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Michael war amüsiert darüber das mich ein Mädchen hatte abblitzen lassen. Frustriert nippte ich an meinem Bier.

"Wie's aussieht wirst du ver...", lachte er, brach aber dann mitten im Satz ab als er zur Tür der Bar blickte und das Unheil nahen sah. Genervt folgte ich seinem Blick und entdeckte Christie - von Julia keine Spur.

Als Christie an unserem Tisch ankam, war meine Laune regelrecht am Tiefpunkt. Noch schlimmer wurde es nur, als sie sich setzte und mir so auf die Pelle rückte.

Sie beachtete Michael gar nicht, obwohl er Stunden zuvor fluchtartig wie er sagt ihr Haus verlassen hatte. Vielleicht war aber auch genau das der Grund für ihre Ignoranz - mir half es jedoch nicht.

"Ich geb heut Abend ne kleine Party. Kommst du?", sie leckte sich über die Lippen während sie auf meine Antwort wartete. Michael antwortete statt meiner und bejahte es ohne mit der Wimper zu zucken.

Innerlich stöhnte ich auf, hatte ich doch keine besonders große Lust auf einen Abend, an dem Christie wie eine Klette an mir hing. Ich musste eine Möglichkeit finden, sie irgendwie los zu werden - ganz gleich wie... Und dazu fiel mir nur ein Mädchen ein.

Julia.

So sehr ich in den Gedanken auch vertieft war, so extrem reagierte ich auf äußere Störungen ;
Christie's Hand die plötzlich auf meinem Bein lag und sich immer weiter vor arbeitete hielt ich auf, schlug sie förmlich weg und stand auf. Ihr entsetztes Gesicht wich wenigen Sekunden später wieder der arroganten Züge, herausfordernd sah sie mich an.

"Können wir kurz unter vier Augen reden?", fragte sie und lächelte dabei. Was ein Schauspiel. Ich verabschiedete mich von Michael und ging zu meinem Wagen, Christie folgte mir. Bevor ich die Tür überhaupt öffnen konnte, zwängte sie sich dazwischen.
"Was genau ist dein Problem mein Schöner? Diese Übellaunigkeit steht dir überhaupt nicht.... Daher widme ich dir heute Abend meine volle Aufmerksamkeit. Im Pool, im Schlafzimmer... Wo immer du es willst."

Ich ignorierte was sie sagte, schob sie zur Seite und stieg in den Wagen. Wie ein garstiges Kleinkind, das nicht bekam was es wollte, stampfte sie auf. Ihr Gesicht glich einer fiesen, verzerrten Maske aus einem Horrorfilm....

Womöglich der Exorzismus? Würde ein Priester helfen?

"Romeo Voltoni! Meine Geduld neigt sich dem Ende!", wütete sie. Um nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen - sie schrie ja fast - ließ ich das Fenster herab und schaute sie herablassend an.

"Dann lass es doch einfach.", gab ich genervt zurück, was sie keinesfalls milde stimmte, sondern nur noch wütender werden ließ. "Ich will aber f*cken!", zischte sie.

Ich wusste darauf nichts mehr zu sagen... Ich hatte kein Verständnis für ihr Verhalten und am allerwenigsten verstand ich, wieso sie sich nicht einfach einen anderen suchte für ihre Sehnsüchte. Das ich kein Interesse hatte, oder zumindest keinen Bedarf der sie betraf wollte nicht in ihren Kopf. Bevor alles nur noch schlimmer wurde startete ich den Wagen und verließ den Parkplatz und schaute auch nicht zurück.

Meine Gedanken kreisten um jemand ganz anderen ;
Das Mädchen das mir einen Korb gegeben und mich somit eiskalt erwischt hatte. Das ist noch nie passiert. Stimmt es womöglich was Christie sagte? Das Julia eine Jungfrau ist und an Männern kein Interesse hat?

Nun... Ich war bereit das auf die Probe zu stellen. Mit allen Mitteln.

Hide & Seek 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt