Kapitel 49

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Es war fast Mitternacht, als Tony an Steves Zimmer klopfte.
Der Blonde saß auf seinem Bett, hatte die Beine wie im Schneidersitz unter der Decke verschränkt und zeichnete, als Tony eintrat.
"Immer noch sauer?"
Einen Atemzug lang zögernd, hob Steve schließlich den Kopf und legte sein Skizzenbuch zur Seite.
"Ich bin nicht sauer..."
"Gekränkter Stolz... Fragile Männlichkeit gekn..."
"Überstrapazier dein Glück nicht, Stark", warnte der Soldat mit einem wenig amüsierten Blick, der weicher wurde, als Tony auf das Fußende des Bettes kletterte und schmunzelte. "Was sonst, versohlst du mir dann den Hintern?"
"Soll das ein Friedensangebot werden, oder willst du mich los werden?", gab der Blonde mit leicht spielerischem Schmunzeln auf den Lippen zurück, worauf Tony nur den Kopf hin und her wog.
"Kommt drauf an, wie du mein Angebot interpretieren willst..."
"Wenn du willst, dass ich dich versohle, werfe ich dich aus diesem Zimmer...", gab Steve ebenso ruhig wie zuvor zur Antwort, was das anzügliche Grinsen des Mannes vor ihm nur noch breiter werden ließ.
"Schade eigentlich..."
"Du spinnst." Lachend schüttelte Steve den Kopf und lehnte sich nach hinten, als Tony ihn küssen wollte.
"Wie jetzt... Werde ich bestraft, weil ich dich gerettet habe?"
"Du wirst in diesem Zimmer für gar nichts bestraft."
"Wir können auch rüber ge..."
Mit einem Schubser warf Steve den lachenden Mann vor sich auf die Matratze und sah zu, wie dieser sich langsam zur Seite rollte und sich ihm gegenüber hinsetzte.
"Das war nicht nett..."
"Warst du es nicht, der gesagt hat, er traue niemandem ohne dunkle Seite ?"
"Und hast du mir damals nicht versprochen, dass ich diese vielleicht nur noch nicht kennen gelernt habe..."
Schluckend suchte Tony den Blick des Blonden, als dieser seine Position ein wenig änderte und ihm nun direkt auf gleicher Höhe in die Augen sah.
Tony versank in dem Blick, der plötzlich so viel intensiver zu werden schien, als er ihn je wahrgenommen hatte.
"Manche Dinge sollte man sich nicht wünschen...", mahnte Steve erneut, worauf Tonys Mundwinkel zuckte.
"Ich hab keine Angst vor dir..."
Ein spielerisches Lächeln umschmeichelte Steves Lippen, als er sich vorbeugte und mit seinem Körper Tony so zurück auf die Matratze lenkte, dass er unter ihm zu liegen kam. "Vertraust du mir?"
"Immer..."  

Tony Stark war noch nie so erregt gewesen in seinem Leben.
Er lag auf der Matratze und verging nahezu vor Lust, die ihm Steve seit gut einer Stunde in beinahe schmerzvoller Weise zukommen ließ.
Der Soldat hatte ihm nicht erlaubt ihn oder gar sich selbst zu berühren, quälte jeden süßen Lustpunkt an Tonys Körper mit einer fast schon chirurgischen Präzision.
Hörte immer einen Hauch von seinem Höhepunkt auf, hielt ihn auf diesem fast schon schmerzhaften Plateau, auf dem Tony vor seiner eigenen Lust nahezu verging.
Es gab keinen rationalen oder gar zusammenhängenden Gedanken mehr in Tonys sonst so brillanten Hirn.
Alles, was er wollte, war endlich Erlösung und doch wollte er sie nicht.
Immer wieder bettelte er um den letzten Schritt, nur um erleichtert zu stöhnen, wenn Steve sie ihm erneut verwehrte.  
Steve bespielte seinen Körper wie eine kostbare Violine, arbeitet an ihm, wie an einer wundervollen Skizze, die er für immer bewahren wollte.
Jeder einzelne Laut aus diesem sonst so vorlauten Mund waren der pure Genuss.
Er liebte es, wie der Milliardär sich ihm vollends ergab, genoss die Art, wie Tony sich fallen ließ und auf ihn reagierte.
Ein primitiver Teil in ihm wusste, dass er der erste Mensch war, der Tony Stark so sah.
Es war der Teil, der seine eigene Lust anschwellen ließ und einen Funken in seinem Herzen entfachte, von dem er nie gewusst hatte, dass er wirklich existierte.
Eine Art von Besitzerstolz...
Gemischt mit einer rasenden Eifersucht, als er daran dachte, wie Bruce ihn angesehen hatte.
Die Art, wie Bruce in seiner Umarmung gelegen hatte...  
"Du gehörst mir..."
An Tonys Ohr wispernd, spürte er, wie dessen ganzer Körper von einem Schauer überzogen wurde.
Ganz langsam drehte er Tony auf den Bauch, drückte ihn auf die Knie und begann seinen Eingang zu öffnen.
Ein fast schon gutturaler Laut entwich Tony in dem Moment, als Steve sich endlich in ihn schob.
Mit rhythmischen, harten Stößen nahm Steve den Mann vor sich, rieb sich gnadenlos über den Lustpunkt in Tonys Innerem und pumpte den zum Bersten gespannten Schaft im selben Rhythmus wie er in ihn stieß.
"Komm für mich...", knurrend schickte er Tony über die letzte Klippe und folgte nur wenige Herzschläge später selbst.
Zog den nach Atem ringenden Mann seitwärts an sich und hielt ihn einfach fest, während Tony langsam in einen erschöpften Schlaf wegdriftete.

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