14. Bestanden

351 10 2
                                    

Die Lernphase war nun zu Ende gegangen und die Prüfungen wurden schon geschrieben. Meine beste Freundin Yachi und ich hatten uns sehr viel Mühe gegeben den beiden Erstklässlern Hinata und Kageyama zu helfen. Nicht nur wir Managerinnen strengten uns an, sondern auch die beiden Volleyballspieler gaben alles von sich.

Genau deshalb war es noch bedrückender zu erfahren, dass Hinata Englisch und Kageyama Japanisch nicht bestanden hatten.

All diese ganze Arbeit für nichts!

Das war wirklich bedauerlich. Noch dazu kam, dass nun Hinata und Kageyama Nachhilfe am Nachmittag nehmen mussten und die Prüfungen wiederholen mussten. Diese Wiederholungsprüfungen sollten genau dann abgehalten werden, wenn das restliche Team beim Trainingscamp in Tokyo sein wird.

Trotzdem wollten der kleine Mittelblocker und der riesige Zuspieler sich dadurch nicht unterkriegen lassen. Sie hatten trotz der Wiederholungsprüfungen vor verspätet zum Trainingscamp zu gehen.

Während ich mich auf den Weg in die Sporthalle machte, dachte ich darüber nach, wie die beiden Erstklässler es schaffen wollten rechtzeitig in Tokyo anzukommen. Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich nicht merkte, dass zwei Personen mir entgegenkamen.

"Hey, Y/N!", hörte ich jemanden rufen. Als ich hochblickte, entdeckte ich die zwei Zweitklässler Tanaka und Nishinoya. Ich lächelte die beiden an und winkte ihnen zu.

Ich merkte, dass sich Noya schneller zu mir lief als sein bester Freund. Er grinste von Ohr zu Ohr.

Wieso ist er denn so aufgeregt? Soll ich ihm auch entgegenlaufen?

Als er dann schließlich nur noch einen Schritt von mir entfernt war, spürte ich seine Arme um meinen Körper. In dem Moment hatte ich eine „klassische" Umarmung erwartet, doch der Libero hatte andere Pläne.

Ich spürte nur noch, wie meine Füße den Boden nicht mehr berührten. Panisch legte ich meine Arme um Noyas Hals. Er drehte uns beide im Kreis und lachte laut.

Gerade als ich fragen wollte, was denn passiert sei, schrie Noya glücklich: „Y/N ich habe alle meine Prüfungen bestanden!"

Er hörte auf uns im Kreis zu wirbeln aber hielt mich noch immer in seinen Armen. Seine Hände befanden sich auf meinen Rücken, während meine sich um seinen Hals schlängelten.

Er hat bestanden. Er hat wirklich bestanden!

„Noya ich bin so stolz auf dich!", lobte ich den Jungen.

Er hat es wirklich geschafft! Jetzt kann er zum Trainingscamp fahren!

„Vielen Dank Y/N.", bedankte sich der kleine Volleyballspieler.

Für ein paar Sekunden wussten wir beide nicht was wir sagen sollten. Wir schauten uns einfach in die Augen und umarmten uns weiterhin.

Die Umarmung ist so schön warm. Langsam fange ich an dieses warme Gefühl in mir zu mögen.

Seine Augen sind wirklich atemberaubend. Sie sind wunderschön. Ich glaube langsam fange ich an auch Nishinoyas Augen zu mögen.

"Hey, du bist nicht der Einzige, der alle seine Prüfungen bestanden hat.", beschwerte sich Tanaka. Erst als ich die Stimme vom Glatzköpfigen hörte, fiel mir erst auf in was für einer Situation ich mich gerade befand. Ich reagierte schnell und löste mich langsam von der Umarmung. Noya tat dasselbe. Daraufhin wurden wir beide richtig rot im Gesicht.

"Glückwunsch Tanaka!", meinte ich nur.

Auf meine Aussage öffnete der beste Freund des Liberos seine Arme und erklärte: "Wenn Noya eine Umarmung kriegt, dann möchte ich auch eine!".

Ich hätte nicht gedacht, dass der große Zweitklässler sowas von sich gibt. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Plötzlich stellte sich Nishinoya zwischen Tanaka und mir und sagte nur: "Ich glaube das wäre nicht so eine gute Idee."

Der Größere von den beiden Volleyballspielern entschuldigte sich mit einem fiesen Schmunzeln und begab sich in Richtung der Sporthallen.

Ich bedankte mich wieder mal mental beim Libero, dass er mich aus einer leicht unangenehmen Situation rettete.

Jedoch fiel mir auch etwas anderes auf. Der Ton, in dem der Junge mit seinem besten Freund sprach, war anders als sonst. Tiefer. Etwas Düsterer. Fast so wie als würde er ihm drohen.

So hatte ich ihn noch nie reden hören.

Als er sich zu mir umdrehte, sah ich wieder sein breites Lächeln. „Hast du heute Abend vielleicht Zeit zu facetimen?", fragte der kleine Zweitklässler. Diesmal änderte sich seine Stimme erneut. Sie war nicht mehr so tief und düster. Nun war sie sanft und heiter.

Solch Änderungen in seiner Stimme und in seinem Charakter waren gar nicht typisch für Nishinoya.

„Ja ich hätte Zeit.", antwortete ich schließlich auf seine Frage von vorhin.

„Passt, ich werde dich dann später anrufen."

Watermelon Kiss | Nishinoya X ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt