15. Streit

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"Ich bin wieder da!", sagte ich etwas lauter.

Mein Bruder schaute zu mir hoch und meinte nur: "Ah, hallo. Ich habe es nicht geschafft Essen zu kochen. Heute habe ich mir frei genommen von der Arbeit, aber später werde ich zu meiner Freundin gehen.".

"Ok, kein Problem! Ich werde uns jetzt etwas zu Essen machen.".

Mein Bruder und ich verbrachten wenig Zeit miteinander und wenn wir mal zusammen Zeit verbrachten, war es entweder still oder wir stritten uns.

Ich betrat die Küche und überlegte mir was ich kochen könnte. Schließlich entschied ich mich dafür mein Lieblingsessen zu machen. Nach einer halben Stunde war das Essen fertig und ich legte meinem Bruder einen vollen Teller auf den Tisch. Er bedankte sich leise und begann auch direkt zu essen. Ich setzte mich gegenüber von ihm und begann auch aus meinem Teller zu essen.

Ich war schneller mit dem Essen fertig und räumte mein Geschirr weg. Normalerweise würde ich jetzt beginnen im Haushalt etwas zu machen, wie zum Beispiel Geschirr spülen oder Wäsche waschen, aber da ich heute ziemlich viele Hausübungen bekommen hatte, wollte ich zuerst diese erledigen und dann erst den Haushalt machen. Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, ging ich auf mein Zimmer und setzte mich an meinem Schreibtisch. Ich legte sofort mit meinen Hausaufgaben los.

Nach circa zweieinhalb Stunden war ich endlich fertig mit den Hausübungen und legte mich kurz auf mein Bett hin.

Wann will mich Noya den anrufen?

Plötzlich fängt mein Handy an zu klingeln. Ich schaute nach wer mich anruft und es war Nishinoya.

Wenn man vom Teufel spricht.

Ich nahm den Anruf entgegen und sah, wie Noya auf seinem Bett lag.

"Hey Y/N! Störe ich dich gerade?", fragte Noya mit einem breiten Grinsen.

Ich lächelte ihn an und meinte: "Hi Noya! Nein, nein du störst gar nicht.".

Daraufhin fragte er mich, wie es mir ginge und was ich gerade mache.

Gerade als ich auf seine Fragen antworten wollte, stürmte mein Bruder in mein Zimmer. Ich erschreckte mich und zuckte zusammen. Mein Bruder sah richtig wütend aus.

In dem Moment, wo ich etwas sagen wollte, schrie mein Bruder: "WAS MACHST DU DA? DU LIEGST DIE GANZE ZEIT FAUL IM BETT! DU MACHST NICHTS IM HAUSHALT! IST DAS DEIN ERNST? NUR WEIL DU JETZT LÄNGER IN DER SCHULE BLEIBST, HEIßT DAS NOCH LANGE NICHT, DASS DU NICHTS MACHEN SOLLTS!".

Anscheinend hat er nicht gesehen, dass ich gerade mit Noya telefoniere. Aber wieso ist er jetzt sauer? Was ist sein Problem?

Ich erklärte: "Ich habe gerade meine Hausaufgaben erledigt und ich wollte danach etwas im Haushalt machen. Ich wollte nur kurz-".

"MICH INTERESSIEREN DEINE DUMMEN AUSREDEN NICHT! ICH WEIß, DASS DU MICH ANLÜGST! DU KANNST NICHTS RICHTIG MACHEN! ICH OPFERE SO VIEL FÜR DIESE FAMILIE, ABER DU MACHST GAR NICHTS!", unterbrach mich mein Bruder.

Ich bin keine Lügnerin! Ich weiß, dass er viel für uns opfert, aber ich mache auch so viel wie es geht, um zu helfen! Er kann doch sowas nicht sagen!

Am Ende sagte er noch immer ziemlich sauer, dass er zu seiner Freundin jetzt gehen würde und dass alles im Haushalt erledigt sein solle, wenn er zurückkäme. Mit diesen Worten verließ er mein Zimmer.

Ich war so sauer in diesem Moment! Ich könnte herumschreien! Ich wollte herumschreien! Aber komischerweise kämpfte ich dagegen mit meinen Tränen. Ich weiß selbst nicht, warum ich weinte.

Plötzlich hörte ich Noya reden: "Ehrm...Y/N ist alles in Ordnung bei dir? Wer war das?". Ich schaute auf mein Handy und versuchte zu lächeln, was nicht funktionierte.

Ich sagte nur: "Ach, ja, ja, alles in Ordnung. Das war nur ein kleiner Streit mit meinem Bruder.". Während ich das erzählte, flossen ein paar Tränen meine Wangen hinunter.

"Ehrm...Noya ich muss jetzt noch etwas schnell erledigen. Ist es ok, wenn wir ein anderes Mal telefonieren?", fragte ich Nishinoya.

"J-ja na klar, kein Problem.", antwortete Nishinoya. Schließlich legte ich auf und weitere Tränen flossen.

Die Worte meines Bruders haben mich wirklich sehr, sehr verletzt.

Ich saß da auf meinem Bett und weinte noch für die nächsten 20 Minuten.

Schließlich riss ich mich zusammen und ging aus meinem Zimmer. Ich sollte vielleicht das tun, was mein Bruder mir gesagt hat und etwas im Haushalt erledigen. Ich beschloss zuerst das Geschirr zu waschen. Nach einigen Minuten, als ich fast fertig mit dem Geschirr war, hörte ich, wie jemand an der Tür klopfte.

Wer könnte das jetzt sein? Ich erwarte keinen Besuch. Hat mein Bruder  etwas vergessen oder so?

Ich bewegte mich zur Tür hin und öffnete diese.

Watermelon Kiss | Nishinoya X ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt