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Ich stöhnte. Mein Körper stand in Flammen und ich konnte mich nur winden. Dabei wusste ich nicht mal, ob ich mehr oder weniger wollte. Vermutlich etwas von beidem und etwas von keinem.
Scott lag über mir, strich mit seiner rechten Hand über mein Gesicht und fuhr mit seiner linken Hand zwischen meine Beine. Er lächelte mich an, flüsterte meinen Namen und hüllte uns in ein Kokon ein, der nur aus ihm und mir bestand.
Als er sanft in mich eindrang keuchte ich, bäumte mich auf und japste seinen Namen. Es war eine Weile her, seitdem ich mit jemandem intim gewesen war, doch nie hatte es sich so intensiv angefühlt. Es war als wüsste er instinktiv, welche Knöpfe er drücken musste. Vermutlich war das auch seiner Erfahrung geschuldet. Ich beschwerte mich nicht.
"Scott." Japste ich und spürte, wie sich der Druck in mir aufbaute. Mein Körper spannte sich an, doch bevor ich die Erlösung erfahren konnte, zog er sich aus mir zurück. Enttäuscht seufzte ich und sah ihn empört an.
Doch er lachte nur leise und berührte meine Wange. "Noch nicht, Harper. Ich bin noch nicht fertig. Ich hab so lange gewartet, da kann ich noch ein bisschen länger warten." Flüsterte er leise, doch ich verdrehte nur die Augen. "Was war das denn?" Hakte er, leise lachend, nach und diesmal schnaubte ich. "Glaub mir, du hast nicht ansatzweise so lange gewartet, wie ich Scott Knight." Stellte ich klar. Fragend sah er mich an. Doch anstatt ihm von meiner albernen Schwärmerei zu erzählen, sagte ich nur: "Und ich will nicht mehr warten." Meine Stimme klang weinerlich, beinahe jammernd.
Aber so war es.
Ich legte meine Finger an seinen Hals, zog ihn zu mir, während ich mich an ihn presste. Spürte, wie er seine Finger über meinen Rücken gleiten ließ. Seine Finger Gruben sich in mein Fleisch. Gierig presste er seine Lippen auf meine. Es war als hätte meine Bitte all seine Vorbehalte zerschlagen.
Er küsste mich, als wäre das alles was er brauchte. Als wäre ich alles was er brauchte.
Und für mich, war es alles, was ich je gewollt hatte. Und egal was ich mir ausgemalt hatte, das hier war besser.
"Scott." Stöhnte ich, als er langsam - so langsam - meinen Nacken hinabküsste. Sanft mit seinen Zähnen an meiner Haut knabberte und jeden Nerv traf, dem er auf dem Weg begegnete. Er machte mich verrückt. Seine Berührungen machten mich wahnsinnig. Ich bekam nicht mit, wie er sich entkleidete, wie er mich vollständig entkleidete. Ich tat was er sagte, wollte nur endlich...
Ich spürte wie alles in mir sich zusammenballte. Wie meine Muskeln sich anspannten, warteten. In meinen Träumen waren wir zehn Jahre jünger, hatten auf der Korbschaukel auf dem Spielplatz geknutscht und hatten wild hinter der Turnhallte rumgemacht. Er hatte mich ins Kino eingeladen, wir waren schick Essen, bei den Schulbällen, den Spielen. Ich hatte seine Jacke getragen... Wir waren offiziell. 
Mein naives, romantisches Ich war im siebten Himmel und der Orgasmus, der mich überrollte katapultierte mich in das höchste Hochgefühl und ließ mich langsam, sehr langsam, zu Boden gleiten. Meine Sicht verschwamm und ich stöhnte. Es fühlte sich gut an. Erlösend. Als würde ich mein halbes Leben genau darauf warten. 
Meine Beine klammerten sich an ihn. Meine Finger fuhren über seinen Rücken, kratzen über seine Haut. In meiner Fantasie gab ich mich ihm hin. Für immer. Ich gehörte ihm. Und er mir. 
Ich hörte wie Scott leise meinen Namen sagte, ja stöhnte und sein ganzer Körper sich versteift, bevor er kam. "Harper." Keuchte er leise und dieser süßen Klang mit dem er meinen Namen sagte, konnte ich für einen Moment wirklich daran glauben, dass er wirklich mir gehörte. Ab jetzt für immer. "Oh, Harper." 
Atemlos starrte ich an die Decke. Er rollte sich von mir, zog mich aber mit sich und drückte mich an seine Seite. Noch immer spürte ich das Kribbeln des Orgasmus, dass durch mich hindurch jagte und nur langsam verklang. Als würd mein Körper dieses Gefühl nicht los lassen wollen.
Aber die Realität lag irgendwo vor dieser Tür. Außerhalb dieses Schlafzimmers. Weit, weit weg von diesem Bett in dem ich mich mehr als wohl fühlte.
"Hey, hey." Flüsterte Scott plötzlich und wischte mit seinen Daumen über meine Wange. Erst jetzt bemerkte ich die Tränen, die aus meinen Augen liefen und ich fühlte mich bescheuert. Genervt wischte ich mir über die Augen und lächelte nur beschämt. "Was ist los? Hab ich dir wehgetan?" Fragte er ehrlich besorgt, was mich tatsächlich zum Lachen brachte.  "Das sollte ich eher dich fragen?" Gab ich zurück und erinnerte mich jetzt erst daran, dass er ja eigentlich verletzt war. Nun in den letzten Minuten hatte man davon nicht viel gemerkt. 
"Oh du hast mir nicht wehgetan, Babe." Babe? Er grinste. Dieses wilde, freche Grinsen, dass er schon damals aufgesetzt hatte. Doch noch nie wegen mir. Dieses Grinsen war eines der Gründe, warum ich mich damals in ihn verliebt hatte. Nun schon vor seiner heldenhaften Rettung. 
"Ich bin es aber auch nicht der weint." Flüsterte er leise und beugte sich zu mir runter. Sanft presste er seine Lippen auf meine und diesmal fühlte es sich anders an. Irgendwie echter, intimer, wahrhaftiger. 
In meinem Kopf spielte sich ab, was gerade passiert war und ich lächelte sanft. Ich sollte glücklich sein. Und mir nicht darüber Gedanken machen, was passieren würde. Ruckartig setzte ich mich auf und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Fragend hob er seine Brauen. "Was meintest du damit, als du sagtest, du hast so lange darauf gewartet?" Fragte ich vorsichtig und er setzte sich ebenfalls etwas auf. Peinlich berührt kratzte er sich am Hinterkopf.  
"Öh, also..." Er brach ab, doch ich sah ihn einfach nur an und wartete bis er etwas sagte. "Erinnerst du dich noch an den Tag als du mit Dex aus warst?" Wollte er wissen und ich nickte. Nun ich erinnerte mich an das meiste. Doch wie ich am Ende in mein Bett gekommen war, das würde mir immer ein Rätsel bleiben. 
"Es hat mich gestört. Du und Dex, weißt du?" Erklärte er leicht genervt. "Auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte." Fügte er hinzu und lächelte. "Und dann bist du nach Hause gekommen und hast mich geküsst. Da wusste ich es." 
Ich starrte ihn an. Das war Wochen her. Wochen! Ich hatte ihn geküsst und konnte mich nicht mehr daran erinnern? 
Verdammt. Nur ich konnte den ersten Kuss mit dem Mann meiner Träume einfach vergessen. Das war ja mal wieder typisch. Nun, den zweiten, dritten, vierten und alle danach, konnte mir allerdings keiner mehr nehmen. 

ICECOLD - 1 - Scott KnightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt