05 | Weißes Gold.

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Die Nacht war noch jung, doch dürfte ich mich nicht zur Ruhe legen. Neben meinen schwarzen Sportwagen, konnte ich ein ebenfalls bekanntes Auto erkennen.

Die Scheiben waren getönt und das Kennzeichen war nicht vorhanden, trotzdem wusste ich genau, wer die Person in diesem Auto war.

Anstelle in meinen eigenen Wagen zu steigen, ließ ich ihn stehen und öffnete die Tür des SUV's.

Valentino spannte sich sofort an. "Du bist wahnsinnig." Verhönte er mich. "Ich weiss." Lachte ich jedoch trocken aus und schmiss meine halb aufgerauchte Zigarette aus dem Fenster.

Er fasste sich mit zwei seiner Finger an dem Rücken seiner Nase und atmete unruhig aus. "Wie bist du an diese Informationen gekommen?" Fragte Valentino, während er den Motor startete. Ungeduldig wartete er auf eine Antwort.

Lachend machte ich mich über seine Unwissenheit lustig. Die Antwort war doch so offensichtlich, aber er besaß schließlich nur Muskeln und kein Verstand. "Domenicos Club ist weitaus mehr, als nur ein Ort an dem man spielt und Sex hat." Gab ich als einziges von mir.

Seine Augen weiteten sich, als würde er sich über seine eigene Dummheit bewusst werden.

Domenicos Club galt als ein Ort, an dem die Zugeröhrigkeit der Mafia egal war. Natürlich trafen sich nur die untersten Männer dort, doch auch diese wussten in den meisten Fällen, was ihre Bosse geplant hatten.

Valentino schnalzte mit seiner Zunge. "Wie gelangt Domenico nur an diese Informationen?" Er richtete diese Frage an sich selbst, so erwartete er auch keine Antwort.

Ungläubig richtete ich meine Augen auf ihn. Gerne wollte ich ihn eine Antwort geben. "Domenico gelangt nicht an die Informationen, sondern ich!" Gab ich lachend von mir, auch wenn ich angepisst war.

Ich konnte nicht anders, als ihm zu verspotten. Er hätte schließlich wissen müssen, dass ich die Dinge gern selbst in die Hände nahm.

Neugierig musterte er mich kurz, doch fiel sein Blick sofort wieder auf die Straße. Es war nämlich nicht meine Art Psychospiele zu spielen.

"Wenn du eine Frau bist, dann wirst du auch nicht ernst genommen. Sie vertrauen einem Sachen an, die sie den Männern um sich herum niemals erzählen würden. Sie halten mich nicht für eine Bedrohung oder denken, dass ich irgendetwas damit zu tun haben könnte."

Valentino lachte, als er hätte es wissen müssen, schließlich waren er und Domenico die einzigen die wussten, dass sie mich nicht zu unterschätzen hatten.

Die Lichter der Straßen sahen bedrohlicher aus, mit jeder Kurve die er nahmen. Grinsend beobachtete ich die Dunkelheit und begann Valentino zu ignorieren.

So lange, bis er sich räusperte. Genervt riss ich meine Augen von dem Fenster weg und traf kurz auf seine Augen, ehe er sie schnell wieder zur Straße richtete. "Was?" Zischte ich.

Schwer schluckend wandte er sich zu Wort. "Das Mädchen, was hast du mit ihr vor?" Versuchte er ruhig zu fragen, doch konnte er seine Anspannung nicht unterdrücken. "Lass das lieber meine Sorge sein." Das Gespräch sollte damit zu Ende sein, doch konnte er seinen verdammten Mund einfach nicht halten. "Du wirst es nie schaffen, das Geld mit ihr reinzuholen." Kurz sah er zu mir, doch das reichte ihm schon, um endlich still zu sein.

Mein Blick ließ nicht mehr von ihm los. Ich beobachtete jede seiner Muskelzuckungen. Ich wollte, dass er sich anspannte, ich wollte ihn in den Wahnsinn treiben, schließlich hatte er mir nicht zu widersprechen. Schön, vielleicht spielte ich doch ab und zu Psychospiele.

Sogar die Stille selbst, wollte sich heute nicht zwischen uns legen. Mein Blick richtete sich wieder aus dem Fenster und langsam sah ich mein Ziel. Auch Valentino sah mein Lächeln, was ihn nur unruhiger werden ließ. Ich hatte ihn schließlich nichts von meinem Plan erzählt.

Karma Is A Bitch Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt