Wir redeten kaum obwohl es so viel zu klären gab ;
Die Dinge die geschehen waren mussten irgendwie aus der Welt geschafft werden, auch wenn darin die größte Herausforderung bestand. Wie sollte sie das was ich getan hatte verzeihen und mir wieder vollständig vertrauen?Wir saßen am Steg, Hand in Hand, lauschten dem rauschen des See's und ich überlegte ob oder was ich sagen sollte...
"Ich...", begann ich und spürte den stärkeren Druck ihrer Hand in meiner, "ich hab dich vermisst. Ich dachte ich hätte dich endgültig verloren."War es zu früh, zu viel?
"Romeo...", flüsterte sie nachdenklich. "Ich weiß nicht was ich von all dem halten soll. Wir sind... So verschieden. Das habe ich erst durch diese ganzen Dinge richtig gemerkt."
Der Kloß in meinem Hals schwoll an. War es vorbei bevor es überhaupt richtig angefangen hatte?
"Mum hat eine tolle Wohnung gefunden und kann dort auch von der Zweigstelle deines Onkels aus arbeiten. Sie will das ich mit ihr komme."
Das gab mir fast endgültig den Rest. Ich wusste das die Zweigstelle von ihm weit weg war und durch das mangelnde Vertrauen von Julia war eine Fernbeziehung von vorne herein zum scheitern verurteilt."Was? Nein! Du kannst im Bungalow bleiben, ich...", protestierte ich, verstummte aber als sie mich ansah. Sie hatte ihre Entscheidung bereits getroffen, das musste ich einsehen. Sie wollte nicht bei mir bleiben. "Julia bitte, mach das nicht."
Ein letztes Mal strich sie über meinen Rücken, dann stand sie auf und blickte auf den See hinaus. "In 2 Tagen fahre ich zu ihr, ich gehe also nicht ohne mich zu verabschieden."
Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte. Alles fühlte sich falsch und fremd an, meine Zunge war unglaublich träge und meine Stimme war schlichtweg nicht vorhanden. Sie sah auf mich herab, versuchte zu lächeln und ging dann.
Ich blieb zurück. Alles was ich dachte zu wissen war mit einem Mal wie weg gewischt. Ich hatte keine Kraft mehr mich aufzurappeln. Zu allem Überfluss dröhnte Freya Ridings "Lost without you" leise im Hintergrund aus dem Wagen und der Regen setzte ein. Das half mir aber auch nicht mich wieder auf die Beine zu ziehen, im Gegenteil. Das Wetter passte zu meiner Stimmung, der Songtext zerriss mich innerlich.
Dad's Stimme drang sich in meine Erinnerungen.
'... Du gehst da raus und kämpfst... Keine Ausreden... Du bist mehr wert...'Mit aller Kraft stemmte ich mich auf die Beine. Endlich stand ich, überblickte den See und dann wusste ich es. Ich wusste was zutun war. Ich musste kämpfen mit allem was ich zur Verfügung hatte um das Mädchen das ich liebte davon zu überzeugen bei mir zu bleiben... Und ich wusste auch schon, wo ich anfangen sollte.
"2 Tage... Ich hab nur 2 Tage Zeit...", murmelte ich mir selbst zu, lief zum Wagen und stieg ein. 2 Tage waren viel zu kurz, aber ich war bereit.
Bereit zu kämpfen. Um Julia. Um mich. Um uns.
DU LIEST GERADE
Hide & Seek 2
RomanceRomeo Voltoni feiert seinen 21. Geburtstag und begeht dabei einen Fehler. Kann er ihn korrigieren oder wird daran alles zerbrechen?