02

19 2 0
                                    

Michael und Carl, meine besten Freunde seit Kindertagen, kamen gerade an als ich die letzten Kästen Bier verräumt hatte. Die beiden hatten die meiste Zeit nur Blödsinn im Kopf, aber das gefiel mir.

Michael, der ein paar Jahre älter war als ich, kam aus gutem Elternhaus. Seine Eltern führten erfolgreiche Boutiquen für Herren und Damen Kleidung und zu besonderen Anlässen schneiderte uns seine Mum unsere Anzüge. Sein Vater hingegen war ein passionierter Künstler der selten zuhause war. Er jettete um die Welt um seine Gemälde an den Mann zu bringen.
Michaels kurzes, rotes Haar war immer akkurat geschnitten, seine Sommersprossen ließen ihn lieb und unschuldig wirken. Sein Kleidungsstil passte stets zu seinen Augen - ich hatte an ihm noch nie etwas farbliches gesehen.

Carl hingegen kam aus einer Pflegefamilie und war als Raufbold bekannt. Sein Surfer Style verursachte bei manchen Mädchen Ohnmachtsanfälle und obwohl er etwas ruppiger war liebten ihn alle.

"Hey Bro, alles bereit?", rief Michael der sich umsah. Ich hatte für meinen Geburtstag einen ganzen Strand Abschnitt gemietet, inklusive Strandkörben und Pavilion.

"Was in den Strandkörben passiert, bleibt in den Strandkörben, was?", nuschelte Carl und schien sich bereits jetzt zu freuen. Erinnerungen an vergangene Tage kamen bei ihm hoch als er die Location betrachtete.

Die beiden waren dafür bekannt Herzen zu brechen und jede Woche zierte ein anderes Mädchen ihren Arm - ihr Ruf war regelrecht ruiniert. In diesen Strandkörben waren Dinge passiert die wir besser niemals erzählen sollten.

"Ihr hättet ruhig früher auftauchen können. Ich hab fast alles allein gemacht.", meckerte ich, grinste aber. Ich konnte ihnen nicht böse sein.

"Hey Bro, mal langsam. Ich kümmere mich um die Musik, Carl um die Getränke. So hatten wirs vereinbart."

Wir saßen zusammen unter dem Pavilion, halfen Michael beim Aufbau der Anlage, bis Carl anfing von seiner letzten Eroberung zu erzählen. Für gewöhnlich trafen sie sich niemals mit ein und dem selben ein zweites Mal, was manchmal ziemlich hässlich werden konnte. Die gebrochenen Herzen die ihren Weg pflasterten wurden nicht weniger.

Ich will nicht sagen das sie schlimmer waren als ich... Auch ich reihte mich gelegentlich ein, doch im Gegensatz zu den beiden hatte ich bisher nur 2 Mädchen gehabt, weil ich einfach extrem beschäftigt und dazu wählerisch war.

"... Und Christie? Wie war sie?", fragt Michael mich und Carl horcht neugierig auf.

"Ganz OK. Sehr anhänglich und weniger selbstbewusst im Bett, aber immerhin eine 5 von 10.", gab ich zurück.

Christie war der Inbegriff von Arroganz. Egal wo sie war versuchte sie immer alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen in dem sie sehr knappe Kleider trug oder sich anderweitig daneben benahm. Sie war heiß, bis zu dem Moment als ich sie im Pool ihrer Eltern verführte. Sie hatte mir ihre Jungfräulichkeit verschwiegen also tat ich so, als hätte ich es nicht gemerkt. Ihr langes, blondes Haar klebte an ihrer Haut während ich sie von hinten nahm und ich konnte mir nur vorstellen wie sie ihre grünen Augen zusammenkniff, je härter ich eindrang.
Es war ok mit ihr, aber eben nichts das lange in Erinnerung blieb oder von Dauer war. Dennoch war ich verwundert wie sie mit 19 Jahren es geschafft hatte, Jungfrau zu bleiben.... Bei dem Ruf den sie hatte.

"Ich hab jedenfalls für Nachschub gesorgt...", begann Carl zu träumen. "Mit Kleider Ordnung versteht sich. Knapp und kurz war der genaue Wortlaut."

War es ehrenlos was wir taten? Definitiv. Manch einer würde sagen, wir stießen uns die Hörner nicht ab, wir entledigten uns der Hörner in dem wir sie uns weg rammten.

Wir waren jung, wild und frei und solange wir einander an die Regeln hielten, war alles gut.

Keine Ex des jeweils anderen würde in unserem Bett landen und Familie war tabu. Cousinen, Schwestern, sogar Tanten, fielen durch dieses Raster - für uns kein Problem. Bei den Massen an Frauen die es gab, konnte man es leicht verschmerzen von denen die Tabu waren Abstand zu nehmen.

Je später es wurde desto mehr Leute trafen ein. Viele, die ich nicht mal kannte, darunter das Football Team der Schule die ihre eigenen Groupies mitbrachten, aber auch etwas ältere aus dem College, das Michael besuchte. Wir feierten ausgelassen und während Carl den Barkeeper gab, Michael die Beats raus haute, gab ich den perfekten Gastgeber und mischte mich unters Volk.

Uns stand eine unvergessliche Nacht bevor und noch hatte ich keine Ahnung, wie unvergesslich sie werden würde. Besonders für Mich.

Hide & Seek 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt