Kapitel 1 - Y/N

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Gelangweilt saß ich auf meinem Koffer am Bahnhof Kings Cross. Meine Aufregung, die sich während der Anreise angesammelt hatte schwand mit jeder Minute, die ich länger damit verbrachte auf meine Freunde zu warten. Allmählich verlor ich sogar die Hoffnung, ob sie über haupt kommen würden. Natürlich würden sie kommen, dass wusste ich ganz genau. Schließlich würden wir unser viertes Schuljahr in Hogwarts antreten. Diese Worte klangen längst nicht mehr so unglaubwürdig für mich. Vor vier Jahren hielt ich Hogwarts noch für einen schlechten Scherz, doch mit jedem Jahr das verging wurde Hogwarts mehr und mehr zu meinem zu Hause. Auch wenn der Stammbaum meiner Familie nicht durch magisches Blut geprägt ist, unterstützten mich meine Eltern von Anfang an voll und ganz. Ich bin bereits eine echt gute Hexe, so gut das ich meiner besten Freundin Hermine Konkurrenz mache. Jedoch ist bei mir Talent der Schlüssel zum Erfolg gewesen. Nach einem erneutem Blick auf die Uhr, seufzte ich auf. Wo bleiben sie den bloß so lange? Ich beobachtete, die vielen Muggel, die sich ihren Weg am Bahnsteig bahnten, als ich plötzlich einen mir bekannten Rotschopf in der Menschen Menge erblickte. Es war Ron, gefolgt von seiner Familie, Harry und Hermine. Hermine rannte euphorisch auf mich zu, nachdem sie mich erkannte. Auch ich erhob mich schnell und kam ihr entgegen. „Hermine wie schön dich zu sehen." bekam ich gerade noch heraus, bevor sie mir glücklich um den Hals fiel. Nachdem sie sich von mir gelöst hatte musterte sie mich von oben bis unten. „Y/N du hast dich verändert, du bist noch hübscher geworden seitdem wir uns das letzte Mal gesehen hatten." Ron und Harry die mittlerweile neben uns eingetroffen sind, nickten leicht und stimmten Hermines Aussage zu. Ein leichtes Lächeln schlich sich über meine Lippen. Sechs Wochen sind eine lange Zeit, ich hatte das Goldene Trio die ganzen Sommerferien nicht gesehen. Jeder von uns, hatte seine Ferien bei seiner Familie verbracht. Natürlich haben Hermine und ich uns gegenseitig geschrieben, mit Ron und Harry hatte ich jedoch weniger Kontakt gehabt. Ich schickte beiden eine Eule, aber die Briefe kamen nicht an. Ron war mit seiner Familie nach Rumänien verreist, daher kehrte die Eule wieder um. Bei Harry bin ich mir ziemlich sich das sein Cousin Dudley den Brief abgefangen hat. „Auch wir sind über glücklich dich zu sehen. " ergriff nun Harry das Wort und richtete dabei seine Brille, die schief saß. Bevor ich etwas entgegen konnte wurde ich auch schon von Molly überfallen. „Och Liebchen ich hoffe du musstest nicht all zu lange auf uns warten. Die Jungs haben mal wieder etwas getrödelt."bei den Worten seiner Mutter schaute Ron schuldbewusst zu Boden. „Wie ist es dir in den Ferien ergangen?" fragte sie mich interessiert. „Ganz gut, ich habe viel Zeit mit meinen Eltern verbringen können." erwiderte ich ihr höflich. Schließlich fielen mir auch Fred und George auf, die die Situation von etwas weiterer Entfernung genauestens mitverfolgt hatten auf. Auch in ihren Gesichtern konnte ich Freude erkennen mich zu sehen. „Nicht schlecht Y/N." kommentierte Fred, nachdem er mich einmal von oben bis unten angesehen hatte. „Fred" sagte Molly mahnend und warf ihrem Sohn einen leicht empörten Blick zu. Ich spürte förmlich wie ich leicht rot wurde. „Wir müssen allmählich los." unterbrach Hermine unser Zusammentreffen, an ihrem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass sie sich ungern verspäten wollte. Also nahm ich eilig mein Gepäck und wir gingen alle nacheinander durch die Säule zwischen Gleis neun und zehn. Keine Sekunde später waren wir bereits alle auf der anderen Seite und vor uns stand der Hogwartsexpress. Er füllte sich zunehmend mit Schülern und um uns herrschte ein hektisches Treiben. Ich könnte fast vor Spannung platzen, was dieses Jahr in Hogwarts mit sich bringen würde. Diese Neugier in mir stieg, ich konnte es kaum erwarten wieder mit meinen Freunden am Tisch in der großen Halle zu sitzen und den Ansprachen von Professor Dumbledore zu lauschen. Auch dieses Jahr war das Gleis voller Erstklässler, die sich nervös auf das Abenteuer Hogwarts einließen. Nachdem wir uns an unzähligen Schülern vor bei gedrängt hatten, setzten sich das Goldene Trio und ich schließlich in ein leeres Abteil im Zug. Ich ließ mich neben Harry, gegenüber von Hermine, die neben Ron saß auf die Sitzbank sinken. Durch die Fensterscheibe sah ich Molly die uns vom Gleis aus noch zu winkte, bevor sich der Zug langsam in Bewegung setzte. Hermine unterbrach die kurze Stille, die eingetreten war augenblicklich: „Wir haben uns so viel zu erzählen."sagte sie völlig aufgekratz. Es fühlte sich für mich an als, ob wir nie für eine Zeit getrennt wären. Es fühlte sich alles einfach so vertraut an. Und so begannen wir ein langes Gespräch, an dem sich Ron und Harry nur gelegentlich beteiligten. Die Situation weckte viel mehr den Anschein, dass Hermiene und ich ihnen keine Möglichkeit gaben sich einzubringen. Wenn wir einmal angefangen hatten zu reden, waren wir beide echt schwer zu bremsen. Harry und Ron schien die Sache nichts auszumachen, sie fokussierten sich viel mehr auf die Landschaft, die an uns vorbeizog. Ich muss gestehen bei meiner ersten Fahrt mit dem Hogwartsespress, starrte ich auch wie ein kleines Kind gebannt aus dem Fenster. Die grünen Wiesen und der blaue Himmel, hatten eine fesselnde Wirkung gehabt. Hermine und ich erzählten alle Erlebnisse der vergangenen Tage, sie fragte mich förmlich aus. Unser Gespräch würde kein Ende nehmen, wenn der Zug nicht stehen bleiben würde. Die Zeit verging wie im Flug, auch wenn ich es mir nicht ganz eingestehen wollte ich hatte meine Freunde mehr vermisst, als ich gedacht hatte. Wir sammelten uns auf, zum Glück waren wir unsere Gepäckstücke los. Sie würden bereits auf unseren Zimmern warten, wenn wir in Hogwarts eintreffen würden. Ich hoffte bloß das meine Eule, die Fahrt gut überstanden hatte. Sie war jedes mal nach der langen Anreise so gestresst. Mühsam versuchten das Goldene Trio und ich aus dem Zug zu steigen, doch viele Schüler versperrten uns unbewusst den Weg. Draußen angekommen atmeten wir auf und wollten unseren Weg vortsetzen, doch wir wurden von einem vertrauten Jungen aufgehalten. „Wenn du kein Schlammblut wärest Y/L/N, dann wärest du vielleicht sogar hübsch." ohne mich umzudrehen wusste ich wer, die Bemerkung spöttisch geäußert hatte. Es war Draco Lucius Malfoy. Der blond haarige Slytherin holte uns mit einigen Schritten auf, dicht gefolgt von seinen Anhängern Crabbe und Goyle. Malfoy lies sich nie eine Gelegenheit entgehen uns, jedoch insbesondere Harry aufzuziehen. Eigentlich wollte ich die Sache einfach ignorieren, schließlich würde es nicht das letzte mal sein, Harry schien jedoch eine andere Sichtweise zu haben und wollte diese Anmerkung nicht einfach hinnehmen. „Halt dich von ihr fern Malfoy!" keifte Harry und kam Draco bedrohlich nahe. Dieser wich schnell und völlig überrascht von Harrys Reaktion einen Schritt nach hinten. Bevor die Situation zu eskalieren drohte hielten Ron und Hermine Harry am Arm fest und zogen ihn höchst widerwillig zurück. Daraufhin lachten der Blondschopf und sein Gefolge hämisch. „Warum denn so angespannt Potter?" mit diesen Worten lies Malfoy von uns ab. Ich konnte sehen wie er sich noch einmal in unsere Richtung drehte, jedoch hatte ich das Gefühl er würde nur mich ansehen. Erst jetzt war mir aufgefallen, dass auch Malfoy sich in den Ferien deutlich verändert hatte. Er ist größer geworden, seine Hände waren definierter und der schwarze Anzug, der sich perfekt an seien Körper anschmiegte den er trug ließ ihn irgendwie anders aussehen. Auf einmal dachte ich über seine Worte nach, hatte er mir gerade eine Art Kompliment gemacht? Auch wenn er mich erneut beleidigt hatte, es war immerhin Malfoy, der Eisprinz aus Slytherin. Er war kalt, egoistisch und arrogant. Schnell schob ich diesen Gedanken bei Seite und wändete mich wieder Harry zu, der immer noch aufgebracht war. „Danke Harry, das war echt lieb von dir." versuchte ich ihn zu beruhigen. Ich bezweifelte nur, dass Malfoy es gut sein lassen würde. Er und Harry würden nie nachgeben, dennoch Harry hatte sich für mich eingesetzt und dafür war ich ihm dankbar. Dafür waren Freunde nun mal dar, schätze ich. Mit etwas gekippter Stimmung setzten wir vier schließlich unseren Weg vort. Wir schwiegen uns gegenseitig an, keiner von uns wollte das Wort ergreifen. Als es zu dämmern begann konnte ich bereits in der Ferne die hochen Türme von Hogwarts erkennen. Die letzten Sonnenstrahlen tauchten den Himmel in einen kräftigen rotorange Ton bis die Sonne vollständig hinter dem Horizont verschwand.

Draco Malfoy - How could I fall for you?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt