29.Kapitel

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»Wegen Rachels Signal wissen wir überhaupt erst, dass sich hier in dem Black Cat Club ein geheimer Raum befindet. Ihr solltet euch bei ihr bedanken, von ihr geht keine Gefahr aus. Also nehmt jetzt die Waffen runter. Befragen können wir sie auch noch später«, sprach Theo weiter. Die anderen drei Polizisten ließen tatsächlich auf sein Wort die Waffen sinken. Es schien, als würden sie Theo sehr respektieren.
Bis auf der, der sich vorhin schon über Sandor lustig gemacht hatte. Dieser schaute den Blonden mit einem missbilligenden Blick an, sagte aber zum Glück nichts. Die drei traten von uns zurück. »Gut, dann kümmer du dich halt um sie.« Theo nickte, »Werde ich machen.« Dann entfernten sich die drei Polizisten endlich etwas, blieben jedoch nach ein paar Metern wieder stehen, um uns von der Ferne zu beobachten. Sie misstrauten uns ganz offensichtlich. Und ich konnte es ihnen nicht übel nehmen. Aber wichtiger als das war erstmal Theo.

»Es ist so schön dich wiederzusehen.«, hauchte ich ihm mit Tränen in den Augen zu. Er lächelte, seine blauen Augen blitzten aufgeregt. »Ich bin so froh dich wiederzusehen. Und du hast wirklich Hunter gefunden. Du bist einfach eine Superheldin.«, grinste er, dann schloss er Hunter und mich in seine Arme. Gierig sog ich seinen bekannten Duft ein. Augenblicklich entspannte ich mich wieder. Theo war eine Form von Zuhause für mich. Ich war so froh, wieder mit ihm reden zu können nach unserem letzten Streit. Auch Hunter schien sich langsam zu entspannen. Er sah auf, beäugte Theo neugierig und fragte dann, »Wer ist das?«.
»Ein toller Mensch, mein Schatz. Ein ganz wundervoller Mensch.«

Ein Räuspern ertönte neben mir, was von keinem anderen kommen konnte als Sandor.
Theo und ich lösten uns wieder aus unserer Umarmung. Es schien, als habe der Blonde Sandor jetzt überhaupt erst bemerkt. Argwöhnisch musterte mein Ex-Freund Sandor. Dieser tat es ihm gleich. Laut ihrem Blickduell war ich mir fast sicher, dass die beiden aufeinander eifersüchtig waren. Stimmt, die beiden hatten sich schließlich auch noch nie in Echt getroffen. »Ist das nicht Sandor Scott?«, fragte Theo an mich gerichtet. Ich öffnete gerade meinen Mund für eine Antwort, mir kam aber der Schwarzhaarige zuvor. »Ich kann auch sehr wohl für mich selbst sprechen«, antwortete Sandor patzig, »Ja, genau der bin ich.« Ich zog die Augenbrauen zusammen. War Sandor so eine Sensation im Gefängnis gewesen, oder warum kannte ihn jeder? »Woher kennst du ihn?«, fragte ich Theo. »Unter Kollegen erzählt man viel. Ich glaube auch, dass Sandor den Rekord für die meisten erhaltenen Liebesbriefe ins Gefängnis hält.« Meine Augenbrauen schossen in die Höhe, »Ach, ist das so?« Davon hatte Sandor nicht erzählt. Aber wieso sollte er auch? Mein Blick fiel auf ihn. Breit gebaut, Tattoos, wunderschöne Augen, kantiges Gesicht und wuschelige Haare. Naja, der Schwarzhaarige sah einfach überdurchschnittlich gut aus. Irgendwie wars auch kein Wunder. Dieser ging jedoch nicht auf das Gesagte ein. »Und du bist der Ex-Freund nehme ich an?«, fragte Sandor dann stattdessen mit verschränkten Armen. »So siehts aus. Ich bin Theo.« Der Blonde streckte ihm seine Hand zum Gruß hin. Sandor schlug ein, aber es sah irgendwie verkrampft aus.

Theo sah mit hochgezogenen Augenbrauen zwischen Sandor und Hunter hin und her. »Die beiden sehen sich ja erstaunlich ähnlich. Man könnte meinen Sandor wäre der Vater.« Peinlich berührt lachte ich auf. Auch Sandor grinste schief. »Ehmmm... ja, genau. Wie geht's May?«, versuchte ich krampfhaft das Thema zu wechseln. Theo ging zum Glück sofort darauf ein. »Ihr geht's gut. Sie meinte, dass sie dich gerne mal wieder sehen würde. Auf einen Neuanfang.« Ich lächelte. Das klang wundervoll. Ich würde meine beste Freundin zurückbekommen. »Und wie ist das mit dir?«, fragte ich, »Können wir auch einen Neuanfang haben? Als Freunde?« Nun lächelte auch Theo. »Gerne. Ich habe dich um ehrlich zu sein echt vermisst.« »Und ich dich erst.« Sandor räusperte sich erneut. »Rachel? Könnte ich kurz mit dir alleine sprechen?« Er warf einen Blick auf Theo. »Ist das okay?« Theo schien kurz zu überlegen. Dann nickte er, es erschien jedoch etwas widerwillig. »Ich bleibe hier. Willst du mir Hunter so lange geben?«, fragte mein Ex-Freund mich anschließend. Ich sah, dass Sandor gerade etwas sagen wollte, jedoch schloss er seinen Mund wieder, als ich ihm einen mahnenden Blick zu warf. »Klar, danke.«

This Person Will Not ExistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt