Amor✔️

36. Gala Night

Zoe Po.V.

Panik stieg in mir auf. Wenn Adam davon erfuhr, bedeutete das Krieg. Ich hastete die Treppen hinunter in Richtung Elenas Zimmer. Als ich die Tür öffnete, kam mir Alessio, nur halb bekleidet, entgegen. Er starrte mich mit offenem Mund an. „Alessio, raus! Elena, setz dich, wir müssen reden", befahl ich. Alessio fuhr sich durch die Haare. „Bist du verrückt? Ich wollte gerade duschen", erwiderte er genervt.

„Ist mir egal. Bleib halt hier, aber kein Wort an Adam. Sonst gibt es Krieg", warnte ich beide. Elena sah mich besorgt an. Alessio schien schon zu ahnen, was ich sagen würde. „Bruno Silva hat mich vorhin geküsst", gestand ich. Elenas Augen weiteten sich, während Alessio seine Hände zu Fäusten ballte. „Ich bringe ihn um!", rief er.

„Nein, niemand darf davon erfahren. Sorge einfach dafür, dass er mir fernbleibt. Aus irgendeinem Grund weiß hier niemand, dass Adam und ich zusammen sind und wir noch einen Sohn haben", erklärte ich und setzte mich zu Elena. Alessio nickte. „Wenn das herauskommt, sind wir am Arsch. Das Mafia-Gericht wird uns töten!"

„Was für ein Gericht?", fragte ich verwirrt. Alessio zog sich seine Shorts über und sah mich an. „Vor einem Jahr haben die mächtigsten Männer Europas ein Gericht gegründet. Regel Nummer eins: Keine Kinder ohne Verlobung. Sonst wird das Kind als Bastard bezeichnet und die Eltern werden gejagt, ebenso jeder, der sie schützt."

Meine Panik nahm zu. „Was redest du? Was für eine Mafia sind wir, dass so ein Gericht über uns entscheiden kann?" schrie ich, während ich aufstand. „Der Vorstand hat beschlossen, dass die Mafia-Familien Europas sich darauf geeinigt haben. Ich verstehe deine Sorgen, Zoe, aber wir müssen jetzt aufpassen. Noch darf niemand von Roman erfahren."

Tränen stiegen mir in die Augen. Ich atmete schwer und sah zu Elena. „Das geht nicht. Weiß es Adam?", fragte ich schluchzend. Alessio verneinte. „Wir hatten noch keine Gelegenheit, darüber zu sprechen. Ich muss klären, ob eine Ehe danach noch akzeptabel ist. Dein Fall ist der schlimmste. Ich kümmere mich darum, keine Sorge."

Ich ließ meine Tränen freien Lauf. Elena legte ihren Arm um mich und versuchte, mich zu beruhigen. „Ich halte das nicht mehr aus. Ich kann nicht mehr", stotterte ich. „Zoe, beruhige dich", flüsterte Elena. „Ich kann nicht, ich bekomme keine Luft!" Ich entfernte mich von Elena, bückte mich und legte meine Hände auf meine Knie.

„Sie hat eine Panikattacke, Alessio", hörte ich Elena sagen, bevor mich zwei Arme von hinten umarmten und mich sanft auf den Boden setzten. „Shhh, Zoe, atme. Alles wird gut. Ich lasse mir etwas einfallen", flüsterte Alessio.

Ich hörte ein Klopfen an der Tür, konnte aber aufgrund meines Zitterns nicht sehen, wer es war. „Zoe?! Was ist los?" Adam. „Sie hat eine Panikattacke. Sie beruhigt sich gleich, oder Princessa?" Alessio flüsterte mir zu. „Elena? Was ist passiert, Amor?", fragte Adam besorgt. Ich spürte seine Hand auf meinen Knien und sah ihn verschwommen an, während Elena ihm erklärte, was los war.

„Ich weiß es, aber wenn wir nicht darüber reden, wird es auch niemand erfahren.", sagte Adam. Ich regelte meinen Atem wieder und Alessio ließ mich los. „Du weißt es?! Die werden mir meinen Sohn wegnehmen, Adam, und du sagst einfach, du weißt es? Die werden uns umbringen!", schrie ich. „Nein, werden sie nicht, Zoe. Ich arbeite schon daran, okay? Rede hier nur nicht darüber. In zwei Tagen sind wir wieder in Italien. Dort verstecken wir uns.", sagte Adam ruhig.

Ich schüttelte den Kopf, stand auf und ging aus dem Zimmer. Ich rannte die Treppen hoch, betrat mein Zimmer und schloss mich ein. Hat das alles je ein Ende?

**Einige Stunden später**

Ich war fertig angezogen für die Gala. In meinem schwarzen, schlichten, engen Kleid und High Heels klopfte es an meiner Zimmertür. Als ich öffnete, stand Adam in seinem komplett schwarzen Anzug vor mir. „Du bist wunderschön", flüsterte er und nahm meine Hand. Ich war wütend, aber vor allem verängstigt. Ich wusste, dass er alles tun würde, um eine Lösung zu finden, doch ich ertrug den Gedanken nicht, dass mein Sohn in Gefahr war.