnet sich die Tür.
Ich gucke schnell wieder nach hinten, doch meine Tür ist immer noch verschlossen. Das ist unmöglich. Ich bin verrückt.
Ich gucke wieder nach vorne und diesesmal ist es nicht mein Spiegelbild das dort steht.
"Du hast mich umgebracht." Sagt der kleine Junge, den ich zuletzt vor vier Jahren gesehen habe. Der kleine Junge, mein Bruder, den ich vor knapp vier Jahren umgebracht habe.
Die Tränen lösen sich und rollen über meine Wangen. Ich gehe wieder ein paar Schritte auf den Spiegel zu.
"Ich wollte das nicht."
Er guckt mich mit Schiefer Miene an.
"Es war ein Unfall. Ich-" Doch meine Worte ersticken in meiner Kehle. Ich breche zusammen.
"ICH WOLLTE DAS NICHT!" Schreie ich vom Boden aus zu ihm hoch.
Weinend sitze ich da und kann nicht glauben was ich gerade erlebe. 
"Steh auf." Zischt die Stimme wieder, die in meinem Traum war.
Ich reiße meine Augen auf.
Wie von selbst stehe ich auf und gucke in den Spiegel. Mein Spiegelbild steht dort, diesmal ist sie es dir Blutverschmiert dasteht. Nicht ich.
"Das ist das Blut unseres Bruders. Es klebt für immer an unseren Händen." Und aufeinmal kommt ihr Arm aus dem Spiegel und packt mich an meinem Shirt.
Ich schreie doch sie ist unglaublich stark und zieht mich zu sich. Der ganze Raum wackelt, das Licht flackert und die Wände scheinen immer näher zu kommen. Der Spiegel kommt immer näher, bis sie mich mit einem Ruck hindurch zieht.
In diesen Spiegel.
Und plötzlich ist alles schwarz.

"Y/N!" Ich schlage die Augen auf und liege auf dem Boden, in den Armen von Draco. Heulend und zitternd liege ich da.
"Ich wollte das nicht!" Draco guckt mich völlig verwirrt an und verstärkt seinen Griff, um mir Sicherheit zu geben.
"Es ist alles in Ordnung Y/n. Du bist hier. Niemand sonst. Nur wir beide. Du bist in Sicherheit. Niemandem ist etwas passiert." Er redet mit sanfter Stimme auf mich ein und es funktioniert. Nach einiger Zeit wird mein Herzschlag ruhiger, ich höre auf zu weinen und auch meine Panik schwindet mit jedem Wort das Draco sagt.
"Du bist aufeinmal aufgestanden und zur Tür gegangen. Ich habe dich gefragt wo du hingehst und aufeinmal bist du stehen geblieben. Deine Hand an dem Türknauf und die andere schakff an deinem Arm herunterhängend, hast du deinen Kopf über die Schulter gedreht und ich habe so einen Schreck bekommen das ich fast aus dem Bett gefallen wäre. Du hast gegrinst Y/n. Und deine Augen waren nach hinten gedreht. Sie waren-" Er bricht ab als ob er sich an das Bild zurückerinnern würde.
"Sie waren komplett weiß. Du hast den Kopf schiefgelegt und aufeinmal bist du zusammengebrochen und hast am ganzen Körper gezittert. Ich bin zu dir gerant und nach einer gefühlten Ewigkeit hast du endlich deine Augen aufgemacht. Ich dachte du stibst. Y/n ich habe mir noch nie so Sorgen um dich gemacht. Was zum Teufel war los mit dir?"
Und dann erzähle ich ihm alles. Vom Traum meines Toten Bruders bis zu meinem eigenen Spiegelbild.
Draco guckt mich mit ernsthaftem Blick an.
"Draco, ich weiß das irgendwas passieren wird. Irgendwer wird Sterben. Ich kann es fühlen."
Einen Moment lang herrscht Stille und ich habe schon Angst bekommen, dass er mir nicht glaubt, aber dann verändert sich sein Gesichtsausdruck zu einem besorgten.
"Mach dir nicht so viele Gedanken. Wahrscheinlich kommen gerade deine Traumatischen Erlebnisse wieder hoch. Die von deinem Bruder und auch die in dem Kerker. Lass das nicht an dich ran okay? Versuch auf andere Gedanken zu kommen." Ich gebe nur ein knappes "Mh" von mir und lehne mich in Draco's Arme. Versuch auf andere Gedanken zu kommen. Schwierig, wenn das eigene Spiegelbild versucht einen umzubringen.


1463  Wörter

His Possession/+18 - a Draco Malfoy ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt