22.Funeral

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Zoe Po.V

Ich zog ein enges schwarzes Kleid an und betrachtete mich im Spiegel. Heute ist der Tag, an dem ich mich von Papa für immer verabschiede. „Zoe", hörte ich Elena sagen. Ich drehte mich zu ihr um. „Es ist nicht deine Schuld. Du triffst keine Schuld am Tod meiner Mutter und am Tod von Ash", sagte sie und umarmte mich. „Es tut mir leid", flüsterte ich weinend. „Mir geht es gut, Zoe, keine Sorge", murmelte sie. „Ich verspreche dir, dass wir, sobald alles hier vorbei ist, zusammen deinen Vater finden", fügte sie hinzu. Ich legte meine Hände auf ihre Wangen und lächelte sie mit Tränen in den Augen an.

Die Zimmertür öffnete sich, und Adam trat im schwarzen Anzug ein. „Amor", flüsterte er und schloss die Tür wieder. „Ich lasse euch alleine", sagte Elena, bevor sie das Zimmer verließ. Adam kam zu mir, nahm meine Hand in seine und flüsterte: „Es tut mir leid." Ich brach erneut in Tränen aus. Er legte seine Arme um mich und zog mich zu sich. „Ich bin bei dir, Amor. Wir schaffen das zusammen", sagte er und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. „Danke, dass du mich gerettet hast", flüsterte ich leise. „Was hat er dir angetan?", fragte er. Er wusste zwar, was Hugo mit mir gemacht hatte, wollte es aber aus meinem Mund hören.

„Ich möchte nicht darüber sprechen. Ich will es vergessen", antwortete ich und lehnte mich an ihn. „Wie oft?", fragte er streng. Ich schloss meine Augen fest. „Fünfmal", antwortete ich leise, fast unhörbar. „Schau mich an", befahl er. Als ich zu ihm hochblickte, sagte er: „Er wird für alles bezahlen, Amor. Ich schwöre es dir." Er drückte seine Lippen leicht auf meine, und ich löste mich schnell. „Ich kann das nicht", sagte ich. Adam nickte nur, nahm meine Hand und zusammen fuhren wir zum Friedhof.

Der Anblick von Mama und Matteo machte mir Angst. Wir standen vor Papas Sarg und hörten dem Priester zu. Keiner fehlte: Onkel Alec, Kylie, Stephan, Elijah, Xavier, Rafael, Madison und Marc waren alle da. Wir beteten, dass Papa Frieden findet. Adam ließ mich keine Sekunde aus den Augen; er stand dicht neben mir, und auf der anderen Seite stand Skye. Als der Sarg nun sechs Meter tief in die Erde gelassen wurde, warf jeder eine Blume darauf. Matteo sah zu mir und, als er Adam bemerkte, zog er seine Waffe und zielte auf ihn. „Matteo!", schrie ich und trat vor Adam, um ihn zu schützen.

„Was hat er hier zu suchen?", rief Matteo, und alle Augen waren auf uns gerichtet. „Er kann nichts dafür, Matteo, bitte", sagte ich. Matteo schüttelte wütend den Kopf. „Es ist seine Schuld. Papa ist tot wegen ihm, siehst du das nicht!", schrie er. „Matteo, lass die Waffe fallen", rief Onkel Alec. Doch Matteo stand weiterhin drohend da. „Matteo, Adam kann nichts dafür. Der einzige, der hier schuld ist, ist Hugo", sagte meine Mutter ruhig. Matteo schmiss seine Waffe über Papas Sarg und ging weg. Alessio rannte ihm nach, und ich dankte Alec.

Alessio Po.V

„Matteo!", rief ich und zog ihn am Arm. „Adam trägt keine Schuld, das musst du einsehen!", sagte ich. „Er liebt Zoe über alles und wollte sie retten. Jeder hätte das gleiche getan. Dein Vater hat sich nicht gewehrt, als Hugo auf ihn zielte. Er hielt seine Waffe in der Hand und tat nichts, obwohl er es hätte verhindern können, wollte er es nicht!" erklärte ich ihm.

„Ich will nur meine Familie beschützen", stotterte Matteo. „Das wollen wir alle", sagte ich. Matteo schüttelte den Kopf. „Zoe wurde fünfmal von Hugo missbraucht, und das Schlimmste ist, dass sie im dritten Monat schwanger war, ohne es zu wissen. Er hat sie verprügelt, und es gibt kein Baby mehr. Die Geschichte wiederholt sich, nur dass dieser Typ nicht aufzuhalten ist", sagte ich.

„Weiß Zoe das nicht?", fragte ich entsetzt. „Nein, das wird sie nur noch trauriger machen. Sie darf es nicht erfahren", sagte Matteo. Ich packte Matteo am Kragen. „Das hast nicht du zu entscheiden, Matteo. Wach verdammt noch mal auf! Unser Leben geht den Bach runter! Ich sage es ihr", schubste ich Matteo zurück und ging wieder zu den anderen. Zoe war in Adams Armen und weinte. Meine Mutter hielt Ava fest. Ich werde es ihr nicht jetzt sagen.

Ich ging zu Elena, die sofort bemerkte, dass es mir nicht gut ging. „Was ist los?", fragte sie und legte ihre Hand auf meine Brust. „Zoe war schwanger", flüsterte ich. Elena hielt sich die Hand vor den Mund. „Matteo hat es mir erzählt. Sie weiß es nicht. Was machen wir, Elena?", fragte ich. Als ich mich umdrehte, sah ich Ava neben uns. „Was war mit Zoe?", fragte sie geschockt, und in der nächsten Sekunde kippte sie um. „Mama!", hörte ich Zoe panisch schreien.

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