Kapitel 8 - Y/N

161 3 0
                                    

Ich wachte auf, die Sonne schien bereits hoch am Himmel. Da jedoch Sonntag gewesen war durfte ich ausnahmsweise aus schlafen. Ich setzte mich träge auf und rieb mir die Augen verschlafen. Als mein Blick durch das Zimmer wanderte, konnte ich Hermine nirgendwo ausfindig machen. Sie war bereits weg. Ich zog mir eine lange Hose und einen Pullover an, bevor ich mich zum Frühstück in die große Halle begab. Zudem hatte ich Harry gestern Abend nicht mehr gesehen. Bei diesem Gedanken durchzog mich ein unangenehmes Gefühl. Dieses verschwand sofort, als ich ihn gegenüber von Ron sitzen sah. Von Hermine fehlte weiterhin jede Spur. Kaum hatte ich mich zu Ron und Harry gesetzt, fragte ich wo Hermine war. „Sie ist in der Bibliothek. " sagte Ron mit vollem Mund, ohne sich stören zu lassen. Es war Wochenende gewesen, das war sogar für Hermine untypisch gewesen. Stutzig warf ich den beiden fragende Blicke zu. „Sie recherchiert wegen der ersten Aufgabe. Es geht um Drachen." ergänzte Harry. „Drachen?!" wiederholte ich seine Worte. „Hagrid hat sie mir gestern gezeigt. " antwortete Harry, auf meine Reaktion und stocherte lustlos in seinem Essen mit der Gabel. Ohne etwas zu sagen verließ ich die große Halle und machte mich auf die Suche nach Hermine. Ich fand sie im hinterem Teil der Bibliothek an einem Tisch sitzen, auf dem sich mehrere Bücher türmten. Sie blätterte eifrig in einem dicken Buch. Die Seiten hatten einen gelb Ton und eine dicke Staubschicht hatte sich auf dem Einband aus Leder gelegt. Ich ließ mich neben meiner Freundin auf einem Stuhl fallen. Auch wenn ich mir wirklich bessere Beschäftigungen am Wochenende vorstellen konnte, als in alten Büchern zu lesen, bat ich Hermine an ihr zu helfen. Gemeinsam wären wir schneller. Sie willigte ein und legte mir ebenfalls Bücher vor die Nase. Schleppend arbeiteten wir uns durch, ein Buch nach dem anderen. Wir verbrachten gute zwei Stunden in der Bibliothek. „Hermine, wir sollten eine Pause machen." bemühte ich mich sie von den Büchern los zu kriegen. Sie war verbissen gewesen Harry zu helfen aber man konnte ihr die Erschöpfung ansehen. Sie sah mich an und wusste, dass ich recht hatte. Wir konnten uns kaum auf den Inhalt der Bücher konzentrieren. Meine Freundin nickte zustimmend, daraufhin verließen wir die Bibliothek. Wir hofften Ron und Harry über den Weg zu laufen. Als wir schließlich den Flur zum Innenhof durchquert und uns an einer Ansammlung von Schülern vorbei gedrängt hatten trafen wir auf die beiden. Ron hatte ein breites Grinsen aufgesetzt gehabt. Harry schien ebenfalls amüsiert zu sein. Hermine und ich schauten uns irritiert an. Ich wusste nicht was die beiden so belustigt hatte. „Ihr glaubt nicht was geschehen ist!" platzte es au Ron heraus. „Ich höre Ronald?" fragte Hermine gespielt über trieben, so als ob sie und ich eine Sensation verpasst hätten. Harry lächelte leicht und Ron sagte im Anschluss: „ Professor Moody hat Malfoy in ein weißes Frettchen verwandelt. " Hermine schüttelte zu nächst den Kopf und schenkte Rons Worten keinen Glauben. „Sag's ihnen." drängte Ron Harry. „Das stimmt." sagte Harry grinsend. Meine Freunde teilten ihre Schadenfreude, ich konnte mich jedoch nicht darüber lustig machen. Malfoy mochte sich uns gegenüber nicht gerade nett verhalten, dennoch hatte er das nicht verdient gehabt. Außerdem begann ich zu glauben, dass er vielleicht auch anders sein konnte. „Y/N ist alles in Ordnung?" fragte mich Ron. „Moody hätte das nicht tuen dürfen, dass war nicht richtig." entgegnete ich und die Gesichter meiner Freunde wurden ernst. „Malfoy hat angefangen, -" „Das meine ich doch gar nicht." unterbrach ich Harry, der keine Einsicht zu zeigen schien. „Warum verteidigst du ihn auf einmal? Bist du jetzt auf seiner Seite?" „Welche Seite Harry?" gab ich empört von mir. Sollte ich mich jetzt für einen von beiden entscheiden? Aufgebracht drehte ich mich um und ging. Ich war traurig gewesen, dass nicht einmal Hermine sich für mich eingesetzt hatte. Meine Augen wurden wässrig, doch ich ließ nicht zu, dass die Tränen ihren Weg nach draußen fanden. Schnell wischte ich mit meinem Ärmel über meine Gesicht, während ich weiter lief. Ich wusste nicht ein mal wohin ich wollte. Ich wollte einfach nur alleine sein und so ging ich zum Astronomieturm. Nachdem ich die Treppen hin aufgestiegen bin, stellte ich schnell fest, dass ich nicht die einzige war,die durch atmen wollte. Ich sah Malfoy, der seinen Blick starr auf die Aussicht gerichtet hatte und am Gelender lehnte. Er warf mir einen kalten Blick über die Schulter zu bevor er wieder den Kopf nach vorne richtete. „Ich...ich habe von der Sache mit Professor Moody gehört. " setzte ich an und konnte dabei nicht verhindern, dass meine Stimme zitterte. „Natürlich hast du das." spottete Malfoy, ohne mich anzusehen. Es war nicht zu über sehen, dass es an seinem Ego kratzte. Ich wandte mich gerade von ihm ab, als er sagte: „Bleib!" Vorsichtig kam ich zu ihm. Wir schwiegen und fixierten einen Punkt am Horizont. Nervös zupfte ich an den Ärmeln meines Pullovers. Malfoys Gesicht war emotionlos und ich fragte mich nur, ob dass bloß eine Fassade war. Konnte man wirklich keine Gefühle an sich heran lassen? Aber er war wohl der Beweis gewesen. „Wie ich sehe trägst du sie...die Kette." erwähnte Malfoy beifällig. „Ja...ehm, dass war echt lieb von dir Malfoy. " kam es schüchternd aus mir raus. Doch bevor ich mich wirklich bedanken konnte, spürte ich eine kalte Hand die mein Kinn leicht anhob. Malfoy schaute von oben auf mich herab. Mein Puls war schlagartig erhöht und eine Hitze stieg in mir auf. Ich hielt die Luft an und versuchte seinem intensivem Blick stand zu halten. „Merk dir eins..." seine Stimme ließ mich beinahe ohnmächtig werden „,du nennst mich ab sofort bei meinem Vornamen. " Auf meinem gesamten Körper bildete sich eine Gänsehaut. Ohne eine Antwort abzuwarten vergrößerte er den Abstand zwischen uns. Ich atmete auf, als er sich umdrehte und die Treppen hinunter ging. Das letzte was ich sehen konnte waren seine blonden Haare. Er war so furchtbar dominant gewesen und es gefiel mir. Ich verweilte noch für einige Zeit, so wie ich gestanden hatte. Doch da kam mir der Gedanke, dass ich mir nicht zu viel ein bilden durfte. Das zwischen uns war nichts gewesen, wir waren nur zur selben Zeit am selben Ort. Es gab also keinen Grund für mich mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Das Abendessen ließ ich heute ausnahmsweise ausfallen und machte mich auf direktem Weg in Hermines und meinen Schlafsaal. Ich wollte, dass goldene Trio so gut es ging meiden. Und so saß ich da an meinem Schreibtisch und las den Aufsatz für Snapes Unterricht morgen Korrektur. Die ein odere anderen Rechtschreibfehler hatten sich eingeschlichen gehabt, alles in allem war ich jedoch ziemlich zufrieden. Als die Tür aufging schnellte mein Kopf ruckartig nach Hinten. „Können wir reden?" es war Hermine, die etwas unbeholfen im Türrahmen stand. Ich legte meine Feder, die in schwarzer Tinte getränkt war zu Seite und nickte. Ich hatte nicht vor gehabt, sie für den Rest des Tages zu ignorieren. Sie war meine Beste Freundin und wir erzählten uns alles, also wollten wir auch dieses Problem aus der Welt schaffen. Gemeinsam setzten wir uns auf mein Bett. „Die Jungs haben mich vor geschickt." gab sie zu. Wahrscheinlich um die Spannung zwischen uns zu beseitigen. „Weißt du Y/N, du hattest Recht. Proffesor Mconagall hat mit Moody noch ein scharfes Wort bezüglich seiner Lehrmethoden gesprochen. Jedenfalls..." ich sah Hermine an wie leid es ihr tat, daher umarmte ich sie. „Ist schon verziehen." sagte ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Es ist nur,...für uns alle war es nicht nachvollziehbar warum du Malfoy in Schutz nimmst." seufzte meine Freundin. Ehrlich gesagt war ich mir nicht sicher gewesen, wie ich darauf antworten sollte. Plötzlich ging jedoch die Tür erneut auf und Ron und Harry stolperten in unser Zimmer. Hermine warf ihnen wütende Blicke zu, als sie rein platzten. Während Ron seine Hand nur verlegen in den Nacken legte meldete sich Harry zu Wort: „Wo bist du eigentlich gewesen Y/N? " „Wir haben uns Sorgen gemacht." fügte Ron an und Hermine klatschte sich bloß verzweifelt ihre Hand gegen die Stirn. Die beiden hatten es vermasselt. Es erweckte den Anschein, dass Hermine ihnen die Anweisung gegeben hatte sich vernünftig bei mir zu entschuldigen. Ich war jedoch nicht mehr wütend und grinste. „Es ist schon spät und wir beide würden uns jetzt wirklich gerne hinlegen." sagte Hermine und verscheuchte somit die beiden aus unserem Zimmer, bevor sie alles nur noch peinlicher machen würden. Sie schloss die Tür hinter Ron und Harry und sah mich leicht beschämt an. Ich zuckte nur unschuldig mit den Schultern und dann brachen wir in einem lauten Gelächter aus.

Draco Malfoy - How could I fall for you?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt