Ich wusste nicht wie, aber ich hatte es tatsächlich geschafft, mich durch die Frauenmasse zu kämpfen. Als ich ganz vorne am Thresen stand, bereute ich sofort meine Entscheidung. Was zur Hölle tat ich hier gerade eigentlich? Ich wollte mich gerade wieder umdrehen und gehen, als eine bassige Stimme ertönte, »Und was darfs für dich sein?« »Ehmmm...«, augenblicklich drehte ich mich wieder in Richtung Thresen und stand somit nur etwa einen halben Meter von diesem wunderschönen Mann entfernt. Seine eisblauen Augen blitzten mich erwartungsvoll an. Mein Hals wurde trocken und ich fing an zu schwitzen. Krampfhaft starrte ich auf die Getränkekarte um ihn nicht ansehen zu müssen. Los Rachel, such dir einfach irgendein Getränk aus, versuchte ich mich selbst zu motivieren. »Ehmm... ich hätte gerne...«, fieberhaft überlegte ich. Im Augenwinkel sah ich, wie er seine Hände auf dem Thresen abstützte. Ich schluckte und konnte nicht verhindern, meinen Blick an seinen Händen hochgleiten zu lassen. Seine Finger zierten einige Ringe. Er hatte große Hände. Starke Arme. Schöne Tattoos. Ich konnte mein Gehirn nicht von der Fantasie abhalten, wie er mit diesen Händen meinen Körper erkundete, ich wollte, dass er mich an meinen Hüften festhielt und mich gleichzeitig in den siebten Himmel beförderte. Ich hätte gerne... »...dich«, rutschte es mir heraus. Sofort schlug ich mir die Hände vor dem Mund zusammen.
Scheiße, hatte ich das gerade ernsthaft laut von mir gegeben? Was zur Hölle war mit mir los? Hatte Mariella recht? War ich etwa echt so untervögelt?
Beschämt drehte ich meinen Kopf zur Seite, ich wollte ihn nicht ansehen. Wie peinlich.
»Sorry, ehm ich meinte...« Ich stockte, als ich den Barkeeper lachen hörte, »Einen Moment bitte.« Entgeistert sah ich dabei zu, wie er einer Kollegin zurief, dass er kurz Pause machen würde und sie stattdessen übernehmen sollte.
Als der Mann um den Thresen herumlief und die Frau nun stattdessen bediente, lichtete sich die Frauenmasse an der Bar allmählich.Den schwarzhaarigen Mann hatte ich jedoch aus den Augen verloren. Wo war er hin?
Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner Hüfte. »Soo, dann sag mir mal, was genau du von mir willst«, wurde mir direkt in mein rechtes Ohr geraunt. Ich drehte mich zu ihm herum. Verdammt, seine Stimme war so sexy, so tief, so... bekannt? »Sag mir erst, wie du heißt«, rief ich ihm über die laute Musik hinweg zu. »Zion, aber die amerikanische Aussprache«, wow, das war ein wunderschöner Name. Aber ich kannte keinen Zion. Wieso kam er mir dann so bekannt vor?
»Hast du zufällig einen Bruder?«, hakte ich nach. Es bildeten sich Lachfalten unter seinen Augen, als er anfing zu lächeln, »Nein, habe ich nicht. Was soll das werden?« »Du kommst mir irgendwie bekannt vor«, rief ich ihm zu.
Zion zuckte nur mit den Achseln. Seine Hand ruhte immernoch an meiner Hüfte. Dann beugte er sich zu mir herunter, »Sag mir lieber mal, was du denn nun von mir wolltest. Wolltest du mit mir reden um mir diese Fragen zu stellen?« Augenblicklich wurde ich wieder nervös. »Nein, ich... ich würde einfach gerne erstmal mit dir tanzen.«Keine Sekunde später wirbelte Zion mich herum. Überrascht ließ ich es geschehen. Wie aus Reflex legte ich meine Hände auf seiner Brust ab, während er nun auch seine andere Hand an meiner Hüfte platzierte. Seine Brust war steinhart. Mein Herz klopfte wie verrückt.
So bewegten wir uns eine Weile im Takt der Musik. Zion blickte mir tief in die Augen und zog mich damit wieder in einen Bann. Dieser konnte erst gebrochen werden, als der Schwarzhaarige mich herumdrehte, sodass ich nun mit dem Rücken an seinen Bauch gepresst wurde. Zions Hände verließen keine Sekunde meine Hüften, stattdessen führte er meine Bewegungen etwas. Mein Hintern rieb dabei an seinem Becken. Ich spürte seinen Atem im Nacken, als er sich zu mir herunterbeugte.
»Du riechst verdammt gut«, raunte er. Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als ich plötzlich seine Lippen über meinen Hals wandern spürte. Ich bekam eine Gänsehaut, doch stoppte ihn nicht. Es fühlte sich gut an.
Genießerisch schloss ich die Augen und als ich sie einige Sekunden später wieder öffnete, fielen mir die neidischen Blicke der anderen Frauen auf. Ups. Plötzlich spürte ich etwas an meinem Arsch. Ich riss die Augen auf.
Hatte Zion etwa gerade davon einen... »Oh fuck, sorry«, fluchte er peinlich berührt, als er es selbst bemerkte und ließ mich sofort los, »Ich ehm... ich sollte mal auf die Toilette gehen.« Ohne eine Antwort von mir abzuwarten, stürmte er davon und ließ mich stehen. Ich schmunzelte, doch blieb etwas unschlüssig stehen.
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This Person Will Not Exist
Mystery / ThrillerEr wird mich niemals in Ruhe lassen. Er wird immer irgendwie präsent in meinem Leben sein, egal ob physisch oder psychisch. Entweder er oder ich. Sonst wird es nie enden. *ZWEITER BAND VON „This Person Does Not Exist"* ++++ !ACHTUNG! Diese Geschicht...