Nach der gestrigen Folge muss ich sagen, dass ich etwas anderes erwartet habe und viele anderen auch. Daher will ich jetzt mal versuchen, es so umzusetzen, wie ich's mir eigentlich erhofft hatte.
Es ist nicht perfekt, das kann ich schonmal sagen, aber es ist hoffentlich ganz okay.
Mit pochendem Herzen klingelte Finn an Mailins Haustür. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Finn Schritte hören konnte. Allerdings war es Mailins Mutter, die ihm die Tür geöffnet hatte. Sie sah beschäftigt aus. Die beiden begrüßten sich kurz, dann schloss Finn die Tür hinter sich. Dann ging er die Treppen hoch.
Während er die Treppen hochging, konnte er bereits Mailins Stimme wahrnehmen. Und als er oben ankam, musste er mild lächeln. Mailin zockte gerade irgendein Videospiel und sah hochkonzentriert aus. Finn klopfte an Mailins Tür, aber sie konnte ihn nicht hören. Dann klopfte er ein zweites Mal, und dieses Mal hat Mailin ihn gehört. Hastig legte sie ihre Kopfhörer ab und beendete das Spiel.
»Hey. Ich hab dich gar nicht gehört, tut mir Leid.«, entschuldigte sie sich. Sie versteckte ihre Ohren unter ihren brünetten Haaren. Sie lächelte schüchtern. »Schon okay.«, sagte Finn, während er die Zimmertür schloss. Er legte seinen Rucksack auf dem Boden ab, dann setzten sie sich auf Mailins Bett.
Für eine kleine Weile sagten sie nichts. Finn und Mailin starrten unbeholfen auf den Fußboden und Mailin biss sich unsicher auf die Unterlippe.
»Es tut mir Leid-«
Mailin und Finn mussten verlegen kichern. Die Brünette hob den Kopf und guckte den Jungen mit einem winzigen Lächeln an. »Fang du an.«, bot Finn an. Mailin schüttelte den Kopf. »Nein nein, fang du an.« Finn atmete tief aus. »Okay ..« Er senkte für einige Sekunden den Blick, bevor er wieder Mailin anguckte. »Es tut mir Leid. Was ich gemacht hab, war scheiße.« Mailin antwortete nicht. Sie sah ihn schweigend an. »Ben ist hier derjenige, auf den ich sauer sein müsste, nicht auf dich.« Mailin traute sich ein bisschen zu lächeln. Sie spielte nervös mit ihren Fingern. »Mir tut's auch Leid«, sagte sie, »ich ..- ich wollte es dir eigentlich eher sagen, aber ich hab mich so dermaßen geschämt. Und ich hatte Angst, dass du voll ausrastest oder sowas.« »Du musst mir gar nichts erklären, Mailin.« »Doch doch. Ich kann voll verstehen, wieso du sauer warst.«, widersprach Mailin. Sie biss sich auf die Unterlippe. »Ich ..- ich hab mich einfach nicht getraut nach Hilfe zu fragen. Wenn ich gewusst hätte, dass Ben so ein Arschloch ist, hätte ich das niemals gemacht.« »Mailin, das ist nicht deine Schuld. Du kannst überhaupt nichts dafür.«
Mailin seufzte schwer und starrte auf ihre Hände. Sie zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung .. ich- ich bin einfach scheiße in solchen Sachen. Und ich hab wohl irgendwie einfach .. Bestätigung gebraucht?« Sie zuckte wieder mit den Schultern. »Das klingt dumm, ich weiß.« »Bestätigung von jemandem wie Ben?«, antwortete Finn und lächelte verwirrt. Mailin lachte unbeholfen und kniff die Augen zusammen. Dann guckte sie Finn an. »Ja, keine Ahnung!«, erwiderte sie lachend. »Ich glaube, es hätte mir einfach nicht so wehgetan, wenn er mich nicht so toll gefunden hätte.«
Mailin seufzte und legte sich weiter nach hinten, sodass sie hochguckte zur Decke. Finn legte sich ebenfalls hin, sodass sie beide zur Zimmerdecke gucken konnten.
Mailins Hände lagen auf ihrem Bauch und sie grübelte darüber nach, was sie als nächstes sagen konnte. »Bei dir wäre es halt anders gewesen.«, sagte sie. Sie drehte ihren Kopf, sodass sie Finn angucken konnte. Finn drehte ebenfalls seinen Kopf. »Ich mag dich nämlich total, und ich hatte Angst, dass ich- keine Ahnung .. irgendwie nicht gut genug bin für dich.«
Mailin senkte den Blick, als sie merkte, dass ihre Wangen vor Nervosität glühten. Sie traute sich nicht, Finn anzuschauen. Aber irgendwann, als die Stille doch etwas zu still wurde, griff Finn sachte nach Mailins Hand, sodass Mailin sich zwang den Jungen anzuschauen. Finn lächelte mild.
»Ich mag dich.«, sagte Finn. »Ich mag dich weil du so hilfsbereit bist, dass du versucht gutes zu tun. Dass du immer für deine Freunde da bist und nie Angst hast, deine Meinung zu sagen. Weil du so bist wie du bist.« Mailin lächelte leicht. »Du musst nichts tun, was du nicht willst. Ich würde dich nie zu irgendwas drängen.«, sagte Finn ehrlich.
Zählt Sex auch dazu?
Mailin biss sich auf die Zunge. »Gilt das auch für ... Sex?« Finn nickte ohne zu zögern. Er lächelte. »Wir haben alle Zeit der Welt.«, antwortete er. »Unser Tempo, erinnerst du dich?« Mailin kicherte und nickte mit geröteten Wangen. »Ja klar weiß ich das noch, du Idiot.« Finn musste leise lachen und drehte sich auf die Seite. Mailin tat es ihm gleich. »Wir können ganz klein anfangen. Kleine Schritte. Und wenn dir dann mal doch irgendwann etwas zu schnell geht, gehen wir ein Schritt zurück.«, sagte Finn. »Und das ist auch wirklich okay für dich?«, hakte Mailin schüchtern nach. Finn nickte zur Bestätigung. »Ja.« Mailin lächelte erleichtert. »Danke.«, murmelte sie ehrlich.
Finn legte sich ein Stückchen näher an Mailin, sodass sich ihre Nasenspitzen berühren konnten. Mailin stellte fest, dass Finn immer noch ihre Hand hielt. Sie lächelte. Dann strich sie langsam mit ihrem Daumen über Finns Hand.
»Ich würde gern einen Schritt probieren.«, erwiderte Mailin. »Welchen?« Mailin senkte den Blick für ein paar Sekunden und starrte auf Finns Lippen. Finn bemerkte das und ein sanftes, kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Dann guckte Mailin wieder in Finns Augen. »Ich würde dich gerne nochmal küssen. Der erste Kuss ist ja .. ein bisschen gefailt.« Finn lächelte. Dann nickte er. »Okay.«
Mailin lächelte erleichtert, und dann näherte sie sich Finn so weit, dass sie ihre Lippen vereinen konnte. Da Mailin wirklich so gar keine Erfahrung im Küssen hatte, versuchte sie einfach ihrem Bauchgefühl zu vertrauen. Finn erwiderte den Kuss, ganz vorsichtig und mit Gefühl.
Sachte legte Finn seine Hand an Mailins Wange und strich mit seinem Daumen über ihre Wange.Der Kuss fühlte sich definitiv besser an, als der Erste im Wald. Und je mehr Sekunden vergingen, umso weniger nervös war Mailin. Sie lächelte den Kuss hinein und seufzte leise auf. Finn erhob sich ein kleines Stückchen und Mailin begriff schnell. Sie legte sich auf den Rücken und lies zu, was Finn tat. Er winkelte seinen Arm an, sodass er über Mailin gebeugt war.
Irgendwann waren sie gezwungen, sich voneinander zu lösen, um Luft zu holen. Als Mailin traute sich die Augen zu öffnen, musste sie anfangen zu lächeln. Finn lächelte und Mailin bemerkte erst jetzt, wie sehr sie sein Lächeln mochte. »Was ist?«, fragte Finn leise. Mailins Wangen gewannen wieder an Wärme. »Nichts«, wisperte sie, »mir ist nur grad aufgefallen, wie sehr ich dein Lächeln mag.« Finns Lächeln wurde breiter und Mailin musste automatisch mitlächeln. Dann zog sie den Jungen sachte an sich, um ihn erneut küssen zu können.
Mailin war froh, dass Finn so verständnisvoll war. Sie wollte nichts überstürzen. Kleine Schritte eben. Und wenn ihr dann mal doch irgendwann etwas zu schnell ging, dann würden Finn und sie wieder einen Schritt zurückgehen.
Es würde okay sein. Und es würde so lange für sie okay sein, solange sie beide sich wohlfühlten.
DU LIEST GERADE
Alt er love. || ˢᵏᵃᵐ ᵍᵉʳᵐᵃᶰʸ
Short StoryEine kleine Sammlung an OneShots zur Serie DRUCK. Wie würde Hanna vielleicht reagieren, wenn Matteo sich zuerst bei ihr geoutet hätte? Wie würde Jonas damit umgehen, wenn er wüsste, dass sein bester Freund mal in ihn verknallt war? Wieso kümmert si...