Kapitel 19 - Y/N

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Bevor ich den Treppenaufgang erreichte, erkannte ich aus den Augenwinkeln Blasie und Draco. Wähernd Blasie bester Laune war, machte Draco einen frustrierten Eindruck. Als ich Draco auffiel warf er Blasie einen arrogant Blick zu, der ihm signalisierte uns beide alleine zu lassen. Dieser schaute mich an und seine Mundwinkel hoben sich leicht, dann ging er den Flur weiter entlang. Meine Aufmerksamkeit flog wieder zu Draco, der weiterhin verklemmt war. Ich sah mich nach links und rechts um, außer uns beiden war keiner im Flur. Schließlich kam er auf mich zu, wieder wurde meine Atmung unkontrolliert und eine bekanntes Kribbeln zog durch meinen Bauch. Er schloss den Abstand zwischen uns beiden, so dass kein Blatt mehr zwischen uns passte. Ich verfluchte mich innerlich dafür, dass er mich so schwach machte. Alleine sein verlockender Geruch reichte aus. Er vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge und begann mich zu küssen. Allerdings konnte ich es nicht in vollen Zügen genießen, weil mich etwas beschäftigte. ,,Draco?" fragte ich sanft. ,,Mmh..." erwiederte er, ohne damit aufzuhören an meinem Hals zu saugen. Ich war mir sicher, dass ich mittlerweile noch mehr Knutschflecken hatte, die sich nicht vertuschen ließen. ,,Meinst du es ernst...das mit mir?" nun schaute er mir doch in die Augen. Ich bekam eine Antwort die mich deprimierte. ,,Wieso fragst du?" sagte er gefühllos. Ich versuchte meine Enttäuschung zu verbergen. ,,Ich...ich weiss auch nicht." meine Stimme wurde immer leiser und ich gab klein bei. Das ich Pansy vorhin begegnet bin, verschwieg ich. Aber mich ließen ihre Worte nicht los. ,,Und warum, hast du Crabbe und Goyle auf mich angesetzt?" warf ich ihm an den Kopf. Er fuhr sich durch die Haare: ,,Weil ich nicht will das ein anderer mit dir zum Ball geht!" knurrte er. Sprachlos sah ich Draco an. Wie kam er überhaupt darauf, dass ich mit jemanden anderem gehen würde? Ich hatte gehofft, dass er mich fragen würde. ,,Also, hast du beabsichtigt mir den Kontakt mit allen Jungs zu verbieten?" lachte ich kurz sarkastisch auf. ,,Du gehst nicht zum Ball Y/N. Wenn ich dich nicht haben kann, soll dich auch kein anderer haben." mahnte er. ,,Nein, ich bin kein Gegenstand, den du besitzen kannst Draco!" fuhr ich ihn genauso wütend an. Was sollte diese Aktion jetzt von ihm?! ,,Verstehst du es nicht, wir können nicht zusammen gehen..." sagte er nachdem er sich beruhigte. ,,Ich bin dir so wichtig, dass du mich geheim halten möchtest." entgegnete ich spürbar verletzt. Was hatte ich auch anderes von Draco Malfoy erwartet? Ich kehrte ihm den Rücken zu und rannte den Gang und im Anschluss die Treppe hoch. Der Gemeinschaftsraum war gefüllt, daher bahnte ich mir mühselig einen Weg zu Hermines und meinem Schlafsaal. Ich schluckte die ganze Sache einfach runter, da ich heute meiner Freundin nicht erneut das Herz ausschütten wollte. Zudem saß sie zufrieden auf ihrem Bett mit neuen Büchern in der Hand. Mit einem gedämpften ,,Hi" teilte ich mich mit. Sie sprang auf und kam zu mir. ,,Er hat mich gefragt!" sagte sie und schnappte nach Luft. ,,Wer hat dich gefragt?" ich ging davon aus, dass sie eventuell Ron meinte. ,,Viktor..." ,,Viktor Krum?" ich hielt mir erstaunt eine Hand vor den Mund. Es war schön sie so glücklich zu sehen. ,,Das gibt es nicht..." Ich war immer noch in Staunen versetzt. ,,Wann?" fragte ich neugierig. Ihre haselnussbraunen Augen funkelten mich an. ,,Als ich alleine in der Bibliothek war." berichtete Hermine. Daraufhin schob sie mich zu ihrem Kleiderschrank und öffnete die Holztüren. Sie zeigte etwas unentschieden auf ein rosa Chiffonenkleid. Das bodenlange Kleid hatte einen gestuften Rock, der mit jeder Schicht einen tieferen Rosaton annahm. Verunsichert fragte sie: ,,Und was denkst du?" ,,Es sieht umwerfend aus Hermine!" sagte ich wahrheitsgemäß und schaute meine Freundin ermutigend an. Sie war ein Stück weit trübsinnig, weil man es ihr aussehen konnte, dass sie viel lieber mit Ron gegangen wäre. Ein zurückhaltendes Lächeln spielte sich auf ihren Lippen ab. Nach einem kurzen Moment der Stille wollte sie wissen mit wem ich zum Weihnachtsball gehe. ,,Mich hat noch keiner gefragt..." sie legte verwundert den Kopf schief, ich wusste was ihr durch den Kopf ging ,,...außerdem habe ich auch gar kein Kleid." fügte ich hinterher. Sie kreischte euphorisch auf, so kannte ich meine beste Freundin garnicht. ,,Warum hast du mir, dass denn nich schon früher gesagt. " Ich kam garnicht dazu zu meiner Entschuldigung anzusetzen, da Hermine ihren Redefluss nicht unterbrach. ,,Ich habe mein Kleid aus der Winkelgasse von Madam Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten, die haben wirklich alles. Schade das wir es nicht schaffen werden gemeinsam den Laden zu durchstöbern, dafür könnten wir Hogwarts nicht verlassen." rasch dachte sie nach. ,,Aber wenn wir eine Eule mit einer Bestellung aufgeben, sollte dein Kleid noch vor Heiligabend angkommen." Sie gab mir keine Zeit ihren Vorschlag abzulehnen und kramte sofort ein unbeschriebenes Blatt Pergament aus ihrer Schublade heraus, dann nahm sie meine Maße auf. Als nächstes notierten wir meine Vorstellungen sowie die Farbe und fertigen sogar eine grobe Skizze an. Bis in die Nacht hinein planten wir das Kleid. ,,Hermine, es ist nur ein Kleid. Immerhin heirate ich nicht darin." wollte ich meine Freundin kläglich überreden den Brief abzuschließen, da ich mich bereits vor zwei Stunden schon hinlegen wollte. Allerdings hatte ich nicht bedacht das Hermine eine Perfektionistin ist, sie arbeitete es bis zum Detail aus. ,,Du musst doch deinem Draco gefallen." witzelte sie herum. ,,Er-" ,,Konnte offenbar nicht genug von dir haben." fiel sie mir ins Wort und deutete auf meinen Hals. Peinlich berührt legte ich wie aus Reflex eine Hand auf die Stelle die mit Knutschflecken überseht war. Die musste ich morgen unbedingt mit Schminke überdecken. Zugegeben wollte ich wirklich gerne auf den Ball. Ich war zu kaputt, um ihr etwas zu entgegnen. Irgendwann nahm ich ihr jedoch das Papier aus der Hand und faltete es in den Umschlag. Sie war ebenfalls halb am schlafen. Meine Eule Pipsqueak, die schon zurückgekehrt war saß in ihrem Käfig, Hermine muss sie hereingelassen haben. Sie schaute mich aus ihren gelben Augen an, als ich das Türchen öffnete. Pipsiqueak flog auf die Fensterbank und breitete ihre Flügel aus. Mit dem Brief flog sie letztlich aus dem Fenster in den Nachthimmel. Hermine war eingeschlafen, daher löschte ich das Licht und huschte unter meine Bettdecke. Ich kniff die Augen zusammen, da es langsam hell wurde. Heute hatten wir Unterricht mit Proffesor Snape, ein weiterer Grund nicht auf zu stehen. Ich kämpfte mit mir das Bett zu verlassen und nicht der Versuchung nachzukommen liegen zu bleiben. Im Bad brauchte ich nicht wirklich lange. Nachdem die wärmere Schuluniform angelegt war, gingen Hermine und ich in die große Halle. Wir liefen gerade Wegs auf Ron und Harry zu die bereits Kürbissaft tranken. Also gesellten wir uns zu ihnen. ,,Morgen" gehänte Ron, der seinen Becher abgesetzt hatte. Harry legte den Tagespropheten zu Seite und begrüßte uns auch. Trotz der vielen Schüler spürte ich einen Blick ganz besonders auf mir, es war niemand geringeres als Draco. Er hatte wohl nicht damit abgeschlossen, dass er dieses Mal seinen Willen nicht durchsetzen würde. Ich ass eine Kleinigkeit, auch wenn ich keinen so großen Hunger hatte, aber ich musste mich von diesen blaugrauen Augen ablenken. Das goldene Trio und ich blieben gleich nach dem Frühstück sitzen und kramte unsere Hefte und Schreibfedern raus. Professor Snape ließ uns einen Text unter seiner Aufsicht in der großen Halle verfassen. Er hatte uns alle im Auge gehabt, vorallem uns vier. Hermine schrieb direkt los und auch ich tat daran los zulegen. Ron und Harry quälte, aber ein anderes Thema. Soweit ich mitbekommen hatte, machten sie sich Gedanken eine Begleitung für den Weihnachtsball zu finden. Als Fred schließlich auch noch Angelina vor Rons Augen ausgefragt hatte, räusperte er sich: ,,Du bist doch ein Mädchen...Hermine." Mit diesem Einstieg ruiniert er es. Hermine gab schnippisch zurück, bereits jemanden zu haben. Snape der hinter uns stand bretterte uns allen mit dem Buch eins über, dafür dass wir gequatscht hatten.

Draco Malfoy - How could I fall for you?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt