4. Noch ein Eis

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Nicht schon wieder dieser blöde Wecker. Ich hätte gestern doch früher schlafen gehen sollen.

Müde schaltete ich meinen Wecker aus. Schließlich stand ich auf und machte meine Morgenroutine. Als ich mich fertig angezogen hatte, ging ich runter in die Küche. Mein Bruder saß schon am Tisch und trank seinen Kaffee.

"Guten Morgen!", begrüßte ich ihn.

Daraufhin antwortete mein großer Bruder nur mit einem leisen "Morgen.". Danach machte ich mir auch etwas zum Essen.

Gerade als ich mich an den Esstisch setzten wollte, bekam ich eine Nachricht. Ich nahm mein Handy in die Hand und schaute nach von wem die Nachricht war. Sie war von Yachi. Sie schrieb mir, dass sie etwas krank geworden war und heute nicht zur Schule käme und somit auch nicht zum Training käme.

Sie hatte also gestern wirklich recht. Hoffentlich geht es ihr bald besser.

Ich schrieb ihr, dass es kein Problem sei und sie sich ausruhen solle.

Jetzt muss ich wohl den Schultag allein verbringen.

Nachdem ich mein Frühstück aufaß, machte ich mich auch schon auf den Weg zur Schule. Auf dem Weg hörte ich noch mein Lieblingslied, um die Geräusche der Straße auszublenden.

Heute war eigentlich ein ganz normaler Schultag. Naja außer, dass ich die Mittagspause allein verbringen musste. Dies dachte ich zumindest bis ich Tanaka und Noya auf mich zugehen sah.

„Hey Y/N! Wo ist denn Yachi?", fragte der Glatzkopf.

„Sie ist krank.", erklärte ich.

Daraufhin wollte Tanaka wissen, ob ich nicht mit den beiden Jungs gemeinsam die Mittagspause verbringen wollte. Ich stimmte zu. Ich hatte nämlich niemanden sonst mit dem ich die Zeit totschlagen konnte.

Wir fanden einen Tisch, der groß genug war, dass vier Schüler sitzen konnten. Die Zweitklässler saßen mir gegenüber. Ich packte mein Sandwich aus und begann es direkt zu essen. Schließlich stellte mir Tanaka die Frage, von wo Yachi und ich uns kannten.

„Wir gingen in die gleiche Mittelschule.", antwortete ich.

„Wart ihr da auch in derselben Klasse?"

„In der Mittelschule ja. Hier in Karasuno sind wir in verschiedenen Klassen."

„Hattest du schon in der Mittelschule die Narbe im Gesicht?"

Ich zögerte etwas mit meiner Antwort: „Nein.". Ich wollte nicht über dieses Thema sprechen.

Der Glatzkopf wollte wissen, von wo die Narbe kam.

In diesem Moment schaute ich kurz auf den Boden. Ich überlegte, wie ich nun das Gesprächsthema wechseln könnte.

Für ein paar Sekunden sagte ich gar nichts. Diese Ruhe nutze Noya und meinte: „Tanaka ich glaube du solltest sie nicht sowas fragen. Ihr ist es unangenehm darüber zu reden, merkst du das nicht?"

„Oh, Entschuldigung das war wirklich nicht meine Absicht dich in Verlegenheit zu bringen.", entschuldigte sich der größere von den zwei Buben.

„Alles gut.", meinte ich daraufhin. Mental bedankte ich mich bei Nishinoya. Ich war noch nicht bereit ihnen die Geschichte hinter der Narbe zu erzählen.

Nach dem Nachmittagsunterricht war es auch schon Zeit fürs Training. Heute musste ich nicht für Sugawara einspringen. Daher hatte ich kaum was zu tun. Außer bei der Trinkpause die Getränke und Handtücher rauszulegen. Zusätzlich noch beim Auf- und Abräumen mitzuhelfen. Daher war auch das heutige Training recht langweilig. Ich konnte nicht warten endlich nach Hause gehen zu können.

Aus diesem Grund zog ich mich am ende der Trainingseinheit so schnell wie nur möglich um, sodass ich rasch zu Hause sein konnte. Ich war gerade dabei meine Kopfhörer auszusetzten als jemand meinen Namen rief. Ich wusste schon anhand der Stimme, dass Noya derjenige war, der meinen Namen rief.

Ich blieb stehen und sah wie der Libero auf mich zu rannte.

„Was gibt's Noya?", wollte ich wissen als der Zweitklässler neben mir stehen blieb.

„Holst du dir heute wieder ein Eis?"

„Nein, ich wollte eigentlich direkt nach Hause gehen."

„Ach komm schon nur ein kleines Eis, bitte.", meinte der Junge mit blonden Strähnen dabei betonte er das „bitte", „Der Laden befindet sich doch schon auf den Weg zu dir nach Hause."

„Ich komme nur mit, wenn du nicht unnötig herumtrödelst."

„Versprochen."

So machten wir uns auf den Weg zum kleinen Laden, wo wir uns auch schon gestern nach dem Training zufällig trafen. Diesmal holte ich mir ein anderes Eis. Nishinoya entnahm sich dasselbe blaue Eis wie gestern aus der Tiefkühltruhe.

Als wir fertig waren mit unserem kleinen Eiseinkauf, machten wir uns auf den Weg zu mir nach Hause. Der Volleyballspieler bestand darauf mich nach Hause zu eskortieren.

Auf dem Heimweg redeten wir über tausende Themen. Hobbys. Schule. Freunde. Die Liste war endlos. Wäre mein Nachhauseweg noch länger würden uns bestimmt noch mehr Gesprächsthemen einfallen.

An meiner Haustür angekommen, bedankte ich mich bei Nishinoya, dass er mich nach Hause brachte. Gerade als ich mich verabschieden wollte, fragte mich Noya, ob wir nicht unsere Nummern austauschen wollten, da wir jetzt im selben Volleyballteam waren.

Ich stimmte zu. Wir tauschten unsere Handys aus und tippten beide jeweils unsere eigene Telefonnummer in das Handy der anderen Person ein.  

Watermelon Kiss | Nishinoya X ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt