Kapitel 15 | Wiedersehen

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Karina ging es heute ein kleinen wenig besser als am Vortag. Sie hatte gestern nach dem Meditieren Besuch von Swa-Lu und Ahsoka bekommen. Die Beiden redeten mit ihr über ihre Schwester und hatten gehofft, dass sie sie damit ein wenig aufheitern konnten. Sie hatten ihr auch ein kleines Geburtstagsgeschenk gemacht - eine Joganbeere. Da diese so selten waren teilte Karina sie sich mit Swa-Lu und Ahsoka. Nachdem die Beiden gegangen waren besuchte sie Saalia, die sich bei Karina für ihr Verhalten in der Kantine entschuldigte.

Karina ging nach den Morgenübungen zurück in ihr Quartier. Sie hatte zwei Stunden frei, weil die jüngeren Jünglinge momentan von Meister Sinube und Meister Yoda unterrichtet wurden. In ihrem Quartier legte sich Karina erstmal wieder hin und nahm das Bild von ihrer Schwester und ihrer Mutter mit auf ihre Matte. Eigentlich war den Jedi jeglicher Besitz untersagt, aber das war das Einzige was sie heimlich in ihrem Quartier versteckt hielt. Sie schaute es sich ausdruckslos an und dachte nach. Du bist eine Jedi! Du musst deine Gefühle hinten anstellen!, wies Karina sich selbst zurecht, aber das war schwierig mit ihren Erinnerungen. Die Anderen aus ihrem Klan waren schon als Babys in den Tempel gekommen, abgesehen von Hezekiah, der fortgegangen ist. Sollte ich auch den Orden verlassen? Vielleicht ist es unvermeidbar. Vielleicht war ich schon zu alt?, dachte Karina nach. Es war äußerst selten, dass sie an sich zweifelte, aber wenn sie es tat, dann an allem. Karina setzte sich wieder auf und betrachtete weiterhin das Bild. Es klingelte an der Tür. „Es ist offen!", rief Karina und die Tür öffnete sich. Es war Meister Kenobi. „Hallo, Meister Kenobi. Was verschafft mir die Ehre?", fragte Karina überrascht, und man hörte an ihrer Stimme, dass es ihr nicht gut ging. „Hallo, Karina. Ist alles in Ordnung bei dir? Du wirkst etwas nachdenklich." Karina schaltete das Hologrammbild ihrer Familie aus und antwortete mit schiefem Lächeln: „Ich habe gerade nur zu viel nachgedacht, Meister. Es geht schon wieder." Meister Kenobi nahm Karina ihre Antwort nicht ab, und setzte sich direkt neben sie auf die Matte. „Du kannst mir erzählen was los ist, wenn du möchtest. Vielleicht hilft dir ein Gespräch...", „Meint Ihr ich sollte den Jedi Orden verlassen? Zurück nach Mandalore?", fragte Karina direkt heraus, da diese Frage sie stark beschäftigte.
„Wie kommst du auf diesen Gedanken? Es gibt doch keine Probleme oder?"
„Nein, jedoch...der Jedi Kodex sagt: ‚Es gibt keine Gefühle, es gibt Frieden.' und ich fühle nun mal. Es fällt mir ab und an schwer meine Gefühle einfach beiseite zu schieben und nicht weiter über sie nachzudenken. Macht mich das nun zu einer schlechten Jedi-Anwärterin?"
Meister Kenobi war überrascht und überlegte was er Karina antworten sollte.
„Nein, das macht es nicht. Karina, hör mir jetzt genau zu. Selbstverständlich ist es dir erlaubt etwas zu fühlen, aber deine Gefühle dürfen nicht dein Handeln beeinflussen. Du musst sie nicht unterdrücken. Du musst sie nur kontrollieren können und loslassen, wenn es darauf ankommt."
„Also sollte ich meine Vergangenheit ziehen lassen? Meine Familie?"
Meister Kenobi überlegte kurz. Was würde Satine davon halten, wenn er Karina sagen würde, dass sie ihre Gefühle für ihre Familie ziehen lassen müsste?
„Nicht solange du deine Gefühle für sie unter Kontrolle hast.", antwortete Meister Kenobi und Karina schenkte ihm ein kleines Lächeln. Er wusste, dass Meister Yoda etwas anderes sagen würde, aber er konnte das Karina nicht antun. Sie war doch Satines Tochter. „Was ist der eigentliche Grund Eures Besuchs, Meister?", fragte Karina und sah Meister Kenobi abwartend an. „Oh, richtig. Ich habe etwas für dich.", antwortete er und holte etwas aus der kleinen Tasche an seinem Gürtel. Er gab Karina einen kleinen dunkelbraunen Samtbeutel, den sie auch sofort öffnete. Sie holte ein kleines Armband mit einer Kugel daran heraus. Sie untersuchte es neugierig und Meister Kenobi erklärte währenddessen: „Der Planet an dem Armband ist Mandalore. Immer wenn du einen neuen Planeten besucht hast kannst du ihn deinem Armband hinzufügen." Karina war sprachlos. Das war ein tolles Geschenk. „Dankeschön, Obi-Wan. Ich liebes es!", meinte sie und umarmte ihn glücklich. „Das Geschenk ist von deiner Mutter. Ich sollte es dir geben..." Karinas Lächeln wurde breiter. Die Aussage war eigentlich gelogen. Weder Satine noch Jasmine wussten von dem Geschenk. Es war von Meister Kenobi, denn er hatte Mitleid mit Karina, weil ihr dieser Geburtstag sehr wichtig war und sie ihn nicht mit ihrer Familie feiern konnte. Er wollte ihr einfach gerne eine Freude machen und sie etwas aufheitern. Außerdem war sie ihm mehr ans Herz gewachsen als ihm vielleicht lieb war. Meister Kenobi stand wieder auf und verabschiedete sich von Karina. Sie fragte: „Kann ich mit dir mitgehen?"
„Hast du heute keinen Unterricht mehr?"
„Oh...doch. Richtig...", fiel ihr ein und sie verabschiedete sich ebenfalls von Meister Kenobi. Sie betrachtete nochmals ihr Armband und musste lächeln. „Ich komme euch bald besuchen...", flüsterte Karina und betrachtete weiterhin lächelnd ihr Armband.

Die Töchter des Obi-Wan KenobiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt