Die Jedi und die Klone hatten sich weit unten im Lager des Schiffes versammelt. Ihr Auftrag war es die Herzogin von Mandalore vor allen möglichen Gefahren auf diesem Schiff zu beschützen. „Ihr kennt euren Einsatzbefehl! Die Sicherheit der Herzogin Satine hat allerhöchste Priorität. Die Death Watch werden ihr mit allen Mitteln nach dem Leben trachten, um ihre Aussage vor dem Senat zu verhindern.", erklärte Meister Kenobi der kleinen Klontruppe und R2-D2 nochmal den Auftrag. „Sie bekommen möglicherweise Hilfe von den Separatisten. Also seid wachsam! R2 halte mit deinen Sensoren Ausschau nach verdächtigen Droidenaktivitäten!", befahl Anakin seinem Astromech, und dieser piepste ganz aufgeregt und gab zu verstehen, dass er seine Aufgabe verstanden hatte. „Sonst noch was, Sir?", wollte Captain Rex sicher gehen, aber Meister Kenobi versicherte ihm, dass das alles wäre. R2-D2 und Klone, bis auf Captain Rex und Commander Cody, schwärmten zu ihren Posten aus. Auf einmal piepste Karinas Komlink. „Ja?", entgegnete sie etwas unsicher. „Die Herzogin und ihr Gefolge wünschen euch zu sehen!", antwortete eine Palastwache der Herzogin und Karina sagte ihm, dass sie umgehend zu ihnen stoßen werden. Die drei Jedi, Rex und Cody, stiegen in den Fahrstuhl hinter ihnen, um damit nach oben zu fahren. Die Tür schloß sich und sie fuhren vom Lager in die oberen Etagen. Karina merkte, dass ihr Meister etwas unruhig wirkte, wollte es aber, aus Respekt vor seiner Privatsphäre, nicht ansprechen. „Ich spüre Eure Beunruhigung in Bezug auf die Herzogin. Sie könnte nicht in besseren Händen sein.", sprach Anakin nun Karinas Gedanken aus. Jetzt brauchte sie es selbst nicht anzusprechen. „Das weiß ich...", antwortete er, aber schien mit seinen Gedanken nicht recht bei sich zu sein.
„Und weshalb—?"
„Gar nichts. Das liegt schon weit zurück..."
„Oh...dann steht ihr euch nahe?"
„Wir kannten uns! Das ist viele Jahre her...", sagte Meister Kenobi streng und verstummte sogleich auch wieder. Anakin, der neben ihm stand grinste. Karina, die neben Anakin stand horchte auf. Nun war ihre Neugier doch geweckt. „Was ist damals...?", „Ich möchte jetzt nicht darüber sprechen.", erklärte Meister Kenobi ruhig. Sie verschränkte beleidigt die Arme. „Nie ist Zeit für irgendwas.", beschwerte sie sich still. Vielleicht bekam, sie bei Gelegenheit, mehr antworten von ihrer Mutter.Die Herzogin, die Lady und ihr Gefolge befanden sich in einem fürstlich eingerichteten Raum. Er war größtenteils bordeauxrot gehalten. Die Herzogin selbst saß auf einer großen, runden Anhöhe mit Kissen zum Sitzen darauf. Darüber ein Tuch und Gardinen an den goldenen Stangen. Herzogin Satine war gerade in eine Diskussion verwickelt. „Ein Krieg ist untragbar! Man hat uns glauben gemacht wir müssen uns daran beteiligen! Doch wenn die Entscheidung zum Kampf fällt haben wir bereits verloren.", „Verzeiht mir, Euer Gnaden, aber sollten wir uns dem Krieg nicht aus humanitären Gründen widersetzen?", fragte Senator Merrik die Herzogin. Jasmine, die neben ihm stand, fragte sich das Gleiche. „Ich widersetze mich ihm, weil er ein Affront ist! Gegen das Leben als Solches! Als designierte Regentin von 1500 Systemen spreche ich für tausende von Welten, die mich darum anflehen in diesem Krieg neutral bleiben zu dürfen." Die Tür öffnete sich plötzlich und es traten die drei Jedi ein. Meister Kenobi, der Satines Aussage mitbekommen hatte, erwiderte: „Man könnte jedoch argumentieren, dass die stärkste Verteidigung eine überraschende und alles entscheidende Offensive ist." Die Herzogin, die Prinzessin und die Senatoren sahen ihn sofort an. Satine musterte ihn etwas unsicher. Meister Kenobi nickte ihr keck zu. Jasmine konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Satine wollte sich allerdings nicht aus der Fassung bringen lassen und gab ein wenig abschätzig zurück: „Ein General wie er im Buche steht! Nicht wahr, Meister Kenobi?"
„Verzeiht meine Einmischung, Euer Hoheit. Ich wollte nicht unhöflich sein."
„Ist das so? Senatoren, ich nehme an euch sind die Halbwahrheiten und Übertreibungen eines Obi-Wan Kenobis bereits vertraut.", sagte Satine und alle Senatoren schauten ihn an. „Buir!", zischte Jasmine ein wenig empört, doch ihre Mutter ignorierte sie gekonnt. Obi-Wan nickte den Senatoren freundlich zu. „Euer Hoheit, Ihr seid zu freundlich...", „Ihr habt recht das bin ich.", antwortete sie überheblich. Karina, der die Blicke zwischen ihrem Meister und ihrer Mutter ziemlich unangenehm waren, gesellte sich, während der kurzen Stille, unauffällig zu ihrer Zwillingsschwester, Tal Merrik und Senator Onaconda Farr. Jasmine lächelte sie freundlich an. „Es wundert mich, dass Mutter dir erlaubt hat mit nach Coruscant zu gehen.", flüsterte Karina ihr zu. „Ich denke sie wollte meine Sicherheit nicht in fremde Hände legen. Nach den kürzlichen Vorkommnissen auf Concordia.", vermutete Jasmine.
„Erlaubt mir Euch meinen Gefährten vorzustellen: Jedi-Ritter Anakin Skywalker."
„Zu Euren Diensten, Mylady.", sagte Anakin und machte eine kurze Verbeugung. Jasmine lächelte etwas verlegen. „Charmant.", meinte sie, allerdings eher zu sich selbst. Karina hatte eine andere Meinung dazu: „Der tut nur so.", entgegnete sie amüsiert. „Es gab Zeiten da waren die Jedi keine Generäle, sondern Friedenswächter."
„Wir Jedi sind Beschützer, Hoheit! Im Augenblick Eure. Wir kämpfen für den Frieden."
„Welch' amüsanter Widerspruch.", murmelte Satine abgeneigt, während ein Butlerdroide ihr etwas zu trinken einschenkte. „Meister Skywalker will damit sagen, dass wir auf Geheiß Eurer Hoheit handeln, um Euch vor der Death Watch und den Separatisten, die Eure neutrale Ansicht nicht teilen, zu beschützen."
„Ich habe nichts dergleichen verlangt!", regte sich Satine lautstark auf. „Das mag wohl sein, aber die Mehrheit Eures Hofes bat uns darum.", klärte Meister Kenobi sie auf. Das war eigentlich gelogen. Was Satine nicht wusste war, dass es nicht die Mehrheit ihres Hofes, sondern Jasmine war, die Meister Kenobi angefleht hatte, sie mit nach Coruscant zu begleiten und für die Sicherheit ihrer Mutter zu sorgen. Sie vertraute der mandalorianischen Leibgarde, jedoch mussten sie mit allem rechnen, wenn die Separatisten wirklich involviert waren. Und da konnten ein paar Jedi an Bord nicht schaden. Satine schaute Meister Kenobi mit giftigen Blicken an. Sie schien ihm nicht zu glauben. „Ich entsinne mich nicht, dass Ihr Euch jemals hinter ausflüchten versteckt habt."
„Ich entsinne mich nicht, dass Ihr je vor Verantwortung zurückgeschreckt seid..."
Da inzwischen jeder die angespannte Stimmung deutlich spüren konnte, und sie als äußerst unangenehm empfand, stellte sich Orn Free Taa, der Senator von Ryloth, zwischen Herzogin und Jedi und versuchte die Situation zu entschärfen: „Es stimmen sicher damit alle überein, dass Herzogin Satine und General Kenobi bewiesen haben, dass jeder Sachverhalt seine zwei Seiten hat!", „Fürwahr!", kommentierte Tal Merrik und schien sichtlich amüsiert genauso wie Anakin, der inzwischen auch ein Glas in der Hand hielt. Vermutlich die Einzige, die diese Situation nicht amüsierte war Karina. Sie verstand die Welt nicht mehr. Ihr kam ein Gedanke, der sie wütend machte und auf den sie eigentlich nicht weiter eingehen wollte. „Und nun hinsichtlich der Senatsabstimmung vetreten wir die—"
„Die Meinungsvielfalt schafft Uneinigkeit und keine fähige Regierung!"
„Auch das ist wahr, Mylady."
Die junge Padawan glaubte sich verhört zu haben. Was war das für eine engstirnige Meinung? Karina wandte sich an ihre Schwester und flüsterte sehr leise, da Tal Merrik und Kin Robb ihr Gespräch nicht belauschen sollten. „Ich denke sie meint das nicht so wie sie es gesagt hat.", beschwichtigte Jasmine ihre Schwester als hätte sie schon gewusst, was Karina von ihr wollte. „Meinungsvielfalt schafft keine fähige Regierung? Jede Welt sollte gehört werden."
„Reg' dich nicht darüber auf. Aber...so ganz unrecht hat sie nicht..."
„Was?"
„Ich meine, wenn es nur einen oder nur sehr wenige Vertreter gibt, dann würden Entscheidungen schneller getroffen werden können. Die Anfälligkeit für Korruption wäre geringer. Eine Einschränkung der Meinungsvielfalt hätte durchaus seine Vorzüge."
„Aber was ist mit den kleineren Welten? Sollen diese sich von den Kernplaneten vorschreiben lassen, was für ihren Planeten das Beste ist?"
„Nein, natürlich nicht. Die Planeten eines Systems sollten sich zusammentun und unter sich ihre Bedingungen aushandeln, Wünsche nennen, Verbesserungsvorschläge liefern. Es sollte kleinere Räte geben, die dann vor den Senat treten.", äußerte sich Jasmine auf ihrer Meinung beharrend. „In der Theorie hört sich vieles leicht an.", versuchte Karina ihrer Schwester schonend beizubringen. Das stieß jedoch nicht auf wohlwollen. „Du willst mich über Politik belehren? Seit deiner Abreise ist Politik meine Aufgabe also lass' das!", sagte Jasmine gekränkt und wandte sich von ihrer Schwester ab. Karina fand das nicht fair. „Moment mal. Du kannst mir das nach der Zeit nicht vorhalten!"
„Hättest du deine Alpträume besser unter Kontrolle gehabt, dann hättest du nicht gehen müssen." Karina war zutiefst verletzt. Wie konnte ihre Schwester nur so etwas sagen? Als hätte sie sich ihre Alpträume ausgesucht. Die Zwillinge — beide gekränkt von den Worten der jeweils anderen — hatten kurz nicht dem Gespräch zwischen Herzogin und Jedi-Meister gelauscht, da schauten sie fragend auf, denn Meister Kenobi erhob auf einmal deutlich seine Stimme. Der Kampf ging wohl noch weiter. „Eine Miltärpräsenz der Republik ist die einzige Verteidigung gegen die Separatisten!" Es kam soweit, dass Satine nun aufstand. Sie und Meister Kenobi gingen wütend aufeinander zu.
„Selbst mit Extremisten lässt sich verhandeln."
„Bestimmt! Wenn man sich trotz des Geklappers ihrer Kampfdroiden verständigen kann!"
„Pah! Der Sarkasmus eines Soldaten!"
„Das Wunschdenken einer Träumerin!"
Sie standen sich so nah gegenüber, dass sich ihre Nasen fast berührten und tauschten giftige Blicke miteinander aus. Karina und Jasmine konnten nicht mehr hinsehen. So kannten sie ihre Mutter nicht. Und Karina kannte ihren Meister nicht so. Was war damals zwischen ihnen vorgefallen? „Herzogin, Meister Jedi. Es war eine lange Reise gönnen wir uns allen doch eine kleine Stärkung und etwas Ruhe...", wandte Senator Merrik ein. Senator Taa klatschte erfreut in die Hände und sagte überaus begeistert: „Eine glänzende Idee! Lassen wir die Politik für einen Moment beiseite und begeben uns zum Dinner." Wahrscheinlich wollte er, wie alle, dass diese schier endlose Diskussion endlich ein Ende fand. Satine und Obi-Wan tauschten weiterhin giftige Blicke. „Buir. Gedet'ye...", sagte Jasmine und sah ihre Mutter flehend an. Satine sah den flehenden Blick ihrer Tochter aus dem Augenwinkel. Sie starrten sich noch einen Augenblick lang an. „Na schön!", sagten Meister Kenobi und Herzogin Satine unisono. Sie stieß ihn beiseite und verließ stürmisch, aber elegant, den Raum. Jasmine folgte ihr still hinaus. Meister Kenobi sah ihr angespannt nach. Anakin warf seinem alten Meister einen schelmischen Blick zu. Ihn amüsierte die ganze Situation überaus.
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Die Töchter des Obi-Wan Kenobi
Fanfiction𝐾𝑎𝑟𝑖𝑛𝑎 𝐴𝑑𝑜𝑛𝑖𝑎 𝐾𝑟𝑦𝑧𝑒 𝐸𝑟𝑠𝑡𝑔𝑒𝑏𝑜𝑟𝑒𝑛𝑒 𝑢𝑛𝑑 𝐽𝑒𝑑𝑖-𝐴𝑛𝑤𝑎̈𝑟𝑡𝑒𝑟𝑖𝑛. 𝐽𝑎𝑠𝑚𝑖𝑛𝑒 𝐴𝑑ℎ𝑎𝑟𝑎 𝐾𝑟𝑦𝑧𝑒 𝑍𝑤𝑒𝑖𝑡𝑔𝑒𝑏𝑜𝑟𝑒𝑛𝑒 𝑢𝑛𝑑 𝑧𝑢𝑘𝑢̈𝑛𝑓𝑡𝑖𝑔𝑒 𝐻𝑒𝑟𝑧𝑜𝑔𝑖𝑛 𝑣𝑜𝑛 𝑀𝑎𝑛𝑑𝑎𝑙𝑜𝑟𝑒. Karina und...