Kapitel 47 | Das Hapes-Konsortium

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[ Umbara ]

Die Schlacht um den Flugplatz auf Umbara war für den Moment eingedämmt. Marshall Commander Cody studierte  über eine Hologrammkarte ihre derzeitige Lage. Bis der Transmitter plötzlich zu Piepsen begann. Es kam eine Übertragung von Coruscant rein. Commander Cody öffnete die Verbindung über einen sicheren Kanal und es erschienen sofort die Holoabbilder von Großmeister Yoda und Jedi-Meister Mace Windu. Commander Cody nahm sofort Haltung an. „Commander, gebt mir sofort General Kenobi.", verlangte Meister Windu und klang dabei ein wenig ungeduldig. „General Kenobi befindet sich derzeit außerhalb der Basis, Sir.", antwortete Cody.
„Und Padawan Kryze?"
„Negativ, Sir."
Meister Yoda und Meister Windu tauschten — jedenfalls für Commander Cody — nichts sagende Blicke miteinander. Dann sah Meister Windu wieder zum Kloncommander. „Dann leiten Sie unsere Nachricht unverzüglich nach ihrem Eintreffen in der Basis weiter."
„Unverzüglich zum Jedi-Tempel auf Coruscant aufbrechen sie sollen."
„Verstanden, Generals.", bestätigte Commander Cody, woraufhin die beiden Jedi-Generäle verschwanden. „Nimm Kontakt zu General Kenobi auf! Er soll umgehend zur Basis zurückkehren!", befahl Cody dem nächsten Klonsoldaten, der neben ihm stand, woraufhin dieser zu einem anderen Transmitter ging und versuchte General Kenobi und Commander Kryze zu erreichen.

„General Kenobi.", meldete sich die Stimme von Boil aus dem Komlink von Meister Kenobi.
„Was gibt es?"
„Commander Cody sagt, dass ihr unverzüglich zur Basis zurückkehren sollt, Sir."
„Wir sind auf dem Weg.", bestätigte Meister Kenobi, und er und seine Padawan stiegen in das nächstgelegene Kanonenboot, das sie zur Basis zurückbrachte.

Als das Kanonenboot vor der Basis landete, wurden Meister Kenobi und Karina bereits von Commander Cody erwartet. Sie stiegen aus dem Kanonenboot und Meister Kenobi fragte: „Wie ist die Lage, Cody?"
„Weitestgehend ruhig, Sir. Vorerst. Aber deswegen habe ich euch nicht zur Basis zurückbeordert. Ich habe eine Nachricht für Euch von General Windu. Ihr sollt umgehend nach Coruscant zurückkehren."
„Wieso das?"
„Das hat der General nicht gesagt."
Meister Kenobi fasst sich grübelnd an seinen Bart. Er wunderte sich, was wohl so wichtig war, dass Meister Windu nicht sagen konnte worum es ging. Auf der einen Seite hatte er kein gutes Gefühl Umbara jetzt schon zu verlassen. Auf der anderen Seite konnten er nicht einfach so Meister Windus Befehl widersetzen. Er entschloss sich alleine nach Coruscant aufzubrechen und Karina zur Sicherheit hier auf Umbara bei Cody zu lassen. Das gab ihm ein besseres Gefühl. „Halte hier mit Cody die Stellung. Ich fliege alleine zurück nach Coruscant.", sagte Meister Kenobi an Karina gewandt, die daraufhin mit einem Nicken den Befehl bestätigte. „Geht klar, Meister!"
„Ich fürchte Commander Kryze wird ebenfalls erwartet, Sir.", wandte Cody ein. Nun waren die beiden Jedi gespannt. Was wollte der Jedi-Rat wohl von ihnen, dass sie sie von Umbara, von so einer wichtigen Mission, abzogen?
„Keine Sorge, Sir. General Krell hat sich der 501ten angeschlossen und erwartet bereits unseren Lagebericht.", ergänzte Cody, um Meister Kenobi zu beruhigen, dass sie hier nicht auf sich allein gestellt waren und alles in Ordnung wäre. „Nun gut. Wir sollten aufbrechen.", meinte Meister Kenobi und er und Karina stiegen wieder in eines der Kanonenboote, das sie zurück zum Kreuzer brachte von wo aus sie mit einem Shuttle zurück nach Coruscant fliegen würden.

[ Coruscant ]

Karina und Meister Kenobi stiegen in den Aufzug, der sie hinauf zum Jedi-Rat führte. Karina sah ihren Meister von der Seite an und fragte ihn neugierig: „Warum denkst du hat uns der Rat von Umbara abgezogen? Was könnte wohl so wichtig sein?"
Meister Kenobi fasste sich grübelnd an seinen Bart.
„Ich bin mir nicht sicher. Aber wir werden es gleich erfahren."
Karina konnte sich auch bei bestem Willen nicht vorstellen, was der Jedi-Rat wohl von ihnen wollte. Der Rat hatte doch wohl nicht herausgefunden, dass sie verwandt waren? Aber wie sollten sie das herausgefunden haben? Sie verhielten sich normal, wie immer eigentlich. Dachte Karina zumindest. Sie strich den Gedanken sofort wieder aus ihrem Kopf, denn sie wollte keine Panik verursachen, wo es kein Problem gab. Der Jedi-Rat würde ihre Unruhe spüren und dann würden sie wirklich auffliegen. Die Fahrstuhltür öffnete sich und sie stiegen aus. Dann betraten sie den Raum, in dem der Rat der Jedi saß, und traten in die Mitte des Sitzkreises. Neben Meister Yoda und Meister Windu waren nur Meister Fisto, Meister Tiin und Meisterin Gallia anwesend. Meister Koon, Meister Mundi, Meisterin Ti und Meister Kcaj waren per Hologramm zugeschaltet. „Ihr habt uns rufen lassen, Meister Yoda?", „Ja. Eine Nachricht von höchster Wichtigkeit der Kanzler erhalten hat.", sagte der kleine, grüne Großmeister. Nachricht von höchster Wichtigkeit? Das klang spannend. Nun war Karina neugierig. Genau wie Meister Kenobi. „Der Kanzler hat eine Nachricht von der Königinmutter von Hapes erhalten. Sie bittet die Republik um Hilfe gegen eine Gruppe Aufständischer, die das Konsortium und seine Systeme bedroht. Sie vermutet, dass die Aufständischen Unterstützung von den Separatisten erhalten könnten.", erklärte Meister Windu.
„Sollte dies stimmen, würde dies einen Angriff auf die Republik bedeuten.", ergänzte Meister Koon. Meister Kenobi und seine Schülerin tauschten fragende Blicke. Hapes war die Hauptwelt des Hapes-Konsortiums. Das ganze System, sowie 63 weitere Systeme waren von einem fast unmöglich zu durchdringenden Transitnebel eingeschlossen, genannt Hapes Cluster. Innerhalb dieses Nebels konnte man nicht in den Hyperraum springen und eine Kommunikation mit Planeten oder anderen Schiffen war ebenfalls unmöglich. Eigentlich lebten die Hapaner sehr abgeschieden vom Rest der Galaxis. Auch ihre Repräsentantin hatten sie kurz nach Kriegsbeginn aus dem Senat abgezogen. Und die Königinmutter, die Monarchin des Hapes-Konsortiums, soll keine sehr angenehme Frau sein. „Die Königinmutter ist nicht gerade für ihre Offenheit gegenüber den Jedi bekannt.", meinte Meister Kenobi und verschränkte skeptisch die Arme vor der Brust. „Hat sie wirklich die Jedi um Hilfe gebeten?", fragte Karina, genauso skeptisch wie auch überrascht. „Auf Königinmutter Ni'Korish traf das zu. Aber ihre Tochter Ta'a Chume ist seit einiger Zeit Königinmutter. Sie scheint den Jedi offener gegenüberzustehen.", erklärte ihnen Meister Mundi. „Warum habt Ihr gerade uns für diese Mission ausgesucht?", fragte Karina forsch.
„Das Hapes Cluster wird fast ausschließlich von Frauen regiert. Männer werden dort wie Bürger zweiter Klasse behandelt. Eigentlich sollten du und Meisterin Billaba auf diese Mission gehen. Aber der Kontakt zu Meisterin Billaba auf Korriban ist immer noch unterbrochen.", erklärte Meisterin Ti Karina. „Zudem sind die Hapaner den Menschen zum Verwechseln ähnlich. Ihr beide werdet nicht auffallen."
„Diese Aufständischen infiltrieren ihr müsst. Nicht als Jedi reisen ihr werdet, sondern als Vater und Tochter. Mit einem hapanischen Transporter in die Hauptstadt reisen ihr werdet.", sagte Meister Yoda. „Warum keines unserer Schiffe?", wollte Karina wissen.
„Zu sehr auffallen ihr würdet."
„Die Hapaner sind ein sehr abgeschiedenes Volk. Fremde Schiffe würden sofort auffallen.", ergänzte Meister Windu. Meister Kenobi und Karina sollten also nach Hapes und sich als Vater und Tochter bei den Aufständischen einschleichen. Keine außergewöhnliche Mission, aber Karina sah hier ein Problem: „Ich weiß ja nicht wie es Meister Kenobi geht, aber mein Hapanisch ist ein wenig eingerostet. Wie sollen wir uns mit den Hapanern verständigen?", fragte die junge Padawan und versuchte die Ironie nicht zu sehr raushängen zu lassen. „Ihr bekommt beide einen Komlink mit Echtzeit-Übersetzer. Damit solltet ihr zurechtkommen.", sagte Meister Mundi. „Und das Sprechen?", wollte Meister Kenobi wissen. Meister Windu schmunzelte amüsiert und sagte geheimnisvoll: „Das wird eine Überraschung." Karina und Meister Kenobi warfen sich von der Seite fragende Blicke zu. Wenn Meister Windu so schelmisch schmunzelte, dann konnte das nichts Gutes bedeuten — zumindest nicht für sie. „Mitkommen. Ihr sofort aufbrechen müsst.", sagte Meister Yoda, stand auf und bewegte sich auf die Tür zu. Meister Windu stand ebenfalls auf und folgte ihm, und Karina und Meister Kenobi folgten ihm.

Die Töchter des Obi-Wan KenobiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt