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"Harper?" Ich zuckte zusammen und wandte mich wieder um. Noch immer hatte ich den Fernseher nicht ausgeschaltet und sah nun Scott wie er sich etwas aufsetzen und mich musterte.
Meine Schuhe trug ich in der Hand, mein Make-up war verschmiert und ich war völlig verschwitzt.
"Wie spät ist es?" Fragte er mich und ich zuckte mit den Schultern. "Kurz nach halb fünf oder so." Sagte ich, war mir aber nicht sicher.
"Du bist jetzt erst gekommen." Keine Frage. Ich nickte trotzdem.
"Warst du noch bei Dex?" Wollte er wissen. Ich schüttelte den Kopf.
"Soll ich dir ins Bett helfen?" Fragte ich, legte meine Schuhe ab und ging zu ihm zum Sofa. Doch jeder Schritt brachte mich näher zu ihm und mein betrunkener Körper reagierte darauf. Reagierte darauf, wie er mich ansah. Meine Schritte wurden langsamer, mein Herschlag schneller. Meine Hände feucht, mein Mund trocken.
Es war als würde der Raum sich aufheizen und elektrisch aufgeladen. Sein dunkler Blick klebte klebte mir. Ich konnte ihn spüren. Spürte wie er an mir hinab fuhr und mich anstarrte. Ob Dex recht hatte? Fühlte er sich verantwortlich? Oder mochte er mich vielleicht sogar?
Jetzt gerade fühlte ich es. Wie er mich begehrte. Als ich ihn erreichte, zögerte ich kurz, bevor ich ihm meine Hand reichte. Langsam griff er danach. Seine warmen Finger schlossen sich fest um meine und verschränkten sich mit meinen. Als wolle er mich nicht mehr loslassen.
Unsere Blicke verschränkt sich ebenso fest miteinander. "Harper." Flüsterte er, als könnte er kaum glauben, dass ich hier war. Vor ihm stand.
Langsam hob ich meine andere Hand und legte sie an seine Wange. Die Wärme seiner Haut zog direkt in mich ein. "Ich bin direkt hier." Flüsterte ich leise. Er hob seine andere Hand, legte sie an meinen Oberschenkel und fuhr hinauf. Mein schwerer Atem dröhnte mir in den Ohren. Oh, ich wollte ihn küssen.
Seine andere Hand ließ meine los und legte sich ebenso an meinen Schenkel. Langsam fuhr er hinauf, schob mein Top etwas hoch und jagte mir wohlige Schauer über den Rücken.
Ich seufzte. Es fühlte sich an, als würde ich nsch Hause kommen. Seine Berührung so aufregend und vertraut.
Scott beugte sich vor und riss sich von meinem Blick los, dann spürte ich seine Lippen auf meinem Bauch. Er presste sie sanft, zärtlich, beinahe ehrfürchtig auf meine helle Haut. Der Kontrast seiner Haut zu meiner machte mich rasend. Mittlerweile pochte mein gesamter Körper. Mein Blut summte seinen Namen.
"Scott." Keuchte ich und legte meinen Kopf in den Nacken, während meine Finger über seine kurzen Haare fuhren.
Schweratmend lehnte er sich zurück und zog mich mit sich. Ohne darüber nachzudenken, ließ ich mich rittlinks auf seinem Schoß nieder. "Verdammt Harper." Keuchte er, packte mit seinen Fingern meinen Hintern und drückte mich an sich.
Das war der Moment in dem sich dieses langsame Spiel veränderte. Ich beugte mich vor, legte meine Finger an seine Wangen und zog ihn zu mir, um meine Lippen drängend auf seine zu pressen.
Es war als würde mich diese Berührung komplett aus meinem Kopf katapultieren. Mein Körper stand in Flammen, seine drängenden Finger, die sich auf meinen Rücken schoben und eine heiße Spur auf meiner Haut hinterließen.
Seine Lippen die mich küssten, mich mit jedem Zentimeter freier Haut, die er berührte in Brand setzten. Das Pochen zwischen meinen Beinen nahm zu und ich rieb mich ungeduldig an ihm, entlockte ihn ein heiseres Keuchen.
Wir waren in einer Blase aus heißen Küssen und brennendem Drängen gefangen. Und ich wollte nicht aufwachen. Das hier hatte ich so lange gewollt. Und noch mehr. So oft hatte ich davon geträumt. Wie sich seine starken Hände anfühlen würde. Wie sein unglaublicher Körper aussehen, schmecken würde. Doch das hier war falsch. Oh, so falsch.
Er biss mir in die weiche Haut meines Halses und ich stöhnte tief. Er presste mich an sich. Seine Finger vergraben sich in meinen Haaren und ich liebte es.
Er war hart. Ich spürte ihn und liebte es ihn zu reizen. Ihm diese keuchenden Laute zu entlocken. Aber es war falsch.
"Harper." Keuchte er, während er meinen Hals liebkoste. Noch nie hatte ich meinen Namen so sehr geliebt, wie wenn er ihn sagte. Er klang so begehrt. Ich fühlte mich so begehrt. Er war erregt, wegen mir. Er reagierte auf mich. Das war alles was ich mir erträumt hatte und gleichzeitig überhaupt nicht.
Schlagartig wachte ich auf. Ich wollte nicht die Andere sein. Ich wollte die erste Wahl sein. Ich wollte... Lilly nicht hintergehen. Scheiße!
Ich war zu romantisch, um nur eine Nummer zu sein. Und ich war ein guter Mensch. Jedenfalls hatte ich das immer geglaubt. Allerdings war ich mir da nicht mehr so sicher.
Ich hatte Mist gebaut. Ich hatte ihn geküsst. Ja, ich war betrunken. Aber das war keine Ausrede.
Ich stemmte mich mit meinen Händen gegen seine Brust. "Scheiße." Keuchte ich und sah ihn schockiert an. Er sah mich nur an. Seine Brust hob und senkte sich schnell. "Scheiße." Wiederholte ich und kletterte von seinem Schoß. Verzweifelt fuhr ich mir durch die Mähne. Versuchte zu verdrängen, dass er seine Finger noch vor keiner Minute darin vergraben hatte.
"Harper..." Begann er, doch ich schüttelte den Kopf. "Das ist nie passiert." Sagte ich einfach und schnappte mir meine Schuhe. Dann drehte ich mich wieder zu ihm und sah ihn an. Sein Ausdruck irgendwie eigenartig. "Ich helfe dir noch..." Diesmal unterbrach er mich. Er war wütend. "Ich brauche deine Hilfe nicht." Knurrte er und versuche sich auf die Beine zu stemmen.
"Wenn du meinst." Gab ich kalt zurück. Ich mußte mich von ihm distanzieren. In sichere Gewässer steuern.
Doch ich konnte ihm nur bedingt dabei zusehen, wie er kämpfte.
"Verdammt." Sagte ich und ging zu ihm. Ließ meine Schuhe fallen. "Lass mich dir helfen, du Dickschädel."

ICECOLD - 1 - Scott KnightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt