Kapitel 41 | Gleichgewicht

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Gerade als Karina oben angekommen war, sah sie zwei Gestalten am Eingang zur Zitadelle. Sie erkannte die Tochter, die durch ihre Größe, sowie ihre langen grünen Haare nicht zu übersehen war. Die Person neben ihr in der sandfarbenen Robe identifizierte sie als ihren Meister. „Meister!", rief Karina ihm hinterher. Meister Kenobi und die Tochter blieben stehen und drehten sich zu ihr um.
„Ich hab euch gefunden. Gut."
„Was machst du hier? Du solltest dich doch um das Shuttle kümmern."
„Ich hatte im Gefühl Ihr bräuchtet vielleicht Hilfe.", versuchte Karina abzulenken. Sie hatte sich um das Shuttle gekümmert so gut sie konnte. Aber dieses seltsame Gefühl irgendetwas stimmte nicht, konnte sie nicht einfach ignorieren. Außerdem konnte sie nach ihrem Traum nicht weiter an die Reparatur des Shuttles denken. „Wenn Ihr meinen Bruder aufhalten und Eure Freundin retten wollt, dann müssen wir uns beeilen!", drängte die Tochter mit Nachdruck und war dabei die Zitadelle bereits alleine zu betreten. Die beiden Jedi folgten ihr wortlos. Am Ende des großen Raumes, den sie betreten hatten, vor einem beeindruckenden Thron, erkannten sie bereits die große, dunkle Gestalt des Sohnes. Er stand mit dem Rücken zu ihnen, weshalb sie hofften er hätte sie noch nicht bemerkt. Die Tochter, Meister Kenobi und Karina schlichen sich leise an ihn heran. Jedoch blieb ihr kommen nicht unbemerkt. „Schwester. Welch freudige Überraschung. Du kommst in Begleitung?" Der Sohn setzte sich auf den Thron des Vaters und blickte nun selbstgefällig auf seine Schwester und die beiden Jedi hinab. „Was hast du getan, Bruder?", konfrontierte die Tochter den Sohn.
„Getan? Ich habe das Richtige getan. Oder das Falsche. Je nachdem wie man es betrachtet."
„Unser Vater liegt im Sterben! Ist das dein Werk?"
Karina war schockiert. Der Vater lag im Sterben? Wenn er unfähig war zu handeln bedeutete das wohl, dass es jetzt an Anakin lag den Sohn aufzuhalten.
„Er ist so selbstsüchtig und braucht so lange, um zu sterben. Da wollte ich die Dinge etwas beschleunigen. Also...warum bist du hier?"
„Ich lasse dich nicht von hier fortgehen!"
Der Sohn schaute überlegen auf die Tochter herab und grinste selbstgefällig.
„Du bist nicht stark genug, um mich hier festzuhalten."
„Nur allein ist sie es nicht.", warf Meister Kenobi entschlossen ein. Der Sohn wirkte weder beeindruckt noch sonst irgendwie eingeschüchtert von Meister Kenobis Worten und antwortete gelangweilt: „Spielt Ihr damit auf euren Freund an? Den Auserwählten?"
Sein gelangweilter Blick schlug schnell wieder in ein überlegenes Lächeln um.
„Vielleicht solltet Ihr mal nach ihm sehen. Er hat gerade alle Hände voll zu tun."
Der Sohn lachte. Meister Kenobi schaute ihn finster an. Was hatte er Anakin angetan? Schwebte er womöglich in Gefahr? Karina machte sich die gleichen Gedanken. Die Tochter gab den Jedi mit einem entschlossenen Blick und einem kurzen Nicken zu verstehen, dass sie mit ihrem Bruder alleine zurecht kam. Die beiden Jedi verließen den Sohn und die Tochter und machten sich umgehend auf den Weg in den Innenhof und zu Anakin.

Karina und Meister Kenobi blieben ungläubig stehen. Im Innenhof angekommen sahen sie Anakin in einen Kampf verwickelt. Das war an sich nichts ungewöhnliches, war er doch andauernd in allerlei Kämpfe verwickelt, selbst wenn er es nicht wollte, aber die Person gegen die er kämpfte verblüffte sie. Es war Ahsoka! Ihr kommen blieb nicht lange unbemerkt, denn Ahsoka hatte sie bereits entdeckt. Sie stieß Anakin mit einem Machtstoß zurück. Dann lächelte sie Karina und Meister Kenobi zu und sagte arrogant: „Drei Jedi? Endlich eine Herausforderung!" Beim Blick in Ahsokas Augen bemerkten Meister Kenobi und Karina: das hier war nicht die Ahsoka, die sie kannten. In dieser Ahsoka spürten sie eine dunkle Präsenz, die ihren Geist vergiftet hatte. Bevor Karina und Meister Kenobi auch nur eine Sekunde länger über diese Situation nachdenken konnten, griff Ahsoka sie schlagartig an. Sie nahm Anlauf und sprang in die Luft, um die beiden mit ihren Lichtschwertern zu treffen. Die reagierten schnell genug und fuhren die blauen Klingen ihrer Lichtschwerter aus, kurz bevor Ahsokas grüne Klingen ihre Köpfe treffen konnten. Ahsoka starrte sie aus ihren verrückten gelben Augen an und lächelte voll Freude. Sie war wie in Ekstase. Sie stießen Ahsoka mit vereinter Kraft von sich. Ahsoka sprang akrobatisch mit einer Rückwärtsrolle zurück. Anakin hatte sich in der Zwischenzeit aufgerappelt und gesellte sich zu Meister Kenobi und Karina. „Was ist mit Ahsoka los?", wollte Karina von Anakin wissen. „Der Sohn hat sie mit irgendwas infiziert...", antwortete er abfällig. Ahsoka schaute die Jedi mit einem verrückten Lächeln an. Man konnte den Blutdurst in ihren Augen deutlich erkennen. Sie wollte eindeutig Köpfe rollen sehen — ihre Köpfe. Sie wartete nur darauf, dass die Jedi sie zuerst angriffen. Die taten ihr diesen Gefallen nicht und hielten sich mit ihren Lichtschwertern lediglich in Abwehrhaltung. Ahsoka hatte die Geduld eines Prädators und wartete nur auf den richtigen Moment, um zuschlagen zu können. Ihre Augen richteten sich nun direkt auf Karina. Sie schaute ihr tief und intensiv in die Augen. Karina schaute genauso intensiv zurück. Die Togruta stürmte auf Karina zu und griff sie mit ihren Lichtschwertern an. Karina brachte sich in Abwehrhaltung, um den Angriff zu blocken, doch Ahsokas Taktik war link. Sie zielte mit dem einen Lichtschwert auf die Klinge von Karinas Lichtschwert. Mit dem anderen versuchte sie Karinas Bein zu treffen. Anakin erkannte Ahsokas Trick und griff rechtzeitig ein, indem er Ahsokas zweite Lichtschwertklinge mit seiner abblockte. Er sah seine Schülerin eindringlich an. Er erkannte sie überhaupt nicht wieder. So etwas hätte die Ahsoka, die er kannte nie getan. Sie wäre niemals so hinterlistig gewesen. Ahsoka verärgerte das Eingreifen Anakins so sehr, dass sie Karina mit einem Machtstoß wegstieß und sich nun gänzlich Anakin widmete. „Ahsoka, ich bitte dich! Kämpf dagegen an!", flehte Anakin seine Schülerin an. Die wurde dadurch nur noch wütender und griff Anakin nun mit wesentlich brutaleren Schlägen an. Die Lichtschwertklingen zischten laut und blitzten auf jedes Mal, wenn Ahsoka einen neuen harten Schlag setzte. Anakin war ihr jedoch immer noch überlegen und stieß sie mit einem Machtstoß von sich. Er versuchte sie aus dem Konzept zu bringen. Ahsoka flog rückwärts, doch verhinderte einen größeren Rückfall, indem sie ihre Lichtschwerter in den Boden rammte. Anakin wurde des Kämpfens langsam leid. Aber nicht nur er. „Irgendeine Idee?", fragte Karina, die sich endlich aufgerappelt hatte, genervt und sah die beiden Jedi erwartungsvoll an. „Ja! Befreien wir sie!", sagte Meister Kenobi und holte einen seltsamen Stab hervor, der sich augenblicklich in einen Dolch zu verwandeln schien. „Was ist das?", fragten Anakin und Karina unisono. „Das tötet den Sohn!" Ahsoka knurrte daraufhin wütend. Ihr schien das Ganze gar nicht zu gefallen. „Woher habt ihr die Klinge?", fragte sie aufgebracht. Ihre Stimme klang dabei als würde der Sohn durch sie sprechen. Er konnte offenbar ihren Kampf mitverfolgen, obwohl er oben in der Zitadelle mit seiner Schwester kämpfte. Meister Kenobi lächelte gewinnend. Der Dolch schien also wirklich zu sein, was die Tochter ihm versprochen hatte. Eine Waffe, die den Sohn töten konnte. „Los, her damit!", knurrte Ahsoka und stürmte mit einem sofortigen Angriff auf Meister Kenobi zu. Meister Kenobi blieb gelassen und warf die Klinge im letzten Moment seiner Schülerin zu. Karina fing die Klinge und wiegte sie in ihrer linken Hand hin und her. Der Dolch war recht leicht und besonders scharf sah er auch nicht aus. „Wie ist der Plan? Sollen wir sie damit erstechen?", witzelte Karina leichtfertig. „Nun. Das finden wir gleich raus.", erwiderte Meister Kenobi etwas ratlos. Ahsoka griff nun Karina an, um ihr die Klinge aus der Hand zu reißen. Sie verwickelten sich in einen Lichtschwertzweikampf. Ahsoka war ziemlich stark. Stärker als gewöhnlich. „Ihr wisst also nicht wie das Ding funktioniert?", fragte Anakin entsetzt. Meister Kenobi wollte gerade etwas erwidern, als plötzlich ein lautes Scheppern über ihnen zu hören war. Die Jedi und auch Ahsoka schauten nach oben, wo gerade zwei Gestalten durch das große, runde Fenster aus dem hohen Turm direkt in den Hof flogen. Allerdings flogen sie auch genau auf sie zu, weshalb die vier ausweichen mussten. Sie hechteten mit einem Seitensprung davon und warfen sich zu Boden. Die zwei Gestalten landeten direkt vor ihnen — es waren der Sohn und die Tochter. Auch der Vater gesellte sich nun dazu und landete vor einem spärlichen Baum. Der Sohn rappelte sich als erster auf. „Wie schön, dass du unserer kleinen Party beiwohnst, Vater.", spottete er und warf dem Vater sofort rote Machtblitze entgegen. Der Vater wehrte sie mit einem einfach Machtschild ab. „Du wirst sofort damit aufhören!", befahl der Vater streng. Er wollte nicht gegen seinen Sohn kämpfen, aber er ließ ihm keine Wahl. Er durfte auf keinen Fall zulassen, dass er auf die Galaxis losgelassen wird. Egal was es kostete. Die Jedi rappelten sich inzwischen selbst wieder auf und beobachteten den erbitterten Kampf zwischen Vater und Sohn. Auch Ahsoka stand auf und beobachtete mit gewinnender Zuversicht die Überlegenheit des Sohnes. „Ihr seid viel zu schwach für mich alter Mann. Ihr bedeutet mir nichts mehr." Die Tochter lag immer noch am Boden und rührte sich nicht. Sie sah lediglich dem Kampf zu. Sie vertraute darauf, dass ihr Vater alles unter Kontrolle hatte. Die Machtblitze des Sohnes wurden immer brutaler und intensiver. Langsam konnte der Vater ihm kaum mehr stand halten. Er rutschte, wurde langsam zurückgedrängt, bis er ganz verlor, gegen den Baum hinter ihm geschleudert wurde und zu Boden fiel. Der Sohn ging auf den Vater zu. Der Vater rappelte sich langsam wieder auf und sah schwach zu seinem Sohn auf. Er wollte ihn zur Besinnung bringen, aber bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, warf sein Sohn erneut Machtblitze auf ihn und zwang ihn somit erneut in die Knie. Die Jedi und die Tochter sahen dem mit Entsetzen zu. Meister Kenobi nahm Karina unauffällig den Dolch aus der Hand, sah zu Anakin und rief ihm zu: „Anakin! Jetzt!" Er warf ihm den Dolch zu. Anakin war im Begriff den Dolch zu fangen, doch Ahsoka sprang dazwischen und krallte sich den Dolch als erste. Sie rannte schnell zum Sohn weiter, drehte sich oben auf den Stufen zum Baum noch einmal zu den Jedi um und bedankte sich mit einem Salut bei ihnen. Anakin, Karina und Meister Kenobi sahen entsetzt zu ihrer ehemaligen Freundin. Das war nicht mehr Ahsoka. Da war nur noch der Sohn. Der Sohn wandte sich von seinem Vater ab und drehte sich zu Ahsoka um. „Alles ist genauso gekommen wie es geplant war.", verkündete er. Der Vater sah, was Ahsoka in der Hand hielt und war entsetzt. Er stand auf und wandte sich an seine Tochter: „Du hast ihnen den Altar gezeigt?", „Es tut mir leid, Vater. Wie hätte ich ihn sonst aufhalten sollen?", erwiderte die Tochter ratlos. Sie sah num mal keinen anderen Ausweg, nachdem ihr Vater von ihrem Bruder besiegt wurde. Der Sohn ignorierte das Ganze. Er sah zu Ahsoka hinunter und forderte sie auf ihr den Dolch zu geben. Ahsoka warf einen kurzen Blick über die Schulter zu ihrem Meister. „Ahsoka, nein!", flehte dieser. Ahsoka zögerte und umfasste den Dolch fester. Waren Anakins Worte doch noch zu ihr durchgedrungen? Ahsoka schaute nachdenklich auf den Dolch und entschied sich ihn dem Sohn zu überlassen. Sie legte ihm den Dolch in die offene Hand. „Dankeschön. Und nun bist du mir nicht mehr weiter von Nutzen.", sagte der Sohn desinteressiert, tippte Ahsoka mit zwei Fingern an die Stirn woraufhin sie augenblicklich zu Boden fiel. „Nein!", schrie Anakin und stürmte wütend auf den Sohn zu. Dieser stieß Anakin lediglich mit einer lockeren Handbewegung zur Seite. Karina stand da und beobachtete die Szene mit blankem Entsetzen. Meister Kenobi half der Tochter zurück auf die Beine und stützte sie, da sie noch geschwächt vom Kampf mit ihrem Bruder war. Der Sohn wendete sich nun wieder Voll und Ganz dem Vater zu: „Die Jedi haben mir den Dolch geliefert. Und nun liefert Ihr Euch ans Messer. Endlich Vater...Zeit für Euch zu sterben." Der Sohn erhob den Dolch. Die Tochter bemerkte, was ihr Bruder vorhatte und wollte dazwischen gehen. „Vater!", rief sie außer sich und stürmte auf ihren Vater zu, um sich schützend vor ihn zu stellen. Sie schaffte es rechtzeitig ihren Vater zu erreichen. Somit traf der Sohn nicht seinen Vater und stattdessen seine Schwester! Die Tochter stöhnt auf und fiel ihrem Vater in die Arme. Der Sohn ließ den Griff des Dolches los. Er atmete schwer und schnell. Die Hand, mit der er seine Schwester erstochen hatte zitterte nervös. Was hatte er nur getan? Das wollte er nicht! „Wieso!?", schrie der Sohn entsetzt, sprang hoch, verwandelte sich in einen Drachen und verschwand. Die Jedi sahen ihm entsetzt nach. Er war entkommen — verdammt! Der Vater zog den Dolch aus dem Rücken seiner Tochter und legt sie sanft zu Boden. „Meine Tochter! Was habe ich getan?" Die Jedi wandten sich vom Blick gen Himmel ab — sie waren sich sicher, dass der Sohn nicht nochmal zurückkommen würde — und stürmten sofort zu Ahsoka, um zu sehen, ob sie noch lebte. Ahsoka bewegte sich nicht. Sie atmete nicht. Sie war kalt und blass. Ihre Augen wiesen keine Iris und Pupillen mehr auf. Karinas Augen wurden feucht. Das konnte doch nicht das Ende sein! Ahsoka konnte nicht tot sein. Jemand musste doch etwas dagegen unternehmen können! Die Tochter hustete stark. Die Jedi sahen nun zu ihr und dem Vater. „Ihr dürft ihn nicht hassen Vater. Es liegt in seiner Natur.", sagte sie schwach. „Nein. Alles ist verloren. Das Gleichgewicht ist gestört." Karina schaute zum Baum auf. Eine Hälfte davon begann zu leuchten und löste sich auf. Der Baum symbolisierte allem Anschein nach das Gleichgewicht in der Macht. „Ich dachte wenn ich Euch hierher bringe dann...aber ich habe alles zerstört.", bedauerte der Vater. Er empfand unendliche Reue. Anakin sah wieder besorgt zu Ahsoka herab. „Könnt Ihr ihr helfen?", fragte er verzweifelt an den Vater gerichtet.
„Es gibt kein Licht. Das Böse wurde freigesetzt. Und die dunkle Seite wird sie verschlingen."
„Ihr müsst ihr helfen!"
„Ich kann das nicht ungeschehen machen. Es gibt keine Hoffnung."
„Doch die gibt es! Die Hoffnung stirbt nie!", rebellierte Anakin. Er war verzweifelt. Er hatte versagt. Was brachte es ihm der Auserwählte zu sein, wenn er nicht mal die beschützen konnte, die ihm am Nächsten standen? Den Jedi blieb nichts anderes mehr übrig als um Ahsoka zu trauern. Die Tochter sah schwach hinüber zu Ahsoka, dann wieder zu ihrem Vater. Sie wusste, dass ihr Ende nah war. Sie zeigte mit schwachem Arm auf den leblosen Körper der jungen Togruta und sah ihren Vater flehend an. Dieser verstand sofort worauf seine Tochter hinaus wollte. Auch Anakin verstand. Und aus irgendeinem ihm unerklärlichen Grund wusste er was er jetzt zu tun hatte. Er setzte sich zwischen Ahsoka und die Tochter. Der Vater stellte sich hinter ihn. „Dann soll meine Tochter als letzte Tat eurer Freundin wieder das Leben einhauchen." Anakin berührte beide jeweils mit dem Ringfinger an der Stirn. Die Lebensenergie der Tochter floss durch Anakins Körper und wurde über ihn in Ahsokas Körper transferiert. Anakins Augen begannen zu leuchten und die Körper von Ahsoka und der Tochter begannen zu schweben. Karina und Meister Kenobi beobachteten das Ganze gebannt. Hoffentlich funktionierte es. Hoffentlich konnte Anakin mit Hilfe der Tochter seine junge Padawan zurückbringen. Plötzlich fielen die Körper der beiden wieder zu Boden und Anakins Augen wurden wieder normal. Anakin, Karina und Meister Kenobi schauten hoffnungsvoll zu Ahsoka. Die Farbe war wieder in ihren Körper zurückgekehrt, aber sie regte sich trotzdem nicht. Ihr Zustand blieb unverändert. Karina senkte enttäuscht ihren Blick und ihr kamen nun Tränen. Sie konnte nicht glauben, dass sie ihre wahrscheinlich beste Freundin verloren hatte. Plötzlich ertönt ein Husten. Karina schreckt auf. Das Husten kam von Ahsoka! Die richtete sich schreckartig auf und wurde sogleich von Anakin in eine Umarmung gezogen. Ahsoka war überrascht und verstand nicht was los war. Sie erinnerte sich schließlich nicht, dass sie für ein paar Augenblicke tot gewesen war. „Hey, Snips.", sagte Anakin sanft. Ahsoka sah in die erleichterten Gesichter von Karina und Meister Kenobi und sah sie fragend an. „Was ist passiert?", „Oh. Nicht viel. Schön dich zu sehen.", sagte Anakin. Die vier Jedi standen auf. Meister Kenobi reichte Ahsoka ihre Lichtschwerter. Der Vater saß trauernd vor dem leblosen Körper seiner Tochter. Er fühlte tiefe Trauer und endlose Schuld. „Da die Macht aus dem Gleichgewicht geraten ist, wird der Krieg in eurer Galaxis eskalieren. Mein Sohn hat die dunkle Seite gewählt. Dadurch gewinnen die Sith an Stärke.", wandte sich der Vater an die Jedi ohne den Blick von seiner Tochter abzuwenden. „Wir werden Euren Sohn aufhalten.", entgegnete Anakin entschlossen. „Nein, ihr müsst gehen. Sofort. Er braucht euer Shuttle, um den Planeten zu verlassen. Geht bevor er damit fliehen kann!"
„Was ist mit Euch?"
„Ich weine um alles was ich getan habe. Und um alles was noch kommen wird."
Anakin, Ahsoka, Karina und Meister Kenobi warfen noch einen letzten Blick auf den trauernden Vater und seine gestorbene Tochter, bevor sie schweren Herzens zurück zum Shuttle gingen. Sie hatten Ahsoka zwar zurück, aber dieser Kampf war noch lange nicht zu Ende.

Die Töchter des Obi-Wan KenobiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt