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Lange sah ich ihn an. Schmiegte mein Gesicht in seine Hand. "Ich liebe dich Harper Rudolph." Erklärte Scott mit einer Ernsthaftigkeit, die mich erschütterte. Er meinte seine Worte, wie er sie sagte. "Und ich will dich glücklich machen. Uns glücklich machen." Fügte er hinzu, als wolle er mir noch einmal versichern, dass er es so meinte.
"Ich möchte mir ein neues Haus suchen. Und ich möchte ein Zuhause." Er lachte leise auf. "Das ist so kitschig. Aber ich will ein Zuhause für uns." Ich lächelte. "Was ist mit den Dates passiert? Wolltest du nicht alles richtig machen?" Hakte ich nach und er lachte. "Ich habe nicht gesagt in welcher Reihenfolge wir das angehen müssen." Sagte er, als hätte er auf diese Frage gewartet. "Wenn ich nicht wüsste, dass es ein wenig zu forsch wäre, hätte ich dir direkt einen Antrag gemacht." Scherzte er, doch ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es nur ein halber Scherz war. "Ach halt die Klappe!" Sagte ich, legte meine Arme um seinen Hals und zog ihn zu mir herunter. "Wir könnten auch schon mal für das Kinder machen üben?" Flüsterte ich, kurz bevor ich ihn zu mir herunterzog und meine Lippen auf seine presste. Es war wie Luft holen. Ein eigenartiges Gefühl und gleichzeitig so befreiend.
Seine Arme legten sich um mich und zogen mich an seine Brust. Überbrückten den Abstand zwischen uns. Er erwiderte den Kuss beinahe noch inbrünstiger als ich. Als wäre das hier das einzige und letzte Ventil.
Scott seufzte in unseren Kuss und dieses leise Geräusch fuhr durch mich hindurch. Direkt zwischen meine Beine. Meine Finger fuhren zu seinem Shirt, das nass und zäh an seiner Haut klebte. Doch bevor ich meine Fingerspitzen auf seine nackte Haut legen konnte, griff er nach meinen Händen und beendete den Kuss.
Unwillig schüttelte er den Kopf. Als würde es ihm zutiefst widerstreben mich loszulassen. Was mir ein Gefühl der Genugtuung verschaffte. Doch es hätte mir definitiv besser gefallen, wenn er mich einfach weiter geküsst hätte.
"Du hast recht, wir sollten es langsam angehen." Verwirrt runzelte ich die Stirn. Ich konnte mich nicht erinnern das gesagt zu haben. Ganz bestimmt nicht. "Aber..." Begann ich und blinzelte nur perplex. Ich wollte nicht warten.
Scott nahm meine Hand und zog mich zum Haus. "Wir werden rein gehen. Uns trockene Sachen anziehen und dann schuldest du mir einen Song." Erklärte er und ich sah ihn an. Stolperte hinter ihm her. "Ich kann mittlerweile die Treppe alleine hochgehen und ich habe nicht vergessen, was du mir versprochen hast." Ich stöhnte. "Muss das sein?" Fragte ich jammernd.
Ich hielt mich selbst nicht wirklich für eine begabte Musikerin und tat es nur manchmal für mich selbst. Ich hatte damit gerechnet, dass er es vergessen würde und unser Gespräch in der Küche einfach nur als Scherz abtat.
"Du hast es mir versprochen." Sagte er als wir das Haus betraten. Er wirbelte mich zu sich herum und ich prallte gegen seine Brust. Die Wucht brachte uns leicht ins Wanken und ich krallte mich an ihm fest, damit ich nicht einfach umfiel. Scott küsste meine Nasenspitze und entlockte mir damit ein Kichern. "Und versprechen bricht man nicht." Erklärte er weise. Ich schnaubte. "Na gut. Aber sei nicht enttäuscht, wenn ich mich anhöre wie eine Blechbüchse." Diesmal lachte er. "Ich kann es kaum erwarten. Aber jetzt sollten wir erstmal aus den nassen Klamotten raus." Sagte er und zog mich die Treppe hoch. "Na das sag ich doch schon die ganze Zeit." Erklärte ich ihm und konnte mir nicht verkneifen ihn in seinen nassen Klamotten ausgiebig zu mustern. Mir war klar, dass das Leben nicht immer großartig sein konnte. Aber jetzt gerade war es verdammt nah dran. Und ich wollte mir nicht schon wieder etwas versagen, was ich haben wollte. Ich würde das hier genießen und alles in meiner Macht dafür tun, dass es funktionierte. Auch wenn wir mit dem Kinder kriegen, noch ein wenig warten könnten. Also ein paar Jahre.
Und erstmal musste ich Lilly von mir und Scott erzählen. Ich war mir nicht sicher wie sie es aufnehmen würde. Naja, nachdem ich sie zusammengefaltet hatte, wegen des gelogenen Babys?! Über so etwas scherzte man nicht. Das war manipulativ und einfach nicht richtig. Und auch wenn ich wütend bin, dass Scott nicht früher zu mir gekommen war, so verstand ich den Drang das Richtige zu tun. Immerhin war Scott ein guter Mann. Der sich manchmal hinter einem ziemlich großen Arsch versteckte. Aber er war auch nur ein Mensch und das konnte ich ihm ja wohl nicht vorwerfen.
"Weißt du schon, was du für mich spielen wirst?" Fragte Scott, gerade als wir an seinem Schlafzimmer, seinem altem, ursprünglichen Schlafzimmer, ankamen. "Hme..." Überlegte ich, betrat den Raum nach ihm und zog mir die Jacke aus, die nicht gerade viel gegen den Regen hatte ausrichten können. Dann zog ich mir mein Shirt über den Kopf.
Scott beobachtete mich, wie ich mich auszog und fuhr mit seinem Blick an mir hinab. Als meine Finger auf meinen Rücken, zum Verschluss meines BHs fuhren, wandte er sich mit einem Stöhnen ab und öffnete eine Schublade seiner Kommode.
"Harper Rudolph, du wirst mich irgendwann noch umbringen." Erklärte er leise und entlockte mir ein weiteres Lachen. "Dir ist klar, dass du mindestens die gleiche Wirkung auf mich hast, oder?" Er warf mir ein Shirt zu und schnaubte. "Dann kannst du das wesentlich besser verstecken, als ich." Gab er zurück und zog sich im gleichen Moment sein Shirt über den Kopf. Gebannt starrte ich auf seine dunkle Haut. Es war hypnotisierend ihm dabei zuzusehen, wie er sich bewegte. Elegant und selbstsicher. Es war schön ihn wieder so zu sehen. Aber es war wesentlich schöner ihn aus der Nähe so zu sehen.
"Also weißt du nun was für einen Song du spielen wirst?" Fragte er nochmal und ich lächelte. Schnell streifte er sich seine Jogginghose hinunter und ich erhaschte einen kurzen, wundervollen Blick auf seinen Hintern. Mir entkam ein Seufzer, was Scott zum lachen brachte. Doch ich gab mich geschlagen, öffnete meinen BH, ließ ihn zu Boden fallen und zog sein Shirt über. Danach streifte ich meine Jeans und meinen Slip ab. Er war wirklich gut in diesem Spiel. Und ich musste noch viel lernen.
Als er, und ich, wieder angezogen waren, ging ich zu ihm, legte meine Arme von hinten um seine Taille und flüsterte: "Ich werde das beste Liebeslied aller Zeiten für sich spielen." Er legte seine Hände auf meine, hob meine rechte Hand an und küsste meine Fingerknöchel. "Ach ja? Und das wäre?" Fragte er mit einem Lächeln, während ich mich an ihn schmiegte. "Ist doch wohl klar. Kiss me von Sixpence None The Richer."


ICECOLD - 1 - Scott KnightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt