32

26 2 0
                                    

2 Jahre später...

Julia und ich waren ein eingespieltes Team. Nach Beendigung ihrer Schule stieg sie ins Geschäft meines Vaters mit ein und arbeitete so mit mir zusammen. Sie war vollständig in die Familie integriert und fühlte sich wohler denn je, nicht zuletzt weil wir unser erstes Kind erwarteten.

Ich erinnerte mich noch genau an den Moment vor fast 9 Monaten als sie es mir sagte : wir waren gerade bei meinen Eltern und aßen zu Abend und während meine Mum voller Freude über die Neuigkeit weinte, fiel Dad und mir das Lachen aus dem Gesicht. Nicht das wir uns nicht freuten aber Dad's Vorstellung eines Großvaters war eine gänzlich andere - er selbst fühlte sich noch viel zu jung. Und was mich anging... Natürlich war ich mir über die Konsequenzen bewusst, dennoch schliefen wir miteinander ohne Kondom. Nach dem anfänglichen Schock Moment jedoch war ich überaus glücklich und konnte es kaum abwarten. Jeden Abend legte ich meinen Kopf sanft auf ihren Bauch und sprach mit unserem ungeborenen Kind.

Heute - der Tag unserer Hochzeit - verfiel Ich hier und da immer mal wieder ins schwelgen. Ich hatte endlich zu mir selbst, zu ihr aber vor allem zu meinen Gefühlen gestanden und gemeinsam erschufen wir uns etwas, das schöner nicht sein konnte. Ich war mir der Verantwortung ihr gegenüber, aber auch unserer ungeborenen Tochter bewusst - vor allem jetzt da wir heirateten.

Julia kam, in Begleitung ihrer Mutter, den Gang entlang der mit weißen und roten Rosen gesäumt war. Ihr Kleid war schlicht, doch zog die Blicke der Gäste trotzdem magisch an. Der gerade Rock verlief obenrum in ein Herz Dekolleté, aber der Punkt der am meisten Aufmerksamkeit erregte war ihr Bauch.

Dad lächelte. Wir beide hatten fast den selben Anzug an, wobei meiner etwas schnittiger war. Der dunkelblaue Stoff passte perfekt zum strahlend weißen Hemd und der kleinen Ansteckrose in der vorderen Tasche meines Jackets.

Ich nahm Julias Hand, bedachte ihrer Mutter mit einem liebevollen Lächeln und half meiner zukünftigen Frau an ihren Platz um mit der Zeremonie zu beginnen. Der Pfarrer ratterte die üblichen Phrasen herunter, ehe er uns die allerwichtigste Frage stellte...

"Wollt ihr einander lieben und ehren bis das der Tod euch scheide, so antwortet nun beide mit einem klaren "JA!"... " - Und genau das taten wir. Wir tauschten Ringe und als wir uns küssten jubelten alle Gäste.

Ich sah meine wunderschöne Braut an. "Für immer ist nicht lang genug...", flüsterte ich und lächelte.

Trotz aller Widrigkeiten hatten wir einander gefunden - uns füreinander entschieden und stark gemacht. Uns beschützt und versorgt... Und das war erst der Anfang unseres Lebens.

Aber es stimmte... Für immer war nicht lang genug.

ENDE

Hide & Seek 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt