Kapitel 20

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"Sagt dir der Name Armin Zola etwas..."
T'Challa begrüßte James Barnes nach seinem morgendlichen Training mit den Kriegerinnen der königlichen Leibwache.
Der weiße Wolf, wie er hier genannt wurde, sah dem König entsetzt entgegen und nickte.
"Das ist der kranke Wissenschaftler, der die Experimente an mir und anderen Menschen gemacht hat.
Er hat Supersoldaten quasi gezüchtet!"
Der König nickte bedächtig , während sich über seine Mimik ein besorgter Schatten legte.
"Natascha Romanoff hat mich über einen sicheren Kanal kontaktiert. So wie es aussieht, konnten deine Freunde beunruhigende Neuigkeiten heraus finden. Bitte ruf Clint, Sam und Scott in mein Büro... Ich denke, wir haben etwas zu besprechen."  

"Vom Raft?" Clint lehnte sich an die Wand des Büros und schüttelte den Kopf.  
"Macht Sinn... Man will mit allen Mitteln dafür sorgen, das man uns für die Attentäter hält. Und mit unserem Ausbruch..."
"… haben wir ein perfektes Motiv geliefert", ergänzte Scott den letzten Satz von Sam und verschränkte die Hände vor der Brust.
"Und dank Tonys Besuch bei uns... Glaubt man natürlich, dass wir uns rächen wollten, an seinem Verrat an uns."
"Tony hat uns nicht verraten...", mahnte Sam sanft, worauf Scott nur schnaubte. "Wie nennt man sowas denn?"
"Hör zu, Frischling", schnaubte nun auch Sam und sah Scott direkt in die Augen. "Keiner von uns kennt Tony so gut wie Steve.
Und ich weiß, wieso Tony so ausgerastet ist, von Steve...
 Ich sage nicht, dass Starks Methoden richtig sind... Aber ich sage: Ich kann seine Reaktion Cap gegenüber verstehen. Und vor allem Bucky gegenüber."
Er drehte sich direkt zu Bucky um, als er dessen Kopfbewegung in seinem Augenwinkel sah.
"Nichts für Ungut, Kumpel..."
"Du hast ja recht...", murmelte der Winter Soldier und sah Scott ruhig entgegen.
"Es gibt Dinge in meiner Vergangenheit, die ich nicht wieder gut machen kann. Und die Art und Weise, wie Tony die Wahrheit über den Tod seiner Eltern erfahren hat... Sagen wir es so, ich weiß nicht, ob ich an seiner Stelle den Attentäter am Leben gelassen hätte..."
"Du konntest aber nichts dafür...", versuchte Clint ihm Mut zuzusprechen, wohl wissend, wie es sein konnte, von fremden Mächten kontrolliert zu werden.
"Spielt das in dem Moment eine Rolle?", gab Bucky ruhig zurück und beantwortete die Frage mit einem Kopfschütteln selbst. "Nicht für die Opfer, Clint."
Eine betretene Stille trat ein, als allen Anwesenden bewusst wurde, dass es hier offensichtlich um mehr ging, als nur das Sukovia-Abkommen und die daraus entstehenden Konsequenzen .
Ihnen wurde mit einem mal bewusst, dass man erfolgreich einen Keil zwischen das Team getrieben hatte...
Und sie hatten es bereitwillig zugelassen.
Ganz so, wie Zemo es von Anfang an geplant hatte. Beschämt senkte Clint den Kopf und schloss für ein paar Sekunden die Augen.
Natascha hatte recht gehabt...
Mal wieder...
"Wir müssen Zemo befragen und diesen Zola stoppen...", hauchte er heiser und sah T'Challa von unten herauf an.
"Ich will diesen Bastard in einer Zelle... Gib mir fünf Minuten mit ihm..."
"Nein." Die ruhige, aber sehr bestimmte Ablehnung ließ Clints ganzen Körper anspannen.
Die beiden Männer lieferten sich für einige Sekunden ein Blickduell, das Clint jedoch bald schon aufgab, da er einsah, dass der König recht hatte.
Er wäre alles andere, als objektiv in diesem Verhör und schon gar nicht ruhig genug, um dieses durchzuführen.
Spiontechnik hin oder her...
"Wir haben in Wakanda unsere Wege, um an Dinge in menschlichen Gehirnen zu gelangen, die entweder entfernt... Oder erfahren werden sollen", erklärte der dunkelhäutige König ruhig und lächelte, als Bucky  beschämt den Kopf weg drehte.
"Was dem einen helfen kann... Kann bei einem anderen eine effektive Waffe sein, Clint.
Ich möchte, dass ihr anwesend seid, wenn Okoye und ich Helmut Zemo verhören. Wir werden schon herausfinden, was dieser Zola und er miteinander zu schaffen haben..."
Als er T'Challas Blick auffing, war Clint Barton für einen langen Moment sehr erleichtert, den König auf seiner Seite zu wissen...

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