Ausmisten

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Gelangweilt starrte Ismail die Deutschaufgaben an. Dieses Thema war einfach nur nervig. Er hatte jetzt keine Probleme mit dem Thema generell, es langweilte ihn einfach zu Tode. Gedankenverloren spielte er mit seinem pastellviolettem Kugelschreiber herum.

Als sein Handy vibrierte, legte er den Stift zur Seite und tippte kurz auf sein Handybildschirm. Er fing direkt an erleichtert zu lächeln. Sascha hatte ihm geschrieben. Er öffnete Whatsapp und las sich seine Nachricht durch.

Hey. Hast du gerade Zeit?

Ismail seufzte frustriert auf und fing an zu tippen.

Hey.
Ich würde lügen, wenn ich ja sage. Hausaufgaben in Deutsch.

Stumm trommelte Ismail mit seinen Fingern und wartete auf eine Antwort. Es dauerte nicht mal eine halbe Minute, bis Sascha wieder geschrieben hatte.

Mein Beileid. Welches Thema?

Statt zu antworten, drückte Ismail intuitiv auf Videoanruf.

Nach wenigen Sekunden ging Sascha (wenn auch leicht überrascht) ran. Er lächelte trotzdem. Ismail mochte es, wenn Sascha lächelte. »Hey, na?« »Ich hasse Deutsch.«, stöhnte Ismail genervt auf. »Wozu brauche ich das denn? Epochen. Das werde ich niemals in meinem Leben brauchen!« Belustigt lachte Sascha auf und fuhr sich kurz durch seine dunkelblonden Locken, die wild verteilt auf dem Kopf lagen. »So schlimm?« Ismail nickte zur Bestätigung. Er stützte sich den Kopf mit seiner linken Hand. »Erzähl mal, wobei brauchst du Hilfe?«, hakte Ismail nach. »Meine Mum hat mich dazu verdonnert auszumisten. Sie kann dieses Chaos nicht mehr sehen.«, erwiderte er. Skeptisch runzelte Ismail die Stirn. »Dein Zimmer ist doch nicht so schlimm?« Wieder lächelte Sascha nur und zuckte mit den Schultern. »Hab ich ihr auch gesagt. Aber wenn ich's nicht mache, dann holt sie den blauen Müllsack und macht kurzen Prozess.«, sagte er. Dann guckte er sich kurz in seinem Zimmer um.

»Ich hab gedacht, du könntest helfen. Dann geht das schneller. Aber du bist ja gerade mit-«

Ismail grinste breit. »Gib mir 5 Minuten.«

Sascha konnte nicht anders als glücklich zu lächeln. Er legte den Kopf schief. »Bist der Beste.«

Wenn Ismail schon Gelegenheiten hatte sich vom Lernen abzulenken, dann wollte er diese auch nutzen. Und wenn es um Sascha ging, würde Ismail sowieso alles stehen und liegen lassen. Ismail bemerkte nicht die Wärme, die durch seine Wangen floss. Er konnte nur lächeln. »Bis gleich.«, meinte er liebevoll und winkte noch schnell, bevor er den Videoanruf beendete.

[...]

»Was würde ich nur ohne dich machen?«, fragte Sascha grinsend, während Ismail noch die Treppen hochging. Er hatte sich noch schnell umgezogen und sicherhaltshalber zwei Kartons mitgebracht. Lächelnd betrat Ismail die Wohnung und zog sich die Hausschuhe aus. Es lohnte sich sowieso nicht irgendwelche anderen Schuhe für Draußen anzuziehen, wenn Sascha sowieso über ihm wohnte.

Schnell schloss Sascha die Wohnungstür, dann machten sie sich auf den Weg in sein Zimmer. Es war klein, aber gemütlich. Ismail mochte Saschas Zimmer. Er hatte schon vor Jahren aufgehört zu zählen, wie oft die zwei hier miteinander abgehangen haben.

Aber als Ismail aber dann das leichte Chaos sah, blieb er verdutzt stehen. Es waren eine Menge Stapel mit Büchern, Papier und anderem Krimskrams. Sascha blickte ihn grinsend von der Seite aus an.

Alt er love. || ˢᵏᵃᵐ ᵍᵉʳᵐᵃᶰʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt