Alt er love. || ˢᵏᵃᵐ ᵍᵉʳᵐᵃᶰʸ

Kälte || 1

Okay, sind wir mal ehrlich - wir alle sind ausgerastet, als Matteo und David unterbrochen wurden. Meine Nerven liegen jedes Mal blank ..

Nun, jetzt schreib ich mal meine Version, wie es stattdessen enden könnte.

»Laura ist meine Schwester.«, erwiderte David ruhig und lächelte den Blonden vorsichtig an.

Matteo brauchte einige Sekunden, bevor er anfing zu es zu realisieren. Er senkte den Blick, seine Augen füllten sich mit Tränen. David war nicht vergeben. Er hatte keine Freundin. Matteo wollte heulen vor Erleichterung.

Dann sah er den Jungen mit feuchten Augen und geröteten Wangen an, er lächelte schüchtern. Sein Blick lag auf den Lippen von David. Am liebsten würde Matteo ihn jetzt einfach zu sich ziehen und ihn küssen.
Er wollte endlich wissen, wie das war. Er hatte noch nie einen Jungen geküsst, aber er wusste, dass er es wollte. Er wollte es so sehr. Bei Sara war es das komplette Gegenteil - da wollte er sie nie freiwillig küssen. Es war immer dieser Druck gewesen es zu tun. Weil es von ihm erwartet wurde. Aber Matteo verspürte hier keinen Druck. Er wollte David küssen.

Sein Blick schweifte auf die Hand des Jungen. Ängstlich, langsam und zaghaft legte der Blonde seine Fingerspitzen auf die Hand von David, und es fühlte sich gut an. Die Deutung war bei David glücklicherweise angekommen. Statt die Hand von Matteo wegzuschlagen umfasste er sie vorsichtig. Sein Herz klopfte wie verrückt, es schlug so wahnsinnig schnell, und es würde ihn wirklich nicht wundern, wenn Matteo das Pochen seines Herzens hören konnte.

Es fehlten nicht mehr viele Zentimeter. Sie hatten gar kein Zeitgefühl, wie lange sie so dastanden. Es fühlte sich so an, als hätte jemand die Zeit eingefroren.
Aber dann konnte David sich nicht länger zusammenreißen. Er näherte sich Matteo vorsichtig.

Eine Tür riss auf.

»Aber du hast gelogen!«

Ruckartig entfernten sich die Jungs voneinander. Vermutlich vor Schock und Angst gesehen zu werden. Es war Mia, die wütend in ihr Zimmer stampfte. Im Flur stand Alexander, der mindestens genau so sauer war. »Ja, weil man es dir nicht Recht machen kann!« Alexander hatte die Wohnungstür zugeknallt und blickte in die Küche. Er sah die Jungs genervt und wütend an. »Was glotzt ihr!?«
Dann bewegte er sich in Richtung Mias Zimmer. Alles, was man jetzt noch hören konnte, war, wie die zwei wütend miteinander stritten.

Matteos Kopf war total erhitzt. Sein Herz raste wie verrückt. Er biss sich ängstlich auf die Zunge. Er hatte Panik.
David räusperte sich leise und kratzte sich unbeholfen im Nacken. »Streiten die zwei oft?«, hakte er ein bisschen hilflos nach, um diese eigenartige Stille zu brechen.

Matteo nickte langsam und grinste unbeholfen. »Ein wenig, ja.« David schnaubte und musste ebenfalls leicht lächeln. Sein Handy vibrierte. Er holte es hervor und öffnete Whatsapp. Laura hatte ihm geschrieben.
»Ich soll nach Hause kommen.«, murmelte David ein wenig enttäuscht. Er sah Matteo trüb an. Er wollte jetzt nicht einfach gehen. Er hätte Matteo beinahe geküsst, wenn Alexander und Mia nicht hereingeplatzt wären. Aber Matteo konnte es verstehen. Seine Schwester machte sich bestimmt nur Sorgen. Der Blonde kratzte sich am Hinterkopf und senkte verlegen den Blick. »Wenn du Bock hast, begleite ich dich. Nur wenn's okay ist.«, schlug er vor. David lächelte vorsichtig. Dann nickte er. »Okay, cool.«

-

»Es ist kalt«, stellte Matteo nach wenigen Minuten fest. Tagsüber war es nicht ganz so kühl gewesen, aber die Abende dagegen waren doch sehr frisch. Die Straßen waren befeuchtet, vorhin hatte es noch ein wenig geregnet. Der Blonde vergrub seine Hände in den Jackentaschen und versteckte sein Gesicht in seinem roten Schal, den er sich übergezogen hatte. Er mochte die Kälte eigentlich, aber jetzt gerade war es wirklich nicht auszuhalten.
»Geht.«, meinte David in der Stille. Es bildeten sich durch die Luft einige kleine Atemwolken. »Ich mag die Kälte.« Er pustete einmal, sodass sich eine mittelgroße Atemwolke bildete.